ifun.de — Apple News seit 2001. 38 431 Artikel

Wettbewerb behindert

EU-Kommission setzt auch Microsoft unter Druck

Artikel auf Mastodon teilen.
61 Kommentare 61

Die Europäische Kommission hat längst nicht nur Apple im Visier. Aktuell sieht sich Microsoft mit dem Vorwurf konfrontiert, möglicherweise missbräuchliche Kopplungspraktiken beim Vertrieb seiner Chat-Anwendung Teams zu verwenden.

Die Kommission sieht darin, dass Microsoft die Teams-Software an die für Geschäftskunden angebotenen Software-Pakete Office 365 und Microsoft 365 bindet, einen unlauteren Wettbewerbsvorteil. Wohl um dem aktuellen Verfahren aus dem Weg zu gehen, hat Microsoft dieses Modell bereits im vergangenen Jahr überarbeitet, die Beschwerde der EU umfasst allerdings einen Zeitraum seit 2019. Zudem sehen die Prüfer die bislang erfolgten Änderungen nicht als ausreichend an.

Ms Teams Business

Microsoft darf man gleichermaßen im privaten wie auch im geschäftlichen Bereich eine führende Rolle beim Angebot von Office-Anwendungen zusprechen. Die EU-Kommission ist im Rahmen ihrer Untersuchungen dann auch zu der Feststellung gelangt, dass das Unternehmen weltweit eine beherrschende Stellung auf dem Markt für SaaS-Produktivanwendungen einnimmt. SaaS steht für „Software as a Service“, also den zunehmenden Trend, den Software-Vertrieb als Dienstleistung zu betrachten.

Konkurrierende Entwickler benachteiligt

Nach Ansicht der EU profitiert Microsoft davon, dass bei gewerblichen Nutzern gemeinsam mit den Office-Anwendungen auch gleich der Teams-Messenger auf den Arbeitsgeräten installiert wird. Kunden hätte somit nicht die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie bei einem Abonnement der Produktivitätsanwendungen von Microsoft auch Zugang zu Teams erhalten wollen oder nicht. Einschränkungen bei der Interoperabilität zwischen mit Teams konkurrierenden Programmen und den Office-Anwendungen von Microsoft könnten sich als zusätzliche Hürde für andere Anbieter erweisen und sich so auch negativ auf den Innovationswettbewerb auf dem europäischen Markt auswirken.

Die Untersuchung der EU könnte in eine empfindliche Strafe gegen Microsoft münden. Bei hinreichenden Beweisen für eine Zuwiderhandlung kann eine Geldbuße in Höhe von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des Unternehmens verhängt werden.

25. Jun 2024 um 17:24 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    61 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Das ist auch der einzige Grund Teams zu verwenden. Jede andere Messenger-Software ist besser.

  • Ich warte echt noch auf den Moment wo Big Tech sagt, dann f*** it europe…
    Und die einfach mal für ein paar Tage ihre Services in der EU abschalten.

    • Das wäre der Genickbruch für jedes Big Tech Unternehmen in der EU, welches daran teilnimmt, denn die Konkurrenz wartet nicht

      • Ach ja? es gibt Firmen, die ein Office Derivat am Start haben und nur darauf warten, dass Microsoft mal den Wolkenstecker zieht, nur um erst dann, nicht vorher, mit dem Produkt an den Start zu gehen, weil der vorherige Platzhirsch nicht da ist?

        Da frag ich mich, warum kommen die nicht jetzt schon und stellen sich dem Wettbewerb? Wenn dann kann doch nur eine 2nd worst Lösung als Ersatz herhalten…

        So schnell wird keiner aus der Hüfte schießen und Microsoft etablierte Dinge ersetzen. Insbesondere nicht im b2b

      • Constantin Opel

        Das ist das Problem. „Kaufhof bietet 1000-fach, alles unter einem Dach“, war mal ein Slogan, der dem Käufer suggerierte: Alles was du suchst, findest du auch hier.

        MS bietet mit seinem Office auch alles, was man in einem Office benötigt: Textverarbeitung, Kalkulation, Datenbank, Mailprogramm, Terminplaner, Präsentation, Messenger und noch einiges mehr.
        Alles unter einem Dach.
        Welche Firma geht jetzt hin und verabschiedet sich von MS und sucht sich bei diversen Anbietern alles zusammen?
        Welche Firma schult daraufhin ihre Mitarbeiter an all diesen anderen Programmen?
        Ich fände es gut, wenn einer diesen Mut aufbringen würde, aber wer ist so mutig?
        Also bleibt alles beim alten – MS bietet 1000-fach, alles unter einem Dach.

    • Ja das wäre echt spannend.

      Aber: warum sollte es ok sein, das amerikanische BigTec Firmen über unseren Gesetzen stehen?
      Unsere EU Firmen müssen auch in den USA die lokalen Regeln einhalten, sonst fliegen sie raus.

      • Würde nicht funktionieren. Das abschalten der Services, gerade in der EU, würde täglich Unsummen an Verluste bringen. Warum sollte ein Unternehmen das tun?

        Zu mal der Fisch dann noch nicht ertränkt ist. Warum sollte man sich dermaßen primitiv erpressen lassen? Dann gibts halt Embargos gegen diese Unternehmen und auf Dauer wird es die Unternehmen mehr schmerzen als andersrum

      • Hartmut Bachmann

        Man muss aber auch sehen, dass die Gesetze einfach teilweise schwachsinnig sind und Innovationen verhindern.
        Dazu kommt die unsägliche Bürokratie .

        Alleine schon die Cookie Lösung ist so schwachsinnig, da fällt einem nichts mehr ein.

    • Würde der Eu definitiv mal gut tun.
      Wird aber keiner machen. Dafür werden wir immer weniger Funktionen oder Dienste nutzen können.
      So das am Ende jeder entscheiden muss(falls der Dienst/Produkt es zulässt) ob er die EU Vorschriften ignorieren will oder Alternativen sucht.

      Und aus Erfahrung bei Software, da umgeht/ignotiert man lieber die DSGVO und nutzt die bessere Software.

      • Being der DSGVO werden aber die Unternehmen in der EU bestraft, beim DMA die Softwarehersteller. Das ist schon ein anderes Kaliber.

    • Was wäre wenn man Heimatland Schweiz wählt? Ist ja auch deutschsprachig. Hätte ich Nachteile bei der iPhone Nutzung?

      Antworten moderated
      • Schweiz kann gefährlich werden, die haben ziemlich hohe Berge. Das überschreitet vermutlich den Horizont von Leuten, die auf Deutsch als iPhone Sprache angewiesen sind.

      • @Addi 1++

    • Ich warte auf den Moment wo die EU zu den Big Tech sagt, f*** u ihr kommt bei uns innerhalb der EU nicht mehr zum Einsatz. Die Aktien würden schlagartig einbrechen, was die Aktionäre überhaupt nicht freuen würde und viele schnell dann auch Ihre Aktien verkaufen, was die Aktien noch mal weiterbrechen lässt.

  • Unternehmen vorzuschreiben, was sie alles in ihr Abo packen dürfen, ist schon hart. Andererseits mehrt sich die Praxis, möglichst viel Klimbim in Abos zu packen und damit höhere Preise zu rechtfertigen. Beispielsweise Spiele bei Netflix, die auch von denjenigen mitbezahlt werden müssen, die sie gar nicht nutzen wollen.

  • Die Datensammelwut von Win11 müsste mal „verboten“ werden. Das Ding ist nur ne große Spyware..

  • Wieder ein richtige Schritt!
    Leider immer noch viel zu wenig. Dieses ganzen Monopolstellungen müssen aufgebrochen werde.
    Ein paar wenige Tech Unternehmen diktieren uns die Welt und die Menschen (vor allem hier) feiern das auch noch….unbegreiflich…

  • Die Bürokraten in Brüssel brauchen halt Kohle und da wird jetzt abgeschöpft was möglich ist…ist ja nur zum Wohle uns aller :-)))

  • Bravo ! Es muss an die Grossen ala Apple, MS, Google und Meta rangegangen werden. Monopole aufgbrochen und Beschränkungen abgebaut werden !
    Danke EU – weiter so !

  • Richtig so, Apple, Meta, Microsoft müssen sich an Recht und Gesetz halten – Danke Eu

  • Richtig so, Apple, Meta, Microsoft müssen sich an Recht und Gesetz halten – Danke Eu

    Es geht nicht anders

    • … gebe allen zu 100% recht wenn sie fordern das sich ALLE an das Gesetz halten müssen, ohne wenn und aber!!!
      Bin aber anderer Meinung ob die Gesetze gut sind. Hierüber sollte man mal diskutieren und nicht immer schwarz/weiß sehen. Sorry aber dieser überaus wichtige Punkt wird gar nicht betrachtet.
      … und bitte nicht gleich darauf einprügeln was ich schreibe. Danke

    • Hartmut Bachmann

      Wir reden hier davon, dass gute Produkte hier beschnitten werden.
      Nicht jedes Gesetz macht Sinn, zumal Microsoft schon lange nachgebessert hat

      • Würde stimmen wenn die EU, sagt es muss etwas weg. Bspl. wenn sie sagen wegen RCS soll iMessage abgeschaltet werden in der EU. Aber genau so ist es ja nicht, durch dass was die EU so fordert wird nichts Beschnitten sondern Erweitert, da wir Nutzer dann eine Wahlmöglichkeit bekommen.

        Auch hier mit MS Teams ist es so, sowie MS es auch ohne Business 365 Abo den Business Kunden bereitstellen würde. Würden Unternehmen die auf OpenOffice etc. setzten auch MS Teams verwenden können für die Kommunikation.

  • In allen Aufzählungen fehlt mir der zweitplatzierte Erpresser Adobe. Die sind noch schlimmer was ihre Preisgestaltung und Bundlewut angeht.

  • Hat MS mit dem Internet Explorer doch schon erfolgreich durchgezogen. Bis die EU regiert hatte, war der IE Platzhirsch. Täglich grüsst das Murmeltier.

    Antworten moderated
  • Bleibe wie bei Apple dabei: Überschreitung ihrer Kompetenzen.
    Zusätzliches Drama ist die Ahnungslosigkeit

    • Doch. Manchmal muß ich mit einer Firma videofonieren und die setzen Teams voraus. Ich installiere das dann nur für die eine Konferenz, ärgere mich währenddessen über die schlechte Qualität und schmeiße es hinterher sofort wieder runter.

  • Daran merkt man die EU braucht Geld – sehr viel Geld bei den Gehältern die sie den Leuten in Brüssel zahlen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 38431 Artikel in den vergangenen 8288 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven