Kritik an geplanten Maßnahmen gegen Google
Firefox in Gefahr? Mozilla kritisiert US-Verfahren gegen Google
Das US-Justizministerium (DOJ) hat gemeinsam mit mehreren Bundesstaaten überarbeitete Maßnahmen im laufenden Verfahren gegen Google vorgeschlagen (PDF-Download). Diese sehen vor, dass keine Zahlungen für die Einbindung von Suchmaschinen an Browser-Entwickler erfolgen dürfen.
Mozilla, verantwortlich für den alternativen Firefox-Browser, äußert sich nun kritisch zu diesen Vorschlägen und warnt vor negativen Konsequenzen für den gesamten Browsermarkt.
Konsequenzen für alle Browser
Obwohl das Verfahren gegen Google darauf abzielt, den Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinen zu stärken, bewertet Mozilla die vorgeschlagenen Maßnahmen als kontraproduktiv. Das Verbot von Zahlungen könnte nach Ansicht des Unternehmens unabhängige Browser wie Firefox besonders hart treffen, da diese auf Suchmaschinen-Partnerschaften als wesentliche Einnahmequelle angewiesen sind.
Anders als Apple oder Microsoft verfüge Mozilla nicht über alternative Geschäftsmodelle wie Hardware- oder App-Store-Verkäufe. Statt Googles Marktmacht zu verringern, seien die Maßnahmen eher dazu geeignet kleinere Browseranbieter zusätzlich zu schwächen.
Mozilla stellt sich damit in eine ungewohnte Position: Während viele Wettbewerber schärfere Regulierungen gegen Google begrüßen, argumentiert Mozilla, dass eine Einschränkung von Suchmaschinen-Partnerschaften den Markt noch weiter verzerren könnte.
Gefahr für Browser-Engines
Ein weiterer Punkt, den Mozilla kritisiert, betrifft die langfristigen Auswirkungen auf die technische Infrastruktur des Internets. Aktuell existieren drei wesentliche Browser-Engines: Googles Chromium (die auch in Browsern wie EDGE, Opera, Vivaldi, Brave und Arc zum Einsatz kommt), Apples WebKit und Mozillas Gecko.
Sollte Mozilla durch die neuen Maßnahmen die Mittel fehlen, um seine Gecko-Engine weiterzuentwickeln, könnte Chromium als einzige plattformübergreifende Alternative übrig bleiben.
Bereits in der Vergangenheit haben andere Anbieter wie Microsoft und Opera ihre eigenen Browser-Engines zugunsten von Chromium aufgegeben. Mozilla warnt, dass eine weitere Konsolidierung den Wettbewerb nicht stärken, sondern vielmehr die Marktmacht von Google zusätzlich festigen könnte.
Da ist was dran.
Nach dem Motto: die ganze Welt ist eine Google.
Na das wäre doch eine gute Gelegenheit für Europa in die Bresche zu springen und für eine Stärkung der digitalen Souveränität das Projekt durch Förderung hierhin zu holen. Denn mal ehrlich, was ist das wichtigste Tool im Internet? Der Browser. Und wie viele davon haben ihre Basis nicht in den USA? Wenige, wie z. B. Ladybug, das aber in den Kinderschuhen steckt.
Ein Browser ist auch ein wichtiges Mittel um persönlichen Datenschutz zu fördern, was doch eines der Ziele der EU sein sollte.
Aber auch Technologien wie WebRTC sind ein Segen, da sie Peer-to-Peer Videokonferenzen ermöglichen. Nicht auszudenken, wenn solche Dinge durch einen Monopolisten ausgeschaltet werden würden, weil er z. B. sein eigenen Videotool verkaufen möchte.
Das ist eine gute Idee!
Ja. Kommt dann in ca. 15 Jahren, kostet Millarden und ist absolut unbrauchbar
„Stärkung der digitalen Souveränität“
Wie willst Du etwas stärken, dass es gar nicht gibt? Ja, Spitzfindigkeit aber so ist es nun einmal: Europa besitzt schlichtweg keine Souveränität im digitalen Bereich. Weder bei Hard- noch bei Software.
Nahezu alles im Internet wird von den USA dominiert und das ist auch kein Zufall, siehe die ausführlichen Papiere aus den 1990ern/2000ern zum Thema „Project for the New American Century“ mit ihrem Ansatz der Full Spectrum Dominance: von Kultur & Medien, über Technologie bis hin zu Reservewährung, Energie usw.
Also, erst einmal AUFBAUEN bevor wir stärken. Das predige ich schon seit Jahren…
Bei Mozilla ist generell das Problem, dass die de facto nur noch wegen dieser Google Zahlung leben. Wenn die weg ist, sind die quasi pleite.
So richtig unabhängig ist das auch nicht mehr.