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Von Apple über Google Maps bis TikTok

Gatekeeper: Diese 19 Plattformen hat Europa auf dem Kieker

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Wir hatten vorhin darüber berichtet: Apple hat erstmals Zahlen zur Reichweite seiner digitalen Marktplätze veröffentlicht und ist damit eine Aufforderung der Europäischen Union nachgekommen, die von allen großen Tech-Unternehmen wissen wollte, wie nachgefragt deren Angebote innerhalb der Europäischen Union sind.

Dsa Europa

Wer mehr als 45 Millionen europäische Anwender im Monat erreicht, so die Vorgabe des Digital Services Act (DSA) bzw. des Gesetzes über digitale Dienste, der muss sich dann mit der Einordnung als „sehr große Online-Plattformen“ abfinden. Im englischsprachigen Originaltext des DSA ist von sogenannten „very large online platforms“ oder VLOPs die Rede.

19 „sehr große Online-Plattformen“

Eine Einordnung die nicht nur beschreibt, sondern rechtliche Konsequenzen mit sich bringt. Für Unternehmen deren Angebote als „sehr große Online-Plattformen“ bewertet wurden, gelten schon bald neue Regeln und eine striktere Aufsicht.

Timeline Digital Services Act EN 200 QBDu6VIXbWUfMEKYDuo96yCIlXM 91787

In Europa hatte man den großen Konzernen bis Mitte Februar Zeit gegeben, die entsprechenden Zahlen vorzulegen. Daten, die man in dieser Woche öffentlich gemacht hat. Insgesamt 17 Onlineplattformen wurden daraufhin als VLOPs eingestuft, die beiden Suchmaschinen Bing und Google als VLOSEs, also als sehr große Online-Suchmaschinen beziehungsweise „very large online search engines“.

Alle 19 Kandidaten besitzen übrigens eine offizielle iPhone-Anwendung. Dies ist die offizielle Liste:

  • Alibaba AliExpress
  • Amazon Store
  • Apple AppStore
  • Booking.com
  • Facebook
  • Google Play
  • Google Maps
  • Google Shopping
  • Instagram
  • LinkedIn
  • Pinterest
  • Snapchat
  • TikTok
  • Twitter
  • Wikipedia
  • YouTube
  • Zalando

Die genannten Unternehmen haben nun vier Monate Zeit sich unter anderem um die Umsetzung folgender Vorgaben zu kümmern:

Stärkung der Handlungsfähigkeit der Nutzerinnen und Nutzer:

  • Die Nutzer erhalten klare Informationen darüber, warum ihnen bestimmte Inhalte empfohlen werden, und haben das Recht, sich gegen auf Profiling beruhende Empfehlungssysteme zu entscheiden.
  • Die Nutzerinnen und Nutzer werden illegale Inhalte leicht melden können, und die Plattformen müssen solchen Meldungen sorgfältig nachgehen.
  • Werbung darf nicht auf der Grundlage sensibler Daten des Nutzers angezeigt werden (z. B. ethnische Herkunft, politische Meinungen oder sexuelle Ausrichtung).
  • Die Plattformen müssen jegliche Werbung kennzeichnen und die Nutzer darüber informieren, wer sie finanziert.
  • Die Plattformen müssen eine leicht verständliche und klare Zusammenfassung ihrer allgemeinen Geschäftsbedingungen in allen Sprachen der Mitgliedstaaten, in denen sie tätig sind, bereitstellen.

Starker Schutz Minderjähriger:

  • Die Plattformen müssen ihre Systeme umgestalten, um für ein hohes Maß an Privatsphäre, Sicherheit und Schutz von Minderjährigen zu sorgen.
  • Gezielte Werbung auf der Grundlage des Profilings von Kindern sind nicht mehr zulässig.
  • Besondere Risikobewertungen, auch in Bezug auf negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, sind der Kommission vier Monate nach der Benennung vorzulegen und spätestens ein Jahr später zu veröffentlichen.
  • Die Plattformen müssen ihre Dienste, einschließlich ihrer Schnittstellen, Empfehlungssysteme und allgemeinen Geschäftsbedingungen, neu gestalten, um diese Risiken zu mindern.

Sorgfältigere Moderation von Inhalten, weniger Desinformation:

  • Plattformen und Suchmaschinen müssen Maßnahmen ergreifen, um den Risiken im Zusammenhang mit der Verbreitung illegaler Inhalte im Internet und den negativen Auswirkungen auf die Meinungs- und Informationsfreiheit entgegenzuwirken.
  • Die Plattformen müssen über klare allgemeine Geschäftsbedingungen verfügen und sie sorgfältig und ohne Willkür durchsetzen.
  • Plattformen müssen über einen Mechanismus verfügen, über den Nutzer illegale Inhalte melden können, und müssen auf die Meldungen zügig reagieren.
  • Plattformen müssen ihre besonderen Risiken analysieren und Risikominderungsmaßnahmen ergreifen – beispielsweise um die Verbreitung von Desinformation und die unauthentische Nutzung ihres Dienstes zu bekämpfen.

Ein höheres Maß an Transparenz und Rechenschaftspflicht:

  • Die Plattformen müssen sicherstellen, dass ihre Risikobewertungen und die Einhaltung aller Verpflichtungen aus dem Gesetz über digitale Dienste einer unabhängigen externen Prüfung unterzogen werden.
  • Sie müssen Forschenden Zugang zu öffentlich verfügbaren Daten gewähren. Zu einem späteren Zeitpunkt wird ein spezieller Mechanismus für zugelassene Forschende eingerichtet.
  • Die Plattformen müssen Archive aller auf ihrer Schnittstelle dargestellten Werbeanzeigen veröffentlichen.
  • Die Plattformen müssen Transparenzberichte über Moderationsentscheidungen zu Inhalten und über das Risikomanagement veröffentlichen.

27. Apr 2023 um 18:39 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Aber fürs Messaging ist noch nichts entscheiden worden, sehe ich das richtig? Stichwort: Interoperabilität. Da würde mich interessieren, welche Messanger es konkret treffen wird.

      • Du weißt, dass es dann meine Verschlüsselung mehr gibt oder ?

      • Macht mir nichts. 7 Kontakte von mir haben Android und wir schreiben mehrmals am Tag SMS, welche auch nicht verschlüsselt werden. Wenn iMessage mit WhatsApp und Telegram verbunden ist, ist das einfach ein schöner Komfortgewinn. Schaut man sich aber mal genau an, was die EU dazu beschlossen hast, wirst du schnell sehen können, dass es dennoch verschlüsselt sein soll. Sie überlassen das aber den Konzernen, wie sie das hinbekommen. Muss ja nicht alles gleich Ende-zu-Ende sein, bei Privatpersonen. Ich brauche keine Sicherheit wie ein Kanzler oder President.

      • Ich kann die beruhigen E2E-Verschlüsselung ist auch für ganz normale Menschen sinnvoll. Beim Kanzler oder Präsident darf es dann noch etwas mehr Sicherheit sein.

      • Oh man. Schlimm. Ich sag dir: Wir brauchen das. Mehr denn je

    • Neben der Verschlüsselung sehe ich insbes. die Problematik der übergreifenden Directories … ich möchte nicht, dass meine Kontaktdaten dort zu finden sind, damit mir ein „Hansel“ eine WhatsApp-Nachricht nach iMessage senden kann.
      Ich fühle mich mit dem Status-Quo wohler: wer kein iMessage hat, sendet mir eine SMS und diejenigen, mit denen ich Fotos austauschen möchte, kennen meine Mail-Adresse.

  • Ein bisschen sehnsüchtig muss ich gerade an meine Anfänge im Internet Anfang der 90er denken….War eine schöne Zeit und hat viel Freiraum für (sinnvolle) Kreativität gelassen.

    • Ja, war toll… Mit FTP, Finger und Gopher durch die Welt auf der 64 kBit Standleitung der Uni :-))

      • also die Uni hatte wohl mehr.. als 64kbit/s.. das hatte man ja schon mit einen ISDN Kanal ;-).

        und in Bln. Dank ohne City Takt auch als „Standleitung“..

      • Die 64kBit-Leitung war damals schnell! Mein erstes Modem zu Hause kostete 500 DM und hatte satte 2400 Bits.

        Der Internet-Provider hat 70 DM gekostet und dazu kamen noch die Telefongebühren.

        Dann kamen AOL und CompuServe um die Ecke. Ins Netz für nen 10er im Monat.

        Waren das noch Zeiten.

    • Diese „Low-Level-Welt“ (früher der Anschlag an der Messlate) gibt es auch noch. Nur ist heute der Bereich über der Messlatte extrem expandiert und komplex, intransparent, … geworden.

    • Damals war es auch noch dezentral. Heute haben wir eben diese Gigantischen Plattformen.

      Aber ich würde auch mal soweit gehen zu behaupten, dass dein Kreatives-Internet-Hobby-Projekt noch ein bisschen wachsen muss um auf 45 mio europäische Nutzer zu kommen. Die Einschränkungen sollten also kein sonderlich großes Hemmnis werden.

  • Schon in Ordnung für Unternehmen welche ja auch Geld verdienen aber Wikipedia? Müssen wir jetzt alle unseren jährlichen Spendenbetrag verdoppeln?

  • Der Staat hat seine Finger von allem zu lassen. Fertig. Wir haben genug Geschichte, die beweist, dass diesen Mist kein Schwein mehr braucht. G

  • Wieso sind die konsomen stores (eshop, xbox und PlayStation store) nicht auf der liste?

  • Europa ist Beeindruckend schlecht:
    alles Us und chinesische Firmen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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