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100 Euro - auch ohne konkrete Schäden

Facebook-Urteil: Musterbrief hilft beim Fordern der Entschädigung

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Wie berichtet hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit seinem gestrigen Urteil den Weg für Facebook-Nutzer frei gemacht, Schadenersatz von der Facebook-Mutter Meta zu fordern, wenn diese durch eine Datenpanne die Kontrolle über ihre Daten verloren haben.

Facebook Future Is Private Zuckerberg

Muss wohl zahlen: Meta-CEO Mark Zuckerberg

Auch ohne konkrete Schäden

Hintergrund ist eine Sicherheitslücke, bei der Hacker 2021 Daten von sechs Millionen deutschen Nutzern abgegriffen haben. Diese nutzten damals eine schlecht gesicherte Funktion, mit der Kontakte aus dem Adressbuch automatisch abgeglichen wurden. Die erbeuteten Daten, darunter auch Telefonnummern, wurden später veröffentlicht.

Das Urteil sieht Schadenersatz auch ohne nachweisbare Schäden vor. Der BGH hält 100 Euro pro Fall für angemessen, sofern keine zusätzlichen Beeinträchtigungen vorliegen. Härtere Fälle, bei denen auch ein erhöhtes Spam-Aufkommen oder mit den Kontaktdaten in Zusammenhang stehenden Betrugsversuche festgestellt wurden, können deutlich höhere Entschädigungen erhalten. In einem besonders schweren Fall sprach ein Gericht den Betroffenen 3.000 Euro zu.

Musterbrief Facebook

Musterbrief verfügbar

Ihr solltet prüfen, ob eure Daten betroffen sind, beispielsweise über die Website haveibeenpwned.com und anschließend rasch handeln: Schadenersatzforderungen verjähren voraussichtlich Ende 2024.

Damit ihr hier schnellstmöglich aktiv werden könnt hat die Stiftung Warentest ein Musterschreiben veröffentlicht, das dabei helfen soll, Ansprüche gegen Meta geltend zu machen. Bleibt eine Rückmeldung aus, sollte für die Verjährungsunterbrechung zudem rechtzeitig ein Anwalt eingeschaltet werden:

Das Urteil betrifft nicht nur Facebook. Auch Betroffene von Datenpannen bei Uber, Deezer oder anderen Unternehmen können ähnliche Ansprüche stellen. Der BGH folgt damit der Linie des Europäischen Gerichtshofs, der bereits entschieden hatte, dass der Verlust der Datenkontrolle Schadenersatz rechtfertigen kann.

19. Nov 2024 um 13:48 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    12 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Eine Schande wie mit unseren Diensten bei Anbietern umgegangen wird. Das muss richtig schmerzen die Strafe und die Gelder müssen zu den Betroffenen Kunden.

      • Ich sehe das anders. Wenn man sich da etwas auskennt: so ein System ist sehr komplex und es besteht immer ein Wettrennen zwischen Hackern, die ein noch so kleines Loch finden und dem Anbieter, der immer dran ist, alles Mögliche zum Schutz umzusetzen. Minütlich werden alle Webseiten weltweit angegriffen. Jeder, der mit solchen Systemen arbeitet, muss das wissen. Wenn mal was schiefgeht ist der Anbieter in der Pflicht, sich mit allen Mittel darum zu kümmern, keine Frage. Aber dieses generelle Bashing ist einfach falsch.

  • Bei mir haben seitdem auch massiv die Anrufe und Werbemails bzw Fake-SMS zugenommen. Schön abgespeichert, könnte jetzt helfen.

  • Werde bei nächster Gelegenheit meine Nummer wechseln, die wurde dadurch „verbrannt“.

  • Eine Anwalt einschalten (Verjährungsunterbrechung) wg. 100,- Euro? Ob das viele machen werden?

  • Da ist das Porto teuer als das was man bekommt, lachhaft diese Nummer von unseren Gerichten. Dadurch schließen die schon 99 % der betroffenen aus. Danke.

    • Du zahlst für einen Brief mehr als 100,-€?
      Junge, lass dich doch von deiner Postfiliale nicht so über’n Tisch ziehen!

      Aber ansonsten stimme ich dir vollkommen zu: Die Strafen für Datenschutzverstöße sind (vor allem bei Großkonzernen) viel zu gering. Es gibt fast kein Incentive, sich um vernünftige Praktiken zu bemühen, die solche „Lecks“ verhindern.

  • AustinPowersPensilPumpe

    Wie soll man denn nachweisen, dass die hunderten von Spam Geschichten von da kommen?
    Ist doch inzwischen ein verflochtenes Netzwerk.
    Außerdem ist nun wiederum die Frage: wem gebe ich da erneut meine Daten (inkl kontoverbindung) für die Einforderung des Geldes?
    Wird das nicht auch wieder in einem Datendesaster landen ?
    Und das für 100€ ?

    Ne danke

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