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Recht auf faire und gerechte Vergütung

Faire Vergütung für Künstler: Spotify verlässt ersten Markt

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56 Kommentare 56

Der Musik-Streaming-Dienst Spotify wird sich aus Uruguay zurückziehen und seine Dienste ab dem kommenden Jahr nicht mehr in Montevideo und im restlichen Land anbieten. Ausschlaggebend sind rechtliche Vorgaben, die von Streaming-Anbietern eine angemessene Vergütung der Künstler verlangen.

Novelle im Urheberrecht

Spotify setzt damit um, was das Unternehmen vor Einführung der Gesetzesnovelle bereits im vergangenen Monat angedroht hatte. Bereits im Januar 2024 soll der Dienst schrittweise heruntergefahren werden, ab Februar 2024 wird Spotify sein Angebot in Uruguay komplett einstellen.

Stein des Anstoßes ist eine Formulierung im Rechtstext des sogenannten „Rendición de Cuentas“, das auf Initiative der Künstlervereinigung SUDEI (Sociedad Uruguaya de Artistas Intérpretes, zu Deutsch: Uruguayische Gesellschaft der darstellenden Künstler) verabschiedet wurde.

Hier heißt es nun, dass soziale Netzwerke und das Internet als Formate gelten würden, „für die der ausübende Künstler im Falle der Vervielfältigung eines Liedes Anspruch auf eine finanzielle Vergütung hat“. Der Rechtstext würde zudem ein „Recht auf faire und gerechte Vergütung“ formulieren.

„Recht auf faire und gerechte Vergütung“

Vorgaben, die bislang zwar noch nicht konkretisiert wurden, Spotify jedoch bereits zur Kontaktaufnahme mit dem verantwortlichen Kulturministerium motivierten. Die Vorgaben, so der Streaming-Anbieter, seien nicht hinnehmbar und würden einer zusätzlichen Abgabe für Streaming-Anbieter gleichkommen. Uruguay belegt Platz 53 der wichtigsten Musik-Märkte weltweit, im vergangenen Jahr wurden hier 13,2 Millionen Dollar Umsatz generiert, über 60 Prozent davon gingen an Musik-Streaming-Dienste wie Spotify.

Das Fachmagazin Musicbusiness Worldwide hat eine Stellungnahme des Musik-Streaming-Dienstes zum Rückzug aus Uruguay abgedruckt:

Ohne Klarheit über die Änderungen des Musikurheberrechts, die im Gesetz „Rendición de Cuentas“ von 2023 enthalten sind – und die bestätigen, dass alle zusätzlichen Kosten von den Rechteinhabern zu tragen sind – wird Spotify leider damit beginnen, seinen Dienst in Uruguay ab dem 1. Januar 2024 auslaufen zu lassen und bis Februar vollständig einzustellen, zum Nachteil der Künstler und Fans.

Spotify zahlt bereits fast 70 % jedes Dollars, den es mit Musik verdient, an die Plattenfirmen und Verlage, die die Rechte an der Musik besitzen und die Künstler und Songwriter vertreten und bezahlen. Jede zusätzliche Zahlung würde unser Geschäft unhaltbar machen. Wir sind stolz darauf, mit bisher mehr als 40 Milliarden Dollar ihr größter Umsatzträger zu sein. Und dank Streaming ist die Musikindustrie in Uruguay allein im Jahr 2022 um 20 % gewachsen.

Wir wollen den Künstlern weiterhin die Möglichkeit geben, mit den Hörern in Kontakt zu treten, und den uruguayischen Fans die Möglichkeit, ihre Musik zu genießen und sich von ihr inspirieren zu lassen. Änderungen, die Spotify dazu zwingen könnten, zweimal für dieselbe Musik zu zahlen, würden unser Geschäft, Künstler und Fans zu verbinden, unhaltbar machen und lassen uns leider keine andere Wahl, als in Uruguay nicht mehr verfügbar zu sein.

24. Nov 2023 um 09:19 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Typisch Spotify.
    Gegründet auf Diebstahl und noch immer nicht von dem Mindset heruntergekommen.

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  • Hoffe das macht Schule. Tidal wird den Markt übernehmen, den Spotify zurück lässt

    • Ich glaube kaum, dass nur ein Anbieter hier etwas zu verschenken hat.
      Und die Anbieter, die sich deswegen nicht vom Markt zurückziehen, werden sich das ganz sicher von den Kunden wiederholen.
      Und die Anbieter werden das sicherlich auch nicht aus dem internationalen Geschäft querfinanzieren wollen.

      Entsprechend wird bei den verbleibenden Anbietern der Preis (signifikant) steigen.
      Um wie vielgenau wird sich dann im Detail zeigen.

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      • Das ist doch richtig. Wer konsumiert, soll das bezahlen. Jeder will für seine Arbeit entlohnt werden.

  • Faire Bezahlung sollte auch für Streaming-Anbieter gelten, aber Wunsch und Wirklichkeit….

  • Das Problem ist dass nicht mal Spotify hier das Geld macht. Die etablierten 10€ rauchen vorne und hinten nicht aber die großen Major machen die größten Umsätze ihrer Geschichte…

    Ich kann an der Stelle den Podcast Wild Wild Web empfehlen in der ARD Audiothek.
    Die letzten 3 Episoden beschäftigen sich intensiv mit Spotify.

  • Klasse Uruguay!!
    Hoffe, dass noch viele Länder folgen werden.

  • Mein Navidrome läuft auch ohne Spotify gut. Dürfen se gern alles abschaffen. Früher mussten wir auch Schallplatten kaufen bzw später Kassetten oder CDs.

  • Spotify hat sich für mich zu einem widerlichen Konzern entwickelt. Erinnert sich noch jemand daran, dass Spotify vor 2 Jahren Stunk gegen die 30%-Abgabe von Apple gemacht hat und dafür sogar eine Kampagne ins Leben gerufen hat, die sich für die faire Vergütung insbesondere kleiner Entwickler?

    Und jetzt kommt raus: Deal mit Google über 4, anstatt 15 Prozent Abgaben oder obiger Artikel. Wasser predigen und Wein trinken ^^

    • Warum ist der „Stunk gegen Apples 30%“ und Googles 4% ein Widerspruch? Das Apple/Google sich 30% (und später 15%) ohne jegliche Gegenleistung einstreichen, da kann ich den „Stunk“ durchaus verstehen.
      Und das Spotify nicht jeden verdienten Dollar zu 100% weiter reichen kann ist auch verständlich.
      Was ich allerdings an Spotify kritisieren kann ist, das nicht fair verteilt wird (wenn ich das bisher so richtig verstanden habe) sondern die „kleinen“, vielleicht auch unabhängigen, Künstler immer im Nachteil sind bei der Geldvergabe.

      • Kleine Korrektur zum „ohne jegliche Gegenleistung“: Apple/Google sorgt natürlich dafür, dass das Geld eingezogen wird was dann an die Entwickler geht. Diese sparen sich natürlich diesen Stress.

      • Plus App prüfung, Bereitstellung des Stores, Schaffung der Nutzungsplattform.

      • Plus Rechnungsstellung für jede einzelne Transaktion, Abarbeitung der Reklamationen inkl. Erstattung des Geldes, Bereitstellung von Speicherplatz für die App im Store, Bandbreite für die Auslieferung der App weltweit auch dann, wenn die App unerwartet plötzlich so erfolgreich wird, dass über Nacht Millionen von Menschen sie herunterladen. Alles ohne Mehrkosten für den Entwickler.

        Wenn ich ein Produkt bspw. bei Edeka oder Rewe verkaufe muss ich glücklich darüber sein, wenn die nur 30% wollen. Das geht bei den Nonfood Artikeln eher in die Richtung 60%.

    • @Thomas – irgendwie verstehe ich Deine Argumentation auch nicht ganz. Habe hier sogar ein bisschen Verständnis für Spotify. Man darf auch nicht vergessen, dass die kleinen Künstler auch eine Chance auf Reichweite bekommen. Und was ist bitte fair? Die großen Künstler müssen nicht noch reicher werden. Das hat sowieso schon kranke Ausmaße angenommen… Ich sag nur Mrs. Swift… Unfassbar… Man könnte meinen sie rettet die Welt, so zugeschüttet wird die Dame mit Geld. Das steht absolut in keinem Verhältnis mehr… Und was bekommen unsere Pflegekräfte, die „wirklich“ etwas leisten? Denkt mal darüber nach…

  • Ich finde es aus geschäftlicher Sicht durchaus legitim. Wenn ein Unternehmen einen Dienst anbietet muss es auch einen Gewinn erwirtschaften dürfen. Ist das nicht mehr gegeben ist Einstellen die richtige Konsequenz.

  • Wie mich dieses Thema der „Fairen Bezahlung beim Streaming“ mittlerweile aufregt. Wer entscheidet denn bitte was fair ist? 5ct? 10ct? 1€ pro Stream? Die Anbieter können nunmal nur das Geld ausschütten, welches sie vorher einnehmen. Das tun sie zu einem erheblichen Teil. Natürlich müssen sie selbst Gewinn erwirtschaften und Kosten der Infrastruktur und Entwicklung abziehen.
    Bei 10€/Monat/User bleibt da eben nunmal nur Betrag X den sie ausschütten können pro Stream.
    Mehr als diese 10€ wäre ich persönlich auch nicht bereit zu zahlen. Dafür nutze ich es dann einfach nicht intensiv genug.
    Vielleicht sollten sich die „Künstler“ einfach mal von dem Gedanken verabschieden das man sich dank eines erfolgreichen Tracks auf Spotify für den Rest seines Lebens zur Ruhe setzen kann.

    • Du Träumer, keine will mit einem Hit reich werden, aber als Musiker muss ich davon leben können.
      So ein Dienst sollte min. 50 EUR im Monat kosten und dann bitte die Künstler auch ordentlich bezahlen.

      • Muss? wenn jeder sich seinen Lebensentwurf bezahlen liesse, wohin würde das führen? Schon mal mit Arbeit versucht?

    • Man könnte auch gänzlich andere Modell einführen z.B. für 5,00€/Monat darfst du x-Minuten Musik hören. Brauchst du mehr, dann kannst du dir entweder mehr Minuten einkaufen oder einen höheren Tarif wählen.

      Ich nutze Spotify eigentlich zu wenig, so dass die 10€/Monat sich für mich nicht lohnen. Gleichzeitig möchte ich auch nicht jedes Lied kaufen, nur um bspw. aktuelle Musik zu hören.

      Es bleibt also spannend wo die Reise mit allen Streaminganbietern hingeht.

    • Fair wäre z.B. wenn die Künstler zumindest alle das gleiche pro Stream bekommen würden. So ist es aber nicht.
      Wenn Taylor Swift z.B. pro Stream 0,01 Euro bekommt, bekommt ein unbekannter Künstler nur 0,003 Euro pro Stream.
      Und ab 2024 überhaupt kein Geld mehr, wenn er nicht 1000 Streams mit dem Song im Monat oder Jahr macht (Weiß nicht mehr genau, ob es Monat oder Jahr war)
      Des Weiteren ist es auch so, dass ich z.B. Taylor Swift mit finanziere, mit meinen 10 € egal, ob ich sie höre oder nicht.
      Würde ich nur Unbekannter Künstler A hören im Monat, würde der aber so gut wie nichts von meinen 10 € sehen.
      Und das ist der Punkt, wo keine Rede mehr von fair sein kann.
      Spotify soll allgemein nicht mehr Geld auszahlen, es aber richtig verteilen. Das wäre fair.

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  • Frage: Wie unterscheiden sich das Geschäftsmodell zwischen einem Musik-Streamig-Anbieter (Spotify) zu einem App Store Anbieter (Google Ply Store) bei den Gebühren?
    Beide verlangen 30% Gebühren beim Kauf/ Streaming etc.
    Die Kosten für Infrastruktur, Werbung etc. sollten doch ähnlich sein?
    Wie seht ihr das?

    • Es gibt auf jeden Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern und so, wie es scheint, ist Spotify einer der unfairsten. Es wird noch nicht mal gerecht für jeden Stream ausgezahlt, sondern Big Player, die User ziehen, bekommen mehr ausgeschüttet, obwohl sie sowieso schon viel verdienen! Da ist es auch kein Wunder, dass die allgemeine Musik immer austauschbarer wird.

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  • Heißt im Endeffekt: man hat für faire Vergütung gekämpft und als Ergebnis bekommt man jetzt nichts mehr, da der Markt verlassen wird.

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  • ich scheiße mittlerweile auf streaming. sehr viel angenehmer und eine ganz andere Verbindung zu Musik. aber nix besitzen ist halt der neue geile scheiße

  • Spotify ist und bleibt ein Schei*verein…allein das zugrundeliegende Pro Rata System sollte jedem Konsumenten mit Anstand und etwas Liebe zur Musik zu denken geben.

    Spotify und dessen Algorrithmus ist ohne content der Kulturschaffenden nen Furz wert… Fenster auf und weg ist er.

  • Ich hab früher locker 500-1000 Mark im Jahr für Tonträger ausgegeben. Ich wäre auch bereit, für faires Streaming mehr auszugeben. auf den Komfort des Streamings möchte ich nicht mehr verzichten. Gleiches gilt für Videothek früher/Streaming heute. Das kann, muss und wird deutlich teurer werden in den nächsten Jahren.

    • Sehe ich genauso. Ohne Musik wäre mein Leben nicht halb so schön. Für den ca. Preis einer CD den ganzen Monat (fast) alles hören, was es gibt! Das muss einenHaken haben. Ich kaufe immer noch Musik, die ich mag und Merchandise. Und über ein anderes Land ein paar Euros sparen. Ernsthaft?!? Leute, kommt mal klar.

  • Das Gesetz finde ich super aber ich frage mich schon, was so ein Dienst dann kosten müsste. Also ich nutze Apple One und der HomePod Mini in der Küche läuft damit den ganzen Tag. Auch wenn ich nicht da bin, für die Katzen (damit es nicht ständig still ist). Da gehen hier also ordentlich viele Titel drüber. Wenn man pro Titel 1 Cent rechnet, bin ich aber weit, sehr weit über die Kosten, die ich für komplett Apple One bleche. Früher lief halt den ganzen Tag ein Radio in der Küche mit WDR2 aber das wurde eben vom besagten HomePod ersetzt.

  • Jacob Assenheimer

    ohne Spotify hatte ich ein ganz ganz großes Problem:
    Es läuft pri Jahr mindestens 300k Minuten, eher mehr und wüsste es nicht, wie man es ersetzen könnte.

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  • Spotify zahlt an die Künstler am wenigsten als Streamer, daher boykottiert.

  • Traurig, dass Länder wie Uruguay hier Vorreiter sein müssen. Würden solche Wege in Europa und den USA beschritten, wäre Spotify in seiner Reaktion sicher viel zurückhaltender!

  • Korrekte Bezahlung an die Künstler ist doch richtig.
    Soll Spotify gehen

  • Alice O'Melleth

    Hat Spotify in den letzten Jahren eigentlich auch mal schwarze Zahlen gemacht oder könnte diese fehlende Zahlungswilligkeit nach Europa überschwappen?

    Ich frage nicht für mich, ich bin bei Apple Music geblieben.

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