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"Reparieren darf kein Luxus sein"

EU-Recht auf Reparatur: Rasche Umsetzung gefordert

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32 Kommentare 32

Das „Recht auf Reparatur“ war lange nur in den USA ein Thema. Auf Basis einer EU-Richtlinie sollen nun auch hier reparaturfreundlichere und damit kundenfreundlichere Vorgaben Einzug halten. Ein Zusammenschluss aus 21 Unternehmen und Organisationen hat nun von der künftigen Bundesregierung gefordert, dies zeitnah, umfassend und sozialverträglich in deutsches Recht zu überführen.

Die unter dem Namen „Reparieren darf kein Luxus sein“ laufende Aktion wird unter anderem vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und den Reparaturprofis von ifixit mitgetragen. Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen hat das Bündnis mit einer Aktion vor der CDU-Parteizentrale in Berlin auf seine Forderungen aufmerksam gemacht.

Recht Auf Reparatur

Bild: ifixit

EU-Vorgaben reichen nicht weit genug

Die Richtlinie schreibt Herstellern beispielsweise vor, bestimmte Ersatzteile und Reparaturinformationen bereitzustellen. Aus Sicht der beteiligten Organisationen geht die europäische Regelung jedoch nicht weit genug – insbesondere, was die finanzielle Zugänglichkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher betrifft. Das Bündnis fordert deshalb auch konkrete Maßnahmen, um die Reparatur von Alltagsgeräten bezahlbarer zu machen. Dies könne beispielsweise durch einen bundesweiten Reparaturbonus geschehen, der von den Herstellern finanziert wird. Auch eine reduzierte Mehrwertsteuer auf Reparaturdienstleistungen sowie Preisobergrenzen für Ersatzteile werden als mögliche Ansätze genannt.

Zudem müsse der Zugang zu Reparaturanleitungen, Ersatzteilen und Diagnosewerkzeugen auch für unabhängige Werkstätten gesetzlich abgesichert werden. Nur so könne ein funktionierender Wettbewerb auf dem Reparaturmarkt gewährleistet werden.

Ökologisch und sozial wertvoll

Die Organisationen verweisen im Zusammenhang mit ihren Forderungen auf soziale und ökologische Aspekte. Es gebe viele Menschen, die sich eine Neuanschaffung schlicht nicht leisten können und somit auf Reparaturmöglichkeiten angewiesen sind. Einrichtungen wie Repair Cafés könnten hier nicht nur praktische Unterstützung bieten, sondern auch soziale Begegnungsmöglichkeiten.

Die von der EU gesetzte Frist zur Umsetzung der Richtlinie fällt in die Legislaturperiode der neuen Regierung. Bei der Verabschiedung im Februar wurde eine Zeitspanne von 24 Monaten genannt.

21. März 2025 um 17:07 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Sehr schöne Aktion! Das ärgert mich auch schon lange!
    Danke dafür.

  • Macht Apple ja alles. Nur halt so, dass es TOTAL uninteressant ist.

    Das Problem: Selbst reparieren kostet mehr, als bei Apple reparieren lassen.

    Reparatur Apple: 339 Euro
    Selfservice mit geliehenem Werkzeug: 376,78 Euro (die lächerlichen 16 Euro, welche man bei Rücksendung des defekten Display erstattet bekommt, bereits abzogen)

    • Lass dich nicht blenden. Das betrifft nur einen Teil der Geräte.

      Die AirPods Max bestehen für Apple z. B. aus 5 Teilen: linke und rechte Ohrmuschel, Verbindungssteg sowie linkes und rechtes Ohrpolster.

      „Reparieren“ heißt hier: alle oder einige dieser 5 Teile komplett auszutauschen.
      In meinem Fall wäre es ohne den Reparaturbonus in Berlin wirtschaftlich komplett unsinnig gewesen.

  • Erst letztens 405€ für ein neues iPhone 15 Pro Display bezahlt, weil das Ceramic Shield Display bei einem Fall aus nur 60cm Höhe auf glatte Fliesen trotz Hülle völlig zerstört war. Super unnötig. Und nein ich hatte kein Apple Care+ weil das fürs 15 Pro auch 220€ kostete.

      • Pech gehabt? Wir reden hier von 400€ für ein bisschen Glas. In meinen Augen ganz klar illegal. Wie lange benötigt man für einen Wechsel? 1 Stunde? Vielleicht max 2, allerhöchstens! Somit 40€ Arbeitslohn (2×20€) was sehr großzügig ist, mit Steuern dann gerne auch 80€. Das Glas wird auch nie und nimmer mehr als 100€ kosten. In Summe wären 180€ vollkommen ok und jeder hätte noch etwas dazuverdient. Ich würde sogar behaupten, dass es für 100€ möglich wäre, aber 400€?!??! Gehts noch?!?!

      • +1

      • Es ist nicht nur das Glas sondern das ganze Display. Aber ja die Preise sind überzogen die Hälfte wäre mehr als genug.

      • Einfach mal loslaufen. Ein Mitarbeiter kostet um die 140 Franken / pro Stunde. Deutschland ist kein 3 Welt Land wo ein Mitarbeiter 20euro kostet.

      • Es wird das gesamte Display getauscht. Und die Reparaturpreise stehen im Netz oder sind erfragbar. Weisst du, was ein Kotflügel für einen Defender kostet?

      • 20 Euro pro Stunde *LOL* Da hat jemand so richtig Ahnung.

        Und dann noch nichtmal eine Ahnung haben, dass das Glas nicht einzeln ersetzt werden kann, sondern es stets komplette displayeinheiten sind.

  • Warum sollte die EU an Reparaturen interessiert sein?

    Mit reparieren macht man keine Steuern !?

  • Akku und Display Wechsel beim iPhone wäre super wenn es einfacher wäre zu wechseln

  • Wenn die die EU welche nur aus Brüssel und Straßburg besteht über Technik bestimmt, dann kann ja nur Gutes rauskommen wie beim IPhone SE!

  • Während Punkt 1 & 2 von mir Unterstützung erfahren und darunter insbesondere der unkomplizierte Austausch von Verschleißteilen (Akku etc.) fallen sollte, sehe ich „Zugang zur nötigen Software, um gesperrte Geräte zurückzusetzen und Ersatzteile koppeln zu können“ aus der Perspektive des durchschnittlichen Verbrauchers kritisch. Diebstahl von iPhones muss sich sicherlich nicht wieder lohnen …

    • Es kommt drauf an zurücksetzen damit man die Teile koppeln kann bei der Reparatur ist noch ok. Aber das iPhone usw. Sollte danach nur mit der Verknüpften Konto wieder aktivierbar sein. Daher mach ich mir um den Punkt nicht so ein Kopf.

      • Was ist, wenn das geklaute iPhone zerlegt wird und ein anderer sein verknüpftes iPhone damit repariert?

  • In Österreich gibt es den Reparaturbonus. Bis zu 200 Euro werden übernommen. E- Geräte und Fahrräder.

  • Es wäre ja schon mal ein riesiger Fortschritt, wenn man bei Akku betriebenen Geräten, den Akku problemlos wechseln könnte.
    Und zwar ohne 30+ Schrauben und Steckverbindungen lösen zu müssen, sowie ständiges bangen, dass das Gerät hinterher noch funktioniert.

  • Wenn das Glas der AW Ultra auf der Rückseite springt, ist es ein Totalschaden! Reparatur nicht möglich. 1.000 Euro nach einem Jahr futsch :-(

    Die Uhr ist übrigens nicht runter gefallen. Keine Ahnung, wie der Sprung da reingekommen ist.

  • Also ich nutze für mein Macbook m2 u Apple Care und das ist mir das Geld auch wert. Hatte mit meinem Iphone 13 Pro ne defekte Ohrmuschel preis dafür war zwischen 400 und 500, mit Apple Care hat mich das nix gekostet.
    Ausserdem gerade Akku tausch ist mit Care unter 80 % kostenlos. Geb da lieber Geld im Monat oder 1 Jährlich aus.
    Reparatur ist gut und wichtig., spart Rohstoffe und Geld.

  • Das „Recht“ auf dies, das „Recht“ auf das. Vorgegeben von politischen Eliten welche definieren, was „Recht“ ist. Und erst wenn der letzte Betrieb ausgewandert und der letzte Arbeitsplatz vernichtet, werden sie merken, dass man Steuerbescheide und Regulierung nicht essen kann. Wenn ein Hersteller Produkte kreiert, welche den Ruf haben, schnell kaputt zu gehen, wird er Kunden verlieren und pleite gehen, wenn er nicht nachbessert. Ein „Recht“ auf Reperatur wird dazu führen, dass am Ende nichts mehr hergestellt wird oder nur große Konzerne überleben, welche wiederum die Politik lobbyieren. Es ist der gleiche Unsinn wie Mindestlöhne und Mietpreisdeckel und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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