Schattenseiten der digitalen Werbewirtschaft
Doku-Empfehlung: „The Click Trap“ läuft auf ARTE
Noch rund drei Wochen, spätestens aber bis zum 19. Dezember, habt ihr die Möglichkeit, euch die preisgekrönte Dokumentation „The Click Trap“ über die Schattenseiten der digitalen Werbewirtschaft auf dem deutsch-französischen Kultursender ARTE anzuschauen.
„Im Sog der Sucht-Maschine“
Die 87 Minuten lange Produktion, die den deutschen Titel „Im Sog der Sucht-Maschine“ übergestülpt bekommen hat, widmet sich der Frage, wie die Mechanismen dieser Branche funktionieren, die jährlich mehrere hundert Milliarden US-Dollar umsetzt.
Es geht um die dominierenden Akteure der digitalen Werbewirtschaft und die Konsequenzen, die deren Wirken für die Gesellschaft hat. Den Fokus setzen die Filmemacher auf die Rolle großer Tech-Unternehmen und deren Werbetechnologien – die, so die Darstellung des Films, auch die Verbreitung von Hass, Falschinformationen und Desinformation zu einem lukrativen Geschäftsmodell gemacht haben sollen.
Neben den großen Plattformen profitieren der Doku zufolge auch Cyberkriminelle von diesem System. Durch gezielte Ausnutzung von Schwachstellen im Werbenetzwerk sollen Betrügereien erleichtert werden, was nicht nur die Sicherheit von Internetnutzern bedroht, sondern auch das Vertrauen in digitale Inhalte untergrabe.
Hinter der Produktion stehen Filmschaffende wie Peter Porta, Carles Brugueras, Marieke van den Bersselaar und Fabrice Estève.
Bis 19. Dezember verfügbar
Mit „The Click Trap“ legen die Produzenten eine dokumentarische Arbeit vor, die komplexe Zusammenhänge verständlich machen will. Der Film richtet sich an ein breites Publikum und versucht, die Auswirkungen der digitalen Werbewirtschaft auf unser Leben sowohl online als auch offline aufzuzeigen.
Im Anschluss haben wir die Kurzbeschreibung von ARTE für euch abgedruckt und die YouTube-Version der Dokumentation eingebettet, die ebenfalls zum 19. Dezember aus dem Netz verschwinden wird.
Die ganze Doku auf YouTube
Im Sog der Sucht-Maschine
Die Schattenseiten der Online-Werbung: Ein Sektor, der von einer Handvoll Tech-Giganten kontrolliert wird, dank Algorithmen exponentielle Gewinne einfährt. Zugleich tragen diese Technologien zur Verbreitung von Betrug, Hass und Desinformation bei. Kann Online-Werbung ethischer gestaltet werden? Ist es an der Zeit, die Plattformen in die Verantwortung zu nehmen?
Mit Online-Werbung werden weltweit jährlich mehr als 400 Milliarden US-Dollar umgesetzt, womit sie die traditionelle Werbung bei weitem übertrifft. Da immer mehr Daten über Internetnutzer gesammelt werden, steigen die Einnahmen exponentiell.
Indem Internetnutzer täglich – und meist ohne darüber nachzudenken –, mit einem Klick Nutzungsbedingungen und Cookies zustimmen, ermöglichen sie Websites, Apps und sozialen Netzwerken den Zugriff auf ihre persönlichen Daten, die diese nutzen, um personalisierte Werbung zu schalten. Das klingt harmlos, doch diese auf uns zugeschnittene Werbung ist das Ergebnis einer digitalen Revolution, deren Folgen noch gar nicht absehbar sind.
Digitale Werbung beeinflusst die Menschen weltweit nicht nur im Internet, sondern auch im realen Leben. Desinformation ist eine neue Form des Betrugs, die in den vergangenen Jahren entstanden ist und auf kollektiver Ebene wirkt. Manche halten die Desinformationskrise für eine der größten Bedrohungen der Menschheit.
Kann Online-Werbung ethischer gestaltet werden? Können Internetnutzer besser geschützt werden? Ist es an der Zeit, die Plattformen in die Verantwortung zu nehmen? Welche Auswirkungen hat der Digital Services Act, der 2024 in Europa in Kraft getreten ist? Cyber-Experten, Journalisten, Forscher, Betrugsopfer, Gesetzgeber und Aktivisten sind sich einig, dass die Kontrolle über das Internet und die sozialen Netzwerke zurückgewonnen werden muss. Die Dokumentation zeigt, dass ein Wandel möglich ist. Auch wenn eine gerechtere und sicherere digitale Welt noch in weiter Ferne liegt, solange ihre Hauptakteure nicht dazu gezwungen werden.
Danke für den Tipp
Schaue ich gerade, hat zwar wenig neu, aber manches hat man tatsächlich verdrängt. Habt ihr heute schon eure googleads überprüft? #scherznatürlich
Toller Tipp, aber wäre ein Link zur ARTE Mediathek nicht besser gewesen?
Ist im Text oben verlinkt, hab ich übersehen.
Danke für den Hinweis
Die Doku erinnert mich sehr an die Aussagen von Schwab und von der Leyen. Möchte man wirklich etwas gegen Hassrede und Desinformation oder andere Mundtot machen…. ich weiß es nicht, denn Wer macht denn Hassrede/Desinformation? Wer möchte denn das die Wahrheit eventuell als Hassrede oder Desinformation gemacht wird?
Es gibt ein schönes chinesisches Sprichwort:
Wer eine halbe Wahrheit erzählt, erzählt eine ganze Lüge.
Und das haben die etablierten Parteien schon zu lange gemacht und am Ende kommt die Rechnung doch.
Danke für den Tipp… Ich kann auch „Buy More“ auf Netflix empfehlen….
Buy more…
Auf Netflix?
Fand ich sehr dröge. Nicht so besonders wertvoll.