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Kampf gegen Steueroasen

G7-Konferenz will internationale Konzerne gerechter besteuern

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28 Kommentare 28

Das wird weder Amazon noch Apple schmecken, klingt für uns aber nach einer längst überfälligen Maßnahme. Internationale Konzerne sollen künftig besonders auch dort Steuern zahlen, wo sie ihre Einnahmen generieren.

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Bilder: G7@Instagram

Wie man bei der Tagesschau nachlesen kann, haben sich die führenden Industrienationen auf dem G7-Kongress in London auf eine weltweite Steuerreform geeinigt. Damit verbunden sollen Großkonzerne wie Apple, Google oder Amazon künftig landesunabhängig mit einer Mindeststeuer belegt werden. Zudem sollen die Steuern auch verstärkt in jenen Ländern abgeführt werden, in denen die Unternehmen ihre Umsätze erzielen.

Angesichts der seit Jahren bekannten und regelmäßig kritisierten Steuertricks, mit denen die Konzerne ihre Abgaben teils beschämend minimiert haben, ist diese Ankündigung wohl mehr als überfällig. Die Umsetzung der Pläne könnte sich allerdings noch ziehen. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz wird mit den Worten zitiert, dass es sich um eine historische Einigung und zugleich eine „Steuerrevolution“ handle, für deren Umsetzung jedoch noch weitere Länder ins Boot geholt werden müssen.

Länderübergreifende Mindeststeuer

Ein einer gemeinsamen Erklärung haben die G7-Staaten festgehalten, dass zum einen jenen Ländern, in denen die internationalen Konzerne ihre Gewinne erwirtschaften, Besteuerungsrechte von mindestens 20 Prozent auf den Gewinn zuerkannt werden. Zudem wolle man global eine Mindeststeuer von 15 Prozent durchsetzen.

Auch Apple stand mit Blick auf seine Steuerstrategie in Europa massiv in der Kritik. Die EU-Kommission war der Ansicht, dass das Unternehmen in Irland unzulässige Steuervergünstigungen erhalten und aufgrund dessen über die Jahre 2003 bis 2014 hinweg rund 13 Milliarden Euro zu wenig an Steuern bezahlt habe. Der Europäische Gerichtshof hatte die Forderung zur Nachzahlung allerdings abgewiesen. Die EU-Kommission hat daraufhin angekündigt, Rechtsmittel gegen diesen Entscheid einzulegen.

07. Jun 2021 um 16:23 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Über 15% würde jeder Mittelständler in Freudentränen ausbrechen.

  • Ich möchte auch nur 15% Steuern zahlen.
    Lohnsteuer, Öko-Steuer, Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer, Kfz-Steuer, Alkoholsteuer, Tabaksteuer, Erbschaftsteuer, Stromsteuer, usw.

    Klasse!

  • Immerhin! Finanzminister Scholz hat tatsächlich Wort gehalten. Und ohne die Unterstützung der neuen Biden-Administration wäre das wohl auch kaum gegangen.

    • Das Problem ist nur, dass dies die G7-Staaten gar nicht alleine entscheiden können und dass es genauso deutsche Exportunternehmen betrifft, die ihren Hauptumsatz im Ausland erzielen.
      Mal abwarten, ob das am Ende nicht einmal wieder so ein politischer Rohrkrepierer wird.

  • Unglaublich wie arrogant sich die G7 hier verhält. Statt selber einen stabilen Haushalt anzustreben und attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen, sollen einfach die benachteiligten, kleinen Länder gezwungen werden, so schlecht wie die grossen zu sein..

  • Finde ich großartig. Allerdings frage ich mich schon immer, wie das so einfach mit der Steuervermeidung funktioniert?! Man weiß doch wie viel Umsatz/Gewinn Apple z.B. in Deutschland macht. Betrag X, 49% Steuern drauf und fertig.

    • Das ist super einfach erklärt (VK ist immer 1200€): Apple verkauft ein iPhone für 300€ an Apple Deutschland. Der Gewinn entsteht in Deutschland.
      Oder:
      Apple verkauft ein iPhone für 1200€ an Apple Deutschland. Der Gewinn entsteht in den USA.
      Anhand der internen Verrechnungspreise kann ich prinzipiell den Gewinn überall entstehen lassen. Nur so als simples Gedankenspiel.

      • Ja, das ist mir schon klar (trotzdem danke, konnte man ja aus meinem Post nicht direkt herauslesen).
        Was ich eigentlich sagen wollte, diese Steuerschiebereien funktionieren ja letztlich aufgrund von unterschiedlichen Firmenkonstrukten, die letztlich aber ja zu einem Konzern gehören. Daher sollte es egal sein, woher die intern was buchen. Apple setzt hier so und so viel um das wird besteuert und Ende. Ob es sich dann letztlich für Apple rechnet oder nicht, muss ja Apple dann selbst entscheiden, dass soll ja nicht das Problem des Staates sein. Man kann ein unternehmen ja auch super als Non-Profit führen ;-)

    • Hm, Apple macht in D eben genau 0$ Gewinn.
      Darauf kann dann gerne das Finanzamt %% einfordern….

      • Die Gewinne fallen in Irland an und da werden 0,05% fällig.
        Ist für Irland immer noch rentabel.

    • Die Gewinne werden in Steueroasen „transferiert“.
      Apple Deutschland macht sagen wir mal 10 Milliarden Gewinn. Apple Distribution Int. Limited (Apple Europa sozusagen) mit Sitz in Irland erhebt dann 10 Milliarden Lizenzgebühren, Zinsen, Miete und andere Abschreibbare Kosten, ergo 0 € Gewinn für Apple Deutschland.
      Das kann im Prinzip jeder so machen, nur muss der Umsatz dementsprechend hoch sein damit sich der Aufwand für Buchhaltung, Firmengründung, und andere anfallende Spesenposten lohnt.

      • Genau und auf 10 Milliarden sollten 49 Prozent Steuern in D anfallen. Ob sich das dann am Ende für die Apple Ltd. in Irland noch rechnet kann man sich ja dann überlegen. Man sollte die Firmen isoliert besteuern, dort wo sie tätig sind

      • Führt zur Frage, wie Gewinn berechnet wird. Das ist das Ergebnis aus der Steuerbilanz. Und da finden sich auch die Kosten. Sobald aus dem Ausland zugeliefert wird oder Lizenzgebühr erhoben wird, war’s das dann.

      • Bei 45 % Steuer verkauft Apple und co. einfach nicht mehr in diese Länder. Ich bin gespannt, wie es dann unserem Wohlstand ergeht, wenn viele Produkte, die unsere Industrie und Gesellschaft dringend zum Wirtschaften braucht, es aber wegen des hohen Steuersatzes nicht mehr geliefert bekommen.
        Außerdem zahlen nicht einmal deutsche Unternehmen 45 % Steuer.

  • der Ansatz ist gut aber 15% ist ein schlechter Witz. Also 25% sollten es auf jeden Fall sein

  • G7 Zitat aus google:

    Dem Gremium gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten an.

    Es gibt (glaube ich) 192 Länder auf der Welt! Ich glaube nicht, dass die G7 der restlichen Welt ihre Steuerpolitik vorschreiben können!

    Dann verlegen halt Apple, Google und Amazon ihr Headquater nach Uganda oder die Caymans Islands…

    • Soweit brauchst du nicht zu gehen… die Niederlande sind schon völlig ausreichend. Warum wohl heisst die deutsche Apple Retail (darüber lsufrn die deutschen Stores) „Apple Retail Germany B.V. & Co. KG“… schön in den Niederlanden weil Steuervorteile…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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