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Keine Datenhoheit für Fahrzeughersteller

Fahrzeugdaten: Verbraucherschützer fordern „Mobilitätsdatenwächter“

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Wem gehören die Mobilitätsdaten, die von modernen Fahrzeugen generiert, mitgeschnitten, ausgewertet und auch weitergegeben werden können? Eine Eigentumsfrage, die derzeit ungeklärt ist, faktisch haben aktuell jedoch vor allem die Fahrzeughersteller die Datenhoheit über die Mobilitätsdaten, die beim Alltagseinsatz vernetzter Fahrzeuge anfallen.

David Becker V862kywlKkw Unsplash

Fahrzeugnutzer sollen selbst entscheiden

Damit sich dies in Zukunft ändert und das Wissen über Verkehrsfluss, Ampelphasen, Straßenverhältnisse, Wetter, Baustellen, aktuelle Geschidigkeitsbegrenzungen, Routenverlauf und Fahrverhalten nicht mehr nur im Moment genutzt oder im Nachhinein vom Fahrzeughersteller ausgewertet werden fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband die Einführung eines sogenannten Mobilitätsdatenwächters.

Hinter dem sperrigen Begriff, steckt die Forderung nach einer Möglichkeit Fahrzeugbesitzer souverän über die Nutzung ihrer Daten entscheiden zu lassen, die auch vom ADAC unterstützt wird.

Mobilitaetsdatenwaechter 1400

Mobilitätsdatenwächter soll transparent informieren

So haben die Verbraucherschützer den Gesetzgeber jetzt dazu aufgefordert rechtliche Grundlagen zu schaffen, die letztlich den Fahrzeugnutzer entscheiden lassen sollen ob und in welchem Umfang Mobilitätsdaten an Dritte weitergegeben werden.

Der Mobilitätsdatenwächter soll Autofahrer darüber aufklären, wer gerne Zugriff auf die vorhandenen Daten hätte und wozu diese genutzt werden sollen. Fahrer könnten den Anfragen dann widersprechen oder diese bei Einwilligung auch autorisieren.

Seine Idee skizziert hat der Verbraucherzentrale Bundesverband jetzt in dem Positionspapier „Mobilitätsdatenwächter – digitale Privatheit bei vernetzten Fahrzeugen für alle Verbraucher:innen gewährleisten“, das sich zusammen mit dem begleitenden „Gutachten zur Einführung eines Mobilitätsdatenwächters“ jetzt im PDF-Format aus dem Netz laden lässt.

22. Nov 2022 um 20:02 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    47 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Sämtliche Karten Apps senden doch schon meine Mobilitätsdaten. Woher sollte „Karten“ sonst immer so schnell wissen wo Stau und zähfliessender Verkehr ist, in rot und orange

    • Dem darfst du aber zustimmen. Der Datensammeln leider eines Wagens nicht.

      • Bei Tesla kann man dem Auswerten der Daten durch Tesla widersprechen. Jederszeit kann man in einem Menüpunkt zustimmen oder widersprechen.

      • Käpt'n Blaschke

        Oh… bei Tesla kann man also widersprechen. Ich bin beeindruckt. Bei BMW und ich nehme an das ist bei vielen anderen auch so, muss man beim Kauf VORHER schriftlich zustimmen und nicht widersprechen.

      • Warum so ins lächerliche ziehen. Er hat ein Tesla wo man das einstellen kann und ohne die Marke zu nennen wäre die Antwort auch nicht hilfreich gewesen.

      • ++1 es ist immer wieder erstaunlich wie viele Menschen beleidigend reagieren wenn es um bestimmte Marken geht … unverständlich und wie Du richtig schreibst absolut nicht hilfreich.

      • Also Widerspruch oder allg. die Möglichkeit zu haben einen einfachen Switch machen zu können find ich in diesem Zusammenhang sinnvoller als das ich vor ab zustimmen muss.
        Irgendwie macht es auch keinen Sinn, sich ein vollvernetztes Auto zu kaufen um dieses im Anschluss auf Inselbetrieb zu fahren.

        Was ich kurios finde, dass das Thema sich nur auf Autos bezieht. Prinzipiell müsste es um jegliche Technik gehen die nach „Hause“ telefoniert. Sowohl Privat als auch Gewerblich.

      • Käpt'n Blaschke
      • Käpt'n Blaschke

        Das Eine schließt das andere Nicht aus. Eine vorher schriftlich erteilte Genehmigung kann man selbstverständlich auch widerrufen

      • Bekanntermaßen speichert Tesla die Daten trotzdem wie bei Unfällen etc. bereits mehrfach belegt wurde. Es macht schon Sinn das mal zu regulieren und dann auch dagegen vorzugehen wenn sich ein Hersteller nicht daran hält.

    • check the facts
  • Wenn ich mit MEINEM Auto fahre, dass ich gekauft habe, gehören die Daten natürlich nur MIR und keinem Automobilhersteller oder sonst wem!
    Da stellt sich doch keine Frage – ist doch klar!
    Nebenbei muß die Möglichkeit vorhanden sein meine Daten nicht weiter zu senden noch das sie ein Auto generieren kann gegen meinen willen!

  • Du Must schon seit 2 Jahren eine Daten Abtrittserklärung beim Kauf eines Neuwagens Unterschreiben.
    Erst dann kannst du den Kauf Vertrag unterschreiben.
    Ich bin Daten Analyst jeder Mäh Roboter der mit einer App Steuerbar ist sendet live die Geodaten , und auch beim Auto werden live die Geodaten an den Autohersteller gesendet .

    • … und Statusdaten wie Beschleunigung, Lenkbewegungen, Temperatureinstellungen, Lichteinstellungen, Innen- und Umgebungskameras und (natürlich) Tonaufzeichnungen.

      • Als Entwickler für Remotedienste im VAG Konzern kann ich dem zum Glück widersprechen… zum Teil zumindest. Live Geodaten werden in Deutschland von den VAG Fahrzeugen nicht ans Backend gesendet, da es die EU schlichtweg verbietet und Ja, wir halten uns sogar dran :D Das Einzige was an Geodaten durchkommt, ist der Standort VOR und NACH einer Fahrt. Während der Fahrt wird quasi ein Boolscher Wert verschickt, der nur aussagt dass du fährst – mehr nicht. In den USA sieht die Welt nochmal anders aus… da geht Einiges mehr.

        Und in naher Zukunft wird es möglich sein, in der App einzelne Dienste bzw. deren Datenweitergabe an den Konzern und die Marken zu widersprechen.

      • Sieht bei Tesla leider anders aus.

        VAG nutzt die ganze Telematik vorrangig, um dich an eine Vertragswerkstatt zu binden und dir „passende“ Angebote zu unterbreiten.

      • @ NIKI: Das ist aber nur die halbe Wahrheit… fahre mal mit einem Audi RS6 in die Werkstatt, weil Du ein Motorproblem hast und die „Jungs“ können Dir sofort nachweisen, an welchen Tagen Du das vorgeschriebene Warm- und auch Abkühlungsfahfen nicht eingehalten hast (und somit leider aufgrund von grober Fahrlässigkeit Deinen Garantieanspruch verwirkt hast). Ich weiß jetzt nicht, ob diese Daten bereits remote an Audi gesendet werden oder erst in der Weekstatt ausgelesen werden können… aber sie stehen Audi zur Verfügung!

        Was meint Inr, warum Andoid Automotive das „Next Big Thing“ für Google ist. Die Informationen über Dein Fahrverhalten in Kombination mit Deinen Einträgen im Termin-Planer, der Medikamenten- oder Menstruations-App, Deinen aktuellen Vital-Daten von der Smart Watch und, und, und.. mit diesen Infos lässt sich viel verdienen.

        Für mich ein absolutes K.O.-Kriterium beim Autokauf … Schade Polestar, Volvo usw.

  • Hahaha, das wird bestimmt lustig. So wie die (gefühlt) 1000 Schalter mit „berechtigtem Interesse“, die man noch alle umlegen muss, nachdem man die offensichtlichen Cookies bereits abgelehnt hat, und nochmal die unübersichtlichen bzw. versteckten Untermenus durchforscht hat.
    In meinen Augen ein absolut dreister Missbrauch der gesetzlichen Forderungen.

  • Als ob die sich das je nochmal aus der Hand nehmen lassen würden. Lächerliche Vorstellung!

    • Alles hinzunehmen und jeden Brei zu futtern den man hingestellt bekommt.
      Lächerliche Vorstellung.

      • @Qwaron
        Ich hatte nicht gemeint, dass man sich alles gefallen lassen soll. Im Gegenteil!
        Ich denke nur, dass es lächerlich ist zu hoffen/glauben/erwarten, dass irgendwer in der Lage wäre, der Automobilindustrie Vorschriften machen zu können.

  • Als ganz ehrlich liebe Datenschützer und Datenschutzfreunde: Lasst die Kirche mal im Dorf. Alle wollen sie ihre Daten schützen, aber trotzdem Nutznießer sein durch die Daten anderer, so funktioniert es aber nicht. Der Datenschutz muss pragmatischer werden, denn im Zweifel muss jeder selbst entscheiden, ob er was Nutz oder nicht. Nutze ich Google Maps, weil da die Stauerkennung so super funktioniert, muss ich damit leben, das Google weiß wo ich mich befinde, wie schnell ich mich fortbewege und wonach hin will. Und genauso ist es bei Autos. PUNKT.

    • Wenn jemand seine Aussage mit „PUNKT“ abschließt, spricht dies nicht für eine Offenheit, andere Argumente zu hören und in seine Überlegungen mit einzubeziehen – also ein Zeichen für Intoleranz & Ignoranz… selten aber für Kompetenz, oder?

    • Einer der wenigen realistischen Antworten. Die Denkweise „alles haben wollen aber nur nichts zahlen“ ist leider flächendeckend anzutreffen.

    • Das ist aber doch nicht korrekt, rena87: Natürlich muss/sollte ich Daten „spenden“, wenn ich umgekehrt (Stauwarnung) von ihnen profitiere. Aber: Dazu braucht es keinen Personenbezug. Für Verkehrsflüsse oder Staumeldungen reicht es, wenn eine App oder ein Fahrzeug Geodaten sendet ohne jeden Personenbezug (also eben ohne Google-Account, Fahrzeugnummer, IP-Adresse, Geräte-ID oder Ähnliches).

      Wenn man wollte, könnte man all diese statistischen Auswertungen auch komplett anonym machen. Die Frage ist halt: wollen das Google, Tesla, BMW und Co..

    • Kann man eigentlich nichts entgegnen – außer, dass ich gern gefragt werden möchte ;-)

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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