Eine ausgesprochene Empfehlung?
Ecovacs DEEBOT X2: Große Erwartungen, überschaubare Evolution
Mit der Vorstellung seines gänzlich neuen DEEBOT X2 hat der Saugroboter-Hersteller Ecovacs Mitte August hohe Erwartungen geweckt. Komplett überarbeitet wurde unter anderem die Lasernavigation, die nun nicht mehr in einem kleinen Turm oben mittig auf dem Sauger, sondern im Geräteinneren verstaut wurde und so für eine niedrigere Bauhöhe sorgte.
Ebenfalls großspurig beworben wurde das integrierte Wischsystem OZMO Turbo 2.0 mit zwei rotierenden Wischmops, die in der Lage seien, nun mit stärkerem Anpressdruck und damit wirklich effizient zu schrubben. Die begleitende Basisstation mit Heißwasser-Moppreinigung, Schmutz- und Frischwassertank, Ladefunktion und Einknopfbedienung sollte den DEEBOT X2 zum ultimativen Komplettpaket machen, das keine Wünsche mehr unerfüllt lassen würde.
- Ecovacs DEEBOT X2: PDF-Produktdatenblatt
Hand aufs Herz: Die Performance des neuen Ecovacs DEEBOT X2 hat unsere hochgesteckten Erwartungen an die gänzlich neue Gerätegeneration schnell wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen. Der X2 ist kein schlechter Saugroboter, im Gegenteil – er reinigt dem Preis entsprechend sehr gut und gehört in Sachen Nasswischen definitiv in die Top fünf der aktuellen High-End-Landschaft. Selbst ein Videomanager ist im neuen Modell inklusive. Für einen großen Aha-Effekt sorgt der rechteckige, mit Kameraaugen ausgestattete Kandidat allerdings nicht. Hier fällt nicht eine große Unzulänglichkeit auf, sondern viele kleine.
Viele kleine Unzulänglichkeiten
Die Bauhöhe des DEEBOT X2 beläuft sich immer noch auf ~9 Zentimeter, was dafür sorgt, dass auch das neue Modell noch immer nicht unter allen Schrankblenden langfahren kann – trotz nach innen versetztem LiDAR-Modul.
Überhaupt fällt es dem X2 schwer sich zu positionieren. Startet dieser nicht direkt von seiner Basisstation, sondern wird in einem der bereits kartierten Räume einfach mittig auf dem Boden gesetzt, vergehen hier schon mal 40 Sekunden, bis der Roboter weiß, in welchem Zimmer er abgestellt wurde.
Die Hauptbürste ist etwas breiter als beim Vorgänger, was die Anzahl der Bahnen reduziert, die zum Reinigen eines Zimmers gezogen werden müssen. Dafür ist der Staubtank mit 420 ml jedoch nicht überdurchschnittlich groß.
Der Deckel des X2 ist mit drei Magneten auf dem Saugroboter befestigt und uns während der Arbeit schon zweimal abgefallen, da die Unterkante eines Sofas oder ein überhängendes Kinderspielzeug die leicht lösliche Klappe einfach abgeschoben haben.
Auch an Teppichfransen, die von Roborock-Modellen problemlos überfahren werden, beißt sich der DEEBOT X2 stellenweise fest und lässt uns angesichts des veranschlagten Preises dabei wirklich stutzen.
Die App muss sich auch weiterhin die bereits bekannte Kritik gefallen lassen.
Zielgruppe und Performance nicht auf Augenhöhe
Fairerweise müssen wir eingestehen, dass wir aktiv nach Kritikpunkten gesucht haben. Für den durchschnittlichen Anwender mit durchschnittlicher Erwartungshaltung dürfte der DEEBOT X2 vollkommen zufriedenstellende Reinigungsergebnisse liefern. Wir glauben allerdings, dass der durchschnittliche Anwender nicht eines der teuersten Modelle am Markt kaufen wird.
Die Marktneuheit richtet sich an Saugroboternerds, und diese werden nicht nur die Performance der App als auffallend unterdurchschnittlich einstufen, sondern eben auch die Tatsache, dass das neue Ecovacs-Modell im Praxisbetrieb häufiger eure Aufmerksamkeit für sich beansprucht als die Konkurrenz.
Eines der besten Wischergebnisse am Markt
Volle Punktzahl bekommt der DEEBOT X2 allerdings für das feuchte Wischen. Hier wird ordentlich geschrubbt, und ein einfaches Wassermanagement angeboten, bei dem nach Reinigung lediglich das Schmutzwasser entleert und das Frischwasser neu aufgefüllt werden muss. Das Schmutzwasser fällt dabei durch seine besonders intensive Verunreinigung auf und lässt uns darauf schließen, dass der Roboter deutlich besser putzt als zuvor von uns getestete Modelle.
Unterm Strich stellen wir uns bei Berücksichtigung eines neuen Saugroboters stets die Frage, würden wir dieses Modell im Freundes- und Bekanntenkreis empfehlen? Dazu gehören auch Freunde, für die Geld keine Rolle spielt.
Eine ausgesprochene Empfehlung?
Beim DEEBOT X2 lautet die Antwort hier leider: Nein. Der Roboter arbeitet gut, die Saugergebnisse sind in Ordnung, die Intelligenz bei der Navigation jedoch unzureichend, und kleinere Mängel im Alltagseinsatz durchaus vorhanden. Hier schlagen wir vor, den Entwicklern noch eine weitere Generation zur Reife des neuen Produktes zu gewähren.
Mal was gewagt, aber bringt nichts. Einfach einen Roborock kaufen ;)
Stimme dem voll zu
Oder Dreame
Was ist eure aktuelle Empfehlung?
Ich sags schon jahrelang: Ecovacs kann nicht navigieren!
Nach Vorwerk VR100 und Roomba 981 haben wir uns im Februar 2021 für zwei Roborock S6 MaxV (für zwei Etagen) entschieden und haben das bisher nicht bereut. Die laufen und laufen und laufen. Alles ohne Probleme, mit super Navigation und guter Reinigungsleistung. Einfach nur gut, die Roborock.
Wir haben einen yedi, läuft tadellos!
Die beste Neuerung: die Platte unten in der Station kann man heraus nehmen zum einfachen reinigen. Beim x1 leider nicht und es ist ein scheiss!
Habe seit 3 Jahren nen AIVI T8.
Navigation war nie seine Stärke und er hat dauernd irgendwas anderes zu jammern. Hängt irgendwo, findet nicht zurück zu Ladestation oder verliert komplett das Gedächtnis und die gespeicherte Karte. Die ECOVACS-App ist auch nicht so der Knaller.
Er geht heute in Rente und wird durch einen Dreame L10s Ultra ersetzt.
Es steht und fällt mit der Navigation. Das habe ich schon bei meinem Dreame Z10 feststellen können. Der kam mit meinem Grundriss gar nicht zurecht. Die Liste war schier unendlich. Roborock dagegen, wie in der Vergangenheit, kein Problem. Deshalb jetzt wieder Roborock. Ecovacs Bietet zwar spannende Features. Aber was bringt das, wenn die Navigation für den Hintern ist?