Vorwürfe gegen Durov präzisiert
Festgesetzter Telegram-Chef: Pavel Durov verbleibt länger in Gewahrsam
Der Gründer und CEO des Messenger-Dienstes Telegram, Pavel Durov, wurde am 24. August am Flughafen Le Bourget nahe Paris festgenommen. Seit Samstag befindet sich der 39-jährige in Polizeigewahrsam und sieht sich mit einer Vielzahl von Vorwürfen konfrontiert, die dem Messenger-Chef eine Mitverantwortung für zahlreiche schwere Straftaten unterstellen.
Vorwürfe gegen Durov präzisiert
Die Vorwürfe, die von den französischen Behörden inzwischen in einer offiziellen Pressemitteilung zusammengefasst wurden (PDF-Download), umfassen unter anderem die Komplizenschaft bei der Verbreitung von kinderpornografischem Material, Drogenhandel, Betrug und die Unterstützung krimineller Organisationen. Außerdem soll Durov den Ermittlern wichtige Informationen vorenthalten haben.
Die Vorwürfe gegen Durov:
- Beihilfe – Betreiben einer Online-Plattform zur Ermöglichung illegaler Transaktionen in einer organisierten Gruppe
- Verweigerung der Herausgabe von Informationen oder Dokumenten, die für gesetzlich erlaubte Überwachungsmaßnahmen erforderlich sind
- Beihilfe – Besitz von pornografischen Bildern von Minderjährigen
- Beihilfe – Verbreitung, Angebot oder Bereitstellung von pornografischen Bildern von Minderjährigen in einer organisierten Gruppe
- Beihilfe – Erwerb, Transport, Besitz, Angebot oder Verkauf von Betäubungsmitteln
- Beihilfe – Angebot, Verkauf oder Bereitstellung von Ausrüstung, Werkzeugen, Programmen oder Daten zur Schädigung von automatisierten Datenverarbeitungssystemen ohne legitimen Grund
- Beihilfe – Organisierter Betrug
- Mitglied einer kriminellen Vereinigung zur Begehung eines Verbrechens oder Vergehens, das mit mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden kann
- Geldwäsche von Erträgen aus Straftaten und Verbrechen einer organisierten Gruppe
- Bereitstellung von Verschlüsselungstechnik zur Gewährleistung der Vertraulichkeit ohne zertifizierte Erklärung
- Bereitstellung eines Verschlüsselungstechnik, das nicht ausschließlich der Authentifizierung oder Integritätsüberwachung dient, ohne vorherige Erklärung
- Import von Verschlüsselungstechnik zur Authentifizierung oder Integritätsüberwachung ohne vorherige Erklärung
Die Untersuchung gegen Durov läuft bereits seit dem 8. Juli 2024 und wird von der Pariser Staatsanwaltschaft geführt. Diese hat nun auch Durovs Gewahrsam um 48 Stunden verlängert, sodass die Behörden noch bis morgen Zeit haben, sich für eine Freilassung Durovs oder die Anklage des Multimilliardärs zu entscheiden. In besonders schweren Fällen des organisierten Verbrechens kann die Untersuchungshaft in Frankreich bis zu 96 Stunden betragen.
Die russische Regierung hat die Festnahme Durovs scharf kritisiert und spricht von politisch motivierten Maßnahmen der westlichen Staaten. Diese Kritik erscheint bemerkenswert, da Russland selbst 2018 versuchte, Telegram zu blockieren, was jedoch scheiterte. Der Bann wurde 2020 wieder aufgehoben.
- Telegram-Messenger: Russisches Gericht ordnet Sperrung an
Seit Jahren in der Kritik
Telegram gehört zu den beliebtesten Kurznachrichten-Diensten und wurde 2013 gegründet. Der Messenger ist für seine starke Verschlüsselung und den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer bekannt, steht wegen der fehlenden Kooperationsbereitschaft beim Aufklären von Straftaten jedoch schon länger in der Kritik.
- Telegram: Nutzerdaten an das Bundeskriminalamt übergeben
- Telegram-Konflikt: Innenministerium kann Kontakt aufbauen
- Nach Telegram Verbotsforderungen: Bundeskriminalamt wird aktiv
Auch deutsche Politiker warfen dem Unternehmen mehrfach vor, die Verfolgung von Straftaten nicht konsequent genug zu unterstützen. Google und Apple halfen Bundesinnenministerin Nancy Faeser zwischenzeitlich sogar, den Kontakt mit den Telegram-Verantwortlichen aufzubauen.
Jubel!
Warum?
Weil du sicherlich alle Hintergrundinformationen hast und das auch genauso bewerten kannst …
Welche Hintergrundinformationen fehlen Dir denn? Vielleicht können wir Dir dabei helfen, alles zu verstehen?
Der ach so freie Westen und seine politischen Gefangenen. Ob er genauso lange im Knast versauern muss wie Julian Assange?
Au Backe, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll: bei dir mangelt’s an ALLEN Ecken
Da muss ich ihnen zustimmen!
+1
Auch arrogante Russen mit Gottkomplex stehen in Europa nicht über dem Gesetz. Gut, dass endlich durchgegriffen wird.
Ich sehe da leider keinen Grund zu jubeln. Wenn ich auch kein Freund der Russen bin, muss ich mich deren Bewertung dieses Falles aber anschließen. Ich denke, es geht nur darum, daß er nicht zensiert, daß er den europäischen Behörden nicht nach dem Willen handelt.
Es geht darum, dass er sich weigert den befugten Behörden den Zugang zu Chats zu gewähren.
Das ist ja nichts anderes als eine Hausdurchsuchung. Da wirst du auch verhaftest, wenn du aktiv den Zugang zu deinem Haus verhinderst (siehe Reichsbürger).
Eine richterliche Anordnung zur Durchsuchung eines Chat Raums ist zu befolgen.
Es ist Teil unserer Demokratie, dass nicht jeder rumschnüffeln darf. Nach Abwägung durch einen Richter können die Strafverfolgungsbehörden aber durchaus ermächtigt werden. Und das gilt auch für Geheimdienste, mit dem Unterschied, dass nicht ein Richter, sondern letztendlich das Parlament deren Maßnahmen verantwortet und absegnet.
Wie ist das mit den befugten türkischen Behörden in der Türkei, den befugten iranischen Behörden im Iran, ….? Muss es nicht einen Raum geben, wo zwei Menschen Informationen austauschen können ohne dass ein Dritter zuhört?
Nein – so einen Raum muss es nicht geben. Die Herausgabe von solchen Daten muss immer von einem Gericht (Gewaltenteilung) genehmigt werden. Ein Vergleich mit der Türkei oder dem Iran mit demokratischen Ländern verbietet sich.
Hatten wir hier zumindest zu Beginn des dritten Reiches, also vor dem Ermächtigungsgesetz, nicht auch so etwas wie eine Demokratie? Möglicherweise müssen wir das aushalten, dass Menschen vertraulich Informationen austauschen.
@Peter Nein, das rechtlose Internet ist eine Fantasie. Jeder Server steht irgendwo, jeder Teilnehmer hält sich in einem rechtlichen Territorium auf.
Und nachdem bei Telegram die meisten Daten nicht verschlüsselt sind, ist das Problem ziemlich hausgemacht. Signal z.B. könnte gar keine Inhalte kontrollieren.
Wo unterscheiden sich die Möglichkeiten von Telegram die ja ach so schlimm sind von WhatsApp?
Bei WhatsApp zahlst du mit deinen Daten bei Telegram nicht.
WhatsApp entschlüsselt, falls es dazu aufgefordert wird. Ende-zu-Ende Verschlüsselung heißt ja nicht, dass es nicht noch einen Generalschlüssel gibt.
Unsinn, bei einer sinnvollen E2E-Verschlüsselung gibt es keinen Generalschlüssel, im Übrigen auch bei WhatsApp nicht. Was allerdings angegriffen werden kann ist das Endgerät und eventuelle schlecht verschlüsselten Backups.
Bei Telegram hingegen liegen die Daten einfach direkt unverschlüsselt in der Cloud, das ist deren Prinzip. Deren verschlüsselten Direktchats muss man umständlich aktivieren und gehen nur für Einzelpersonen. Daher ist Telegram auch durchaus bewusst und dafür verantwortlich, welche Daten so über Telegram verschickt werden.
Guten Tag Herr Zuckerberg, da gibt es diesen Gruppenchat auf WhatsApp, in dem Kinderpornos getauscht werden. Würden sie uns bitte Daten geben. Hier der richterliche Beschluss.
Antwort: Hier bitte schön.
Guten Tag Herr Dorov, da gibt es diesen Gruppenchat auf Telegramm , in dem Kinderpornos getauscht werden. Würden sie uns bitte Daten geben. Hier der richterliche Beschluss.
Antwort:
Jetzt verstanden?
Das glaubst du doch wohl selber alles nicht, was du hier schreibst? Ich glaube, dass Herr Zucker Mountain gar nichts raus rückt egal zu welchem Thema.
Warum kritisiert die russische Regierung dessen Festnahme scharf? Würden die ihn nicht auch liebend gerne festnehmen, wenn er in Russland einreisen würde? Immerhin wurden über sein VK-Netzwerk (russisches Facebook) damals die Protestmärsche in Moskau organisiert, dessen Schließung er verweigerte! Genauso wie das Profil von Navalny. Ist er nicht deswegen ins Exil gegangen?
Ich versteh’s generell einfach so gar nicht, fällt mir aktuell auch bei ähnlichen Beispielen auf: Rational (und damit faktisch hins. der Vorwürfe) völlig losgelöst von den Emotionen die man für oder gegen die teilweise Nutzung für illegale Handlungen haben kann: wie kann es sein, dass ich durch die reine Erstellung und Bereitstellung einer neutralen Platform, welche Dritten einen Ende-zu-Ende-verschlüsselten Austausch ermöglicht, für deren Handeln belangt werde? Andersrum: An welchem Punkt ist es „normal“ geworden, dass es im Umkehrschluss illegal ist, *nicht* alles entweder im Klartext zu protokollieren oder aber Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Wahrheit zu Gunsten dritter Parteien aufzubrechen? Zugegeben sehr vereinfacht, aber für mich wäre trotzdem das treffende Beispiel aus der analogen Welt, dass Safehersteller dafür belangt werden, wenn in ihren Safes nach dem Kauf illegale Dinge verwahrt werden, solange sie nicht für jeden Safe einen Masterkey für den Staat bereithalten würden?
Dieses. Eigentlich müsste sich doch unter dem augenmerk die Regierung selbst verklagen für die Beibehaltung des briefgeheimnisses
Das gleiche wie bei den Tauschbörsen. Wenn illegale Inhalte dort angeboten werden ist der Betreiber mit haftbar.
Und das ist auch richtig so. Er trägt die Verantwortung was mit der Platform passiert.
Kannst du (ernstes Interesse, aber vielleicht hier auch nicht Kürze möglich) präzisieren, wie das deiner Meinung nach ohne paradox ad-absurdum geführt zu werden funktionieren oder aussehen sollte – also der Einklang von digitaler Platform mit Verschlüsselung (aus meiner Sicht kein Diskussionspunkt: heutzutage normal, oder?) und „Betreiber trägt Verantwortung, was andere Menschen im digitalen Raum tun“? Ist mir leider schleierhaft.
Wie ist das eigentlich bei einem Hotelzimmer oder einer vermieteten Wohnung? Hafte ich als Vermieter auch für das, was dort passiert?
Es geht hier auch nicht um die e2e-verschlüsselten privatkanäle, sondern um die Gruppenkanäle. Die sind nicht verschlüsselt und können durchsucht bzw. überwacht werden. Und dabei spielt er nicht mit.
Telegram ist in den meisten Fällen überhaupt nicht sicher verschlüsselt. Informiert euch endlich mal.
Ich freue mich, hier mal einen ernstgemeinten Gedanken zu dem Thema zu lesen. Offen gestanden ist das Thema wohl nicht so einfach pro oder gegen Meinungsfreiheit. So wie ich es verstehe, wird dem Mann nicht vorgeworfen, dass er Menschen eine Plattform bietet, auf der Meinungen frei ausgetauscht werden. Ich bin auch absolut dagegen, ohne Anlass jegliche Kommunikation zu untersuchen. Wenn aber ein konkreter Anlass für eine Straftat vorliegt, muss der Betreiber kooperieren und Daten herausrücken. Wenn du eine Wohnung vermietest und die Polizei geht dem Verdacht nach, dein Mieter würde dort Illegales treiben, dann müsstest du bei der Aufklärung unterstützen und z.B. Identität des Mieters und auch einen Zweitschlüssel zur Wohnung rausrücken. Die Safe-Analogie passt für mich nicht ganz. Wäre es ein Mietsafe, würde den Eigentümer die gleiche Mitwirkungslast bei der Aufklärung treffen, nicht aber den Hersteller. Wäre es Eigentum eines Täters trifft den Hersteller immer noch keine Mitwirkung, außer vielleicht bei der Unterstützung für die Öffnung.
Tja.
Wer sich nicht an Regeln hält, Pech gehabt.
Kein Mitleid
Welche Regeln?
Gesetze?
@Larrimah: volle Zustimmung.
Die Frage ist, wer die Regeln aufstellen darf und wie oft man diese ändern kann je nach Belieben …
Reichsbürger?
Keine Zustimmung.
Oder besser wessen Regeln?
Ach Franki, stell dich hier doch nicht dumm! Du weißt genau, worum es hier geht. Lass diese Provokationen hier, das ist der falsche Ort.
du bist jedenfalls richtig!
Du bist hier nur am meckern
hehe da herrscht definitiv fluchtgefahr wenn man den auf kaution rauslässt, das russische extraction team steht sicher schon bereit
Da will er aber nicht hin
wohl wahr
Ich lese noch keinen Widerspruch. Ich denke die Üblichen buckeln noch als Nettozahler fürs Buntland!
So sieht es aus!
Unsinniger Kommentar
Müssten jetzt nicht auch die Betreiber von Telefongesellschaften verhaftet werden, weil Telefone von Kriminellen verwendet werden?
Da aber jegliche Telekommunikationsanbieter fleißig mit jedem Geheimdienst mitarbeiten, werden diese ja nie belangt. ;-)
Oh man, liest du auch mal ernsthaft, mit dem Willen, Dinge auch verstehen zu wollen?
Diese Frage ist ein bisschen, äh – sagen wir mal „naiv“.
Und die Antwort ist „Nein“. Über das „warum“ darfst du aber selber mal recherchieren…
„Der Messenger ist für seine starke Verschlüsselung und den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer bekannt“
Wie kann das sein, bei einem zu 99.9% unverschlüsselten Messenger? (Transportverschlüsselung gilt nicht, das ist Standard und hindert den Betreiber nicht beim Mitlesen. Die „Secret Chats“ sind so schlecht gemacht, kein Normalnutzer würde die jemals freiwillig nutzen.)
Im Gegenteil sind wahrscheinlich diese fehlende Verschlüsselung und der Ansatz, Daten generell so lange wie möglich zu speichern anstatt wie bei Signal etc. so schnell wie möglich von den Servern wieder zu entfernen, zwei Sachen (unter weiteren), die ihm jetzt auf die Füße fallen. Eine wirkliche Verschlüsselung und Datenminimierung schützt Nutzer:innen und betreibendes Unternehmen gleichzeitig.
Peter: exakt meine Gedanken, vielen Dank, dass du sie so gut formuliert hast!
Dies. Ich finde der Artikel hat eine Korrektur verdient. Keine nutzt Secret Chats, bei Gruppenchats ist diese manelle Verschlüsselung gar nicht erst vorgesehen. Und bei Verschlüsselungsexperten war die eigenwillige Implementierung auch schon immer umstritten. Wer Telegram nutzt, muss deren Betreibern zu 100% vertrauen, denn die Inhalte liegen offen.
Selbst WhatsApp und Signal sind sicherer als Telegram.
Ihr redet hier von Verschlüsselung. Standardmäßig gibt es keine Verschlüsselung bei Telegram In Gruppenchats gibt es überhaupt keine Verschlüsselung. Wieso wird das immer wieder falsch behauptet?
Danke
Telegram mit „starker“ Verschlüsselung und sicheren Systemen ? UND Servern in Rußland…. Na Nee, ist klar ….
Der freie Informationsaustausch ist vielen heute ein Dorn im Auge. Gruselige Aktion der Franzosen.
Hass und Hetze sind kein geschützter Meinungsaustausch. Wann geht das endlich in eure Schädel?
+1
Nach dieser Logik müsste man jeden der Küchenmesser verkauft, wegen Beihilfe zum Mord vor Gericht stellen, wenn das durch ihn verkaufte Messer für eine solche Straftat verwendet wird.
Ich finde dieses Vorgehen ungeheuerlich und bedenklich. Wenn die Plattform sich weigert Nutzerdaten herauszugeben, finde ich das eher etwas begrüßenswertes als etwas das kritisiert und unterbunden gehört. Natürlich gibt’s immer Leute die so etwas missbrauchen. Die finden aber auch ganz schnell Alternativen. Die normalen Leute leben aber vermehrt in einem „Überwachungsstaat“.
Denkt mal drüber nach…
@DustinH88: Nach der umgekehrten Logik dürfte nach einem Verkehrsunfall der Halter nicht über das Kennzeichen ermittelt werden, wäre ja auch „begrüßenswert“ wenn das KBA die Daten unter Verschluss hält.
Und nein, nicht jeder Autofahrer ist kriminell, nur weil er ein Auto hat, aber die Nutzung für eine Straftat muss bewiesen werden können.
Wann und für welche Art von Taten welche anderen Schutzbedürfnisse (hier Privatheit von Chats) aufgehoben werden müssen, regeln unsere Gesetze – überwacht von unseren Richtern. Sowohl die Gesetze als auch deren Anwendung sind gut und richtig!
Danke Andreas, gut erklärt und argumentiert.
Ich glaube, dass einige Kommentatoren noch einmal ihr Wissen über die Gewaltenteilung in unserer Demokratie auffrischen sollten.
Mein Gott wie bescheuert seid ihr eigentlich. Es geht hier GEGEN die Meinungsfreiheit!
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Es gibt kein Recht auf die Verbreitung von Kinderpornographie, Hass und Hetze!
5 Menschen sind durch D. Trumps Aufstachelungen beim Sturm aufs Kapitol am 06. Jan. 2021 in Washington gestorben.
Ist das Dein Verständnis von Meinungsfreiheit ??
Ja, sein Verständnis ist ein rechtsfreier Raum in dem ER sich nicht an Regeln halten muss. Aber wehe IHM passiert mal was…
Nein, mit der Festnahme von Durow geht es um schwerste Straftaten und die Weigerung von Telegram hier Täter zu identifizieren -das ist nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt.
Franki, ich verstehe und unterstütze voll deine Intention, dass es einen Raum auch für anonyme Meinungsbildung geben muss, das ist aber nicht das Thema des Artikels.
Leider wird Meinungsfreiheit ganz häufig als rechtsfreier Raum angesehen. Das ist aber eine falsche Auffassung. Meinungsfreiheit existiert nur dann ohne Einschränkungen solange sie nur im eigenen Kopf stattfindet. Meinungsfreiheit muss sich ansonsten den rechtlichen Grundsätzen unterwerfen. Zumindest wenn derjenige seine Meinung mit anderen teilt und damit öffentlich kundtut. Dabei macht es keinen Unterschied ob derjenige das in einem Forum tut oder auf einer angemeldeten Kundgebung. Wenn jemand in einem Forum die Meinung vertritt Kinderpornographie sollte erlaubt sein ist das Gleichzusetzen mit der Anmeldung einer Demo mit dem Thema „Kinderpornographie sollte erlaubt sein“. Diese Demo würde abgelehnt werden weil sie gegen geltendes Recht verstößt. Das Internet wird häufig dafür missbraucht rechtlich fragwürdige Dinge zu tun in der Hoffnung das es nicht strafrechtlich verfolgt werden kann. Nach meiner Auffassung bedürfte es noch viel weitreichender Befugnisse für die Strafverfolgung um solche Vergehen auch im Internet erfolgreich zu unterbinden und die verantwortlichen zu bestrafen.
@amtht: Danke!
bitte schreib den Text öfters unter „Meinungsstreit“ Artikel!
Endlich jemand, der es verstanden hat. Danke dafür!
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Nein
Hier wird mal wieder „Meinungsfreiheit“ verwechselt mit nicht an Regeln halten wollen. Hass z.B. ist keine Meinung.
Was man hier teilweise liest ist echt beängstigend. Meinungen sind doch nicht NUR dann durch die Meinungsfreiheit gedeckt, solange sie im eigenen Kopf stattfinden. Sonst hätte es in der DDR oder zur NS-Zeit ja auch Meinungsfreiheit gegeben.
Bei den meisten Kommentaren hier, die kritisiert werden, geht es um tatsächliche Ängste, dass Meinungsfreiheit eingeschränkt oder sogar abgeschafft werden kann. Diese Ängste sollten ernst genommen werden. Es ist ja nun auch nicht so, dass es für ehemalige DDR-Bürger diese scheinbar wunderbare Erfahrung der eingeschränkten Meinungsfreiheit und Überwachung nie gab. Unsere europäischen Regierungen nutzen momentan jede Gelegenheit, um zu machen, was sie wollen. Egal ob vom Gesetzgeber gedeckt. Natürlich entscheiden am Ende dann unsere unabhängigen Gerichte. Zum Glück. Aber bis es dazu kommt, erfährt man die volle Härte der regierenden Partei. Und in den großen Medien taucht die Erstmeldung immer am lautesten auf. Aber nur selten die spätere Richtigstellung, nachdem Gerichte ein Urteil gesprochen haben.
Was ist eigentlich mit Signal. Wann wird deren Chef in Gewahrsam genommen, weil er keine Informationen rausrücken kann und keinen Generalschlüssel hat? Frag für nen Freund.
Und was ist mit den Chefs von Starbucks und McDonalds? Hab gehört, da sprechen sich IS-Anhänger ab. Daher sollten alle Gespräche in deren Läden aufgezeichnet und an die Geheimdienste weitergeleitet werden. Habt ihr auch so Bock auf die volle Überwachung?
Zugegeben, ein bisschen übertrieben, aber ich denke ihr versteht was ich meine. Wo hört Strafverfolgung auf und wo fängt unbegründete Überwachung an.
Dein Ansatz ist Nachvollziehbar und ja, Staaten schießen imho gerne über das Ziel hinaus. Der Großteil hier liest sich für mich aber eher so, als hätten sie gerne einen rechtsfreien Raum.