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Instagram und Facebook kritisiert

EU macht jetzt Meta Druck: Werbefrei-Abos verstoßen gegen DMA

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28 Kommentare 28

Die EU-Kommission ist der Meinung, dass das vom Meta-Konzern auf seinen Plattformen Facebook und Instagram praktizierte Werbemodell gegen das europäische Gesetz über digitale Märkte (DMA) verstößt. Die derzeit angebotenen Optionen lassen sich nicht mit den in den EU-Staaten gültigen Vorgaben vereinbaren.

Stein des Anstoßes ist die Praxis von Meta, den Nutzer lediglich vor die Wahl zu stellen, ein Abonnement für die Dienste abzuschließen oder ohne weitere Konfigurationsmöglichkeiten die Marketingvorgaben des Unternehmens in Kauf zu nehmen.

Für „Torwächter“ gelten strengere Regeln

Meta wird mit dem Angebot seiner hoch frequentierten Social-Media-Plattformen als sogenannter Torwächter eingestuft und ist daher an besondere Auflagen gebunden. Die Pflicht, für die Verwendung von personenbezogenen Daten die Zustimmung der Nutzer einzuholen, ist ein wesentlicher Bestandteil des DMA. In Artikel 5 Absatz 2 ist aber auch festgelegt, dass Torwächter die Nutzung eines Dienstes oder bestimmter Funktionen nicht von der Zustimmung der Benutzer abhängig machen können. Wenn ein Nutzer, eine solche Zustimmung verweigert, muss ihm Zugang zu einer weniger personalisierten, aber gleichwertigen Alternative gewährt werden.

Diese Auflage wird der Auffassung der EU-Kommission zufolge von Meta nicht erfüllt. Die gegenwärtige Praxis erlaube es den Nutzern zudem nicht, das Recht auszuüben, gezielt über die Benutzung einzelner personenbezogenen Daten zu entscheiden.

Meta drohen satte Strafzahlungen

Meta bekommt jetzt die Möglichkeit, sich detailliert mit den Vorwürfen auseinanderzusetzen und schriftlich auf die Vorwürfe zu reagieren. Spätestens im März 2025, also zwölf Monate nach Beginn der eigentlichen Untersuchung, will die EU-Kommission zu einem Ergebnis kommen.

Die drohenden Strafzahlungen könnten durchaus üppig ausfallen. Im Falle der Nichteinhaltung kann die Kommission Geldbußen von bis zu 10 Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes des Konzerns verhängen, bei Wiederholungen sind sogar bis zu 20 Prozent im Bereich des Möglichen.

01. Jul 2024 um 19:41 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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    28 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ob denn schon jemals tatsächlich ein Strafgeld von einem dieser Internetkonzerne wegen solcher EU Regularien bezahlt wurde?

    • Ich glaube kaum, dass das aktiv eingetrieben wird, genauso wenig wie Steuern von
      Großkonzernen. Meistens räumt man diesen dann noch Chancen ein, sich zu verbessern.
      Wenn die Deep Learning Systeme bereits mit den Daten der Nutzer trainiert wurden,
      gibt es kein Entfernen der Trainingsdaten mehr. (Ja, auch das User-Tracking für
      Werbung wird inzwischen von Deep Learning-Systemen durchgeführt, auch wie lange welche Werbung geschaut wurde).

      Das ist, als würde man jemanden ermorden, sich entschuldigen, dass man es nicht wusste,
      und dann sagen: „Ich pflanze jetzt aber ein paar Blumen, damit es schön aussieht.“
      Damit wird die Strafe nicht aufgehoben.

      • Integer, du lügst. Komplett Faktenbefreit. Ja solchen Strafen werden verhängt und eingetrieben. 5 sec. googeln helfen weiter. Gab dutzende Fälle in den letzten Jahren wo insgesamt Milliarden eingetrieben wurden.

      • @Sebastian Der Unterschied ist, das ich Meta nichts unterstellt habe. Ich habe meinen Satz mit „Ich glaube“ eingeleitet, was initiiert, das ich mir nicht sicher bin

        Aber Hauptsache du hast als Biodeutscher, morgens früh, beim Starbucks Kaffee rumkamellen können

      • „Ich glaube“ ist ein schwieriges Argument, wenn man mit zwei Worten „Meta“ & “ Strafe“ in einer Suchmaschine der Wahl schon das richtige Ergebnis – entgegen der eigenen These – findet.

      • Das ist genau der Scheiß, mit dem sich Populisten am Ende rausreden, wenn sie mal wieder über die Stränge geschlagen sind – nur um behaupten zu können: „… hab ich so nicht gesagt!“

    • Warum sollten die nicht bezahlen? Die wollen schließlich auch Zugang zum europäisch Markt und den wohl kaum gefährden. Im Übrigen haben die auch pfändbare Vermögenswerte im Europa.

    • Deine Vermutung, Behauptung ist gelogen.
      Dato wurden alle bezahlt, auch wenn hier und da sich Irland damit Zeit lässt es einzutreiben.

      „Die“ wissen auch ganz genau das sie im Vorfeld rum palavern können (dürfen) .. Aber auf nicht zahlen.. das Risiko zu groß ist.

      Weiter so EU.

  • Selbiges bitte für jedwede Onlinenewsseiten, welche sich auch nur mit Abo, oder Daren nutzen lassen

    • Es geht hier aber nicht um „jegliche“ sondern um Meta im engeren Sinne, da Torwächter.

      • @Josi Warst du nicht eine der Aktiven, die sich dafür ausgesprochen haben, das Apple genau so bleiben soll wie es ist und es die DMA nicht braucht, auch wenn sie eine „Torwächter“-Rolle inne haben?

        Ich finde Meta gehört genauso bestraft, finde aber das es rosinenpickerei ist wenn Apple davon nicht betroffen sein soll, aber Meta schon

        Es gibt auch genug Instagram Fans und auch Alternativen dazu, aber dann könnte man nicht mit zweierlei Maß messen

      • ist nicht jeder Betreiber auf seiner Seite für sich selbst Torwächter? Und darf Facebook für seinen Laden nicht selbst Torwächter sein?
        Und was ist mit den 3rd Party Angeboten, die zu Hauf auf Webseiten implemtiert sind, die entweder ein Werbefrei Abo oder „weiter mit Werbung“ die Cookiefenster wegmachen?

        sind diese Softwarebetreiber, die diesen Standard anbieten, lizensieren und Vertreiben, dann nicht auch Torwächter für verschiedenste CMS Systeme, die von Webseitenbetreibern bereitwillig implementiert werden?

      • @Integer, keine Ahnung, wie du auf so einen Blödsinn kommst. Kannst du bitte mal auf die Stelle verweisen, die du meinst!? Also die, an der ich etwas derartiges behauptet haben soll.

        Oder greifst du hier mal wieder völlig aus der Luft, wie weiter oben (wo du immerhin „Ich glaube…“ geschrieben hast, ansonsten aber dennoch Blödsinn „glaubst“). Was ist denn los mit dir?

        Jeder Torwächter muss sich an die Regeln halten.

        @Rikibu, natürlich kann sich nun jeder seine eigenen Definitionen für die Rolle „Torwächter“ ausdenken. Nur wirkt sich das nicht auf (europäisches) Recht aus. Die Rolle ist klar definiert, kannst du ja gerne mal dort nachlesen (Google hilft dir dabei).

        Und auf rhetorische Fragen steige ich nicht in Diskussionen ein, sollte dein Einwand ernst gemeint gewesen sein.

      • @Josi
        hälst du deinen Kommentar für diskussionsfördernd, indem du Empfehlunggschreiben für Suchmaschinen aufschreibst und ansonsten „dazu sag ich nichts“ kundtust? Still sein hätte auch gereicht.

  • Bitte bei YouTube gleich hinterher!

    Antworten moderated
  • Ich frag mich ob die EU auch bei Non-IT „Torwächern“ so durchgreift. Wenn ich Nestlée ansehe und die Coke Branche, die großen Fürsten der Nahrungsmittelindustrie, die Reifen-Päpste, die Energie-Lobbiiesten, usw.

    Hier gibt es genug zu tun! Wieso sich hier die EU immer auf so Nebenkriegsschauplätze verschränkt, deren Leben nur durch die User selbst bestimmt wird (als ob es keine Alternativen gäbe), verstehe ich nicht. Jeder kann da für sich entscheiden und an der Hardware alleine kann es nicht liegen, ähnlich gute gibt es auch von anderen … das alte Machtspiel … bei Windows macht keiner die neue Werbung raus in Windows 11 die da kommen soll und nur nebensächtliche Anwendungen (Mediaplayer, im Ernst?) wird rausgenommen. Lachnummer …

    • ich schaue da auf Supermärkte, Discounter, die mit dem Erwerb und Errichtung von eigenen Schokoladenwerken, Kakaoplantagen usw. usw. den Markt immer weiter einnehmen und fremde (Marken-)Anbieter aus dem Markt drücken, weil die eigenen Marken von Supermärkten natürlich anders agieren können als große Marken, die sich auch noch in die Märkte einkaufen müssen, aber dann trotzdem teurer sind als die markteigenen Angebote.

  • Was ist daran wirr? Nur ein Verweis auf andere „Torwächter“, die aber so nicht betitelt und damit ignoriert werden.

  • Antworten moderated
  • Finde es viel wichtiger zu berücksichtigen, dass ganze Adressbücher bzw Telefonnummern zu den Anbietern zumeist kommentarlos hochgeladen werden. Ich – als Nicht-Meta-Nutzer, hätte gerne eine Möglichkeit der Speicherung meiner Handynummer zu widersprechen, wenn diese meine Nummer in anderen Metanutzeradressbücher gespeichert sind.

    Dieser Umstand nervt mich wirklich und ich sehe meine Datenschutzgrundrechte wirklich verletzt.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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