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Apple, Google & Co. im Visier

Deutschland und Frankreich wollen US-Firmen höher besteuern

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23 Kommentare 23

Frankreich will sich gemeinsam mit Deutschland auf Europa-Ebene gegen die Steuervermeidungs-Taktiken von US-Konzernen wie Apple, Google und Facebook einsetzen. Damit sollen nicht nur verlorene Steuergelder gesichert, sondern auch bessere Wettbewerbsvoraussetzungen für europäische Unternehmen geschaffen werden.

In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg hat der französische Finanzminister Bruno Le Maire verkündet, dass Frankreich sich für einfachere und klare Steuerrichtlinien sowie eine realistische Besteuerung von Technik-Unternehmen einsetzt. Mit deutscher Unterstützung will sein Land entsprechende Änderungen auf dem im September in Estland stattfindenden ersten EU-Gipfel zur digitalen Zukunft Europas vorschlagen. Europa müsse lernen, seine wirtschaftlichen Interessen ebenso zu verteidigen, wie es China oder die Vereinigten Staaten tun. Es könne nicht sein, dass Unternehmen die hiesigen Märkte zu ihrem Vorteil nutzen, ohne in gleichem Maße Steuern abzuführen, wie es europäische Unternehmen tun.

Deutschland und Frankreich hatten offenbar bereits letzten Monat Vorgespräche diesbezüglich, es wird erwartet, dass die beiden Staaten im Anschluss and die Bundestagswahl im September konkrete Vorschläge ausarbeiten. Zur Sprache dürfte in diesem Zusammenhang sicher auch die von der EU-Kommission gegen Apple verhängte Steuernachzahlung in Höhe von 13 Milliarden Euro kommen. Apple und Irland gehen gegen diesen Bescheid vor und der französische Minister blickt mit Sicherheit auch auf Irland wenn er fordert, dass alle Mitgliedsstaaten der Euro-Zone diesbezüglich an einem Strang ziehen. Als Zielvorgabe nennt Le Maire eine über die 19 Mitgliedsstaaten der EU hinweg einheitliche Unternehmensbesteuerung auf Basis der deutschen Steuerrichtlinien, also rund 30 Prozent.

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08. Aug 2017 um 09:20 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • … und wer wird’s wieder zahlen ….?
    Die Konzerne jedenfalls nicht- das kommt für uns noch „oben drauf“!

    • Richtig! Da wäre es klüger, würden die lieben Verantwortlichen mal ihre Arbeit machen: Schlupflöcher schließen und Steuern einfordern, statt Zuckerl zu verteilen.

      Mit höheren Steuern für US-Unternehmen erhöht sich schlichtweg nur der Preis für uns Konsumenten. Heißt dann eben „Statt 19/20% müssen wir leider in Zukunft 25% zahlen. Also kostet euer iPhone etc. um 5-6% mehr.“

      • Und wenn Steuerschlupflöcher geschlossen werden, dann zahlt das das Unternehmen? Träum weiter.

    • Naja, auch wenn unsere iPhones wegen günstiger Steuergesetzgebung nur noch die Hälfte kosten würden, würde Apple dafür keine Straßen und Schulen in Europa bauen, oder?

    • Kleine und mittelständische Unternehmen tragen die Wirtschaft in Deutschland und führen hohe Steuern ab (42 %). Wieso also nicht die Großkonzerne auch?
      Die Steuereinnahmen kommen der europäischen, beziehungsweise Deutschen Gesellschaft zugute, somit werden Zahlungen die man für ein iPhone und Co. leistet indirekt auch wieder in Deutschland genutzt. So wie’s im Moment läuft, fließen die Gelder in die USA.

    • Unter’m Strich muss natürlich der Kunde bezahlen. Aber die Steuern müssen gerechter verteilt werden. Mitteständische deutsche Unternehmen kommen sehr schwer ums Steuern vermeiden rum. Um am Ende des Tages entscheiden die Endverbraucher was sie möchten. Mir kommt es manchmal so vor als haben viele Menschen immer mehr Angst dass sie aus ihrer Komfortzone gedrängt werden, dabei ist Wettbewerb da. DU entscheidest welche Firma verdient.

  • Und was kostetet jedesmal so ein Umzug von Bruxel nach Strassburg und tausende von Sinnlos ausgegebenen Gelder und Subventionen ?

    • Jetzt wüsste ich ja zu gerne einmal, was dieser Kommentar mit dem eigentlichen Thema zu tun hat… faszinierend… beinahe wie bei Trump… der zeigt auch bei jedem Kommentar immer wieder auf Frau Clinton und schreit „eMail!“, „eMail!“…

      Sinnloses EU bashing, egal bei welche Thema?

      mcm23

  • Erklärt mir mal, was daran schlecht ist, wenn alle Unternehmen gleichermaßen besteuert werden und das Steuerrecht vereinfacht wird, wodurch potentiell weniger Steuerschlupftlöcher anfallen?

    • +1 Von mir aus können alle Unternehmen pauschal besteuert werden, dann kommen garantiert deutlich mehr Steuereinnahmen in die Staatskasse und die kleinen und mittelständischen Unternehmen werden sogar entlastet, sofern die richtige Höhe festgelegt wird (z.B. 20-25%). Solange jedoch große Unternehmen zur Steueroptimierung für Konzerne sogar die eigene Regierung beraten, wie neue Steuergesetze umzusetzen sind, wird das sowieso nicht funktionieren

    • Korrekt – an der Quelle sofort und für JEDEN 20% abgezwackt- dann stimmt auch die Kasse- ohne „wenn und aber…“
      Die überflüssigen Steuerberater kommen dann in irgendeine Umschulungsmaßnahme …
      DAS wäre mal gerecht!

  • Ja, sicherlich wird jedes Unternehmen versuchen, höhere Belastungen durch Steuern auf die Kunden abzuwälzen, soweit der Markt das hergibt. Und ja, es kann sein, dass Unternehmen das nicht können, und dadurch weniger verdienen oder weniger Umsatz machen und letztendlich nicht mehr Steuern bezahlen (weniger als nichts, wie jetzt teilweise ist nicht möglich).
    Aber: 1) Wichtig ist, dass die Steuergesetzgebung für alle gleich angewendet wird, nur dann kann der Markt funktionieren und auch neue Unternehmen am Markt mit Innovationen bestehen, das zwingt alteingesessene Platzhirsche dann auch zu Innovationen.
    Und noch wichtiger: wenn wirklich Apple und Co. dadurch mehr Steuern bezahlen, kommt das dem Staat, Dh. Uns allen zugute. Letztlich auch dadurch, dass gegebenenfalls andere Steuern sinken können oder einfach nur mehr Geld für Infrastruktur vorhanden ist.
    Wild-West-Kapitalismus nach Manier von Trump oder FDP (Steuern senken) klingt immer toll, wer bezahlt schon gerne Steuern. Aber die Zeche zahlen letztlich die „einfachen“ Bürger, wenn die Infrastruktur kaputt ist, Schulen im katastrophalem Zustand sind, etc..
    Klar, wer genug Geld hat, schickt seine Kinder zu Privatschulen, braucht keinen öffentlichen Nahverkehr und steht auch morgens nicht im Stau weil irgendwelche Brücken gesperrt sind. Da lässt sich leicht nach Steuersenkungen schreien.
    Ich verstehe nur nie, warum auch die Leute, die auf staatliche Ausgaben am Meisten angewiesen sind (Und am wenigsten Steuern bezahlen) immer gegen Steuererhöhungen für Unternehmen und Reiche sind.

  • Nach meinem Verständnis geht es generell um Schlupflöcher, nicht nur um US Konzerne!

    • Zustimmung.

      Außerdem bringt ein Alleingang von Deutschland und Frankreich nix. Soll Deutschland doch die Steuern auf 100% anheben. Was bringt das wenn hier gar keine Gewinne erwirtschaftet werden?
      Das ist ja der Fall.
      Augenwischerei.
      Und dass sich das auf EU Ebene durchsetzt halte ich für unwahrscheinlich. Wenn die Firmen überall die gleichen Steuern zahlen müssen und es keine Sonderregelungen geben dürfte wäre die Standort Wahl irrelevant. Die Kommunen wären der Verlierer

      • Interessante Logik, wundert mich, warum nicht alle Unternehmen in der gleichen Kommune hocken, nämlich in der, mit der geringsten Steuerquote.
        Kalifornien ist auf Platz 10 der höchsten Unternehmensbesteuerung (Körperschaftsteuer) aller Bundesstaaten der USA.

      • @revosbackback: „Außerdem bringt ein Alleingang von Deutschland und Frankreich nix.“
        Davon ist hier nicht die Rede; siehe im Text oben: „Als Zielvorgabe nennt Le Maire eine über die 19 Mitgliedsstaaten der EU hinweg einheitliche Unternehmensbesteuerung auf Basis der deutschen Steuerrichtlinien, also rund 30 Prozent.“
        Also, eine gemeinsame Steuerregelung für Unternehmen und keine Steueroasen innerhalb der EU. Das wäre tatsächlich wunderbar.
        Und an alle, die Angst haben, dass die Firmen abziehen oder alles 10% teurer machen: die Firmen bleiben da, wo der Umsatz gemacht wird und ihr kriegt eure idevices trotzdem zu marktüblichen Preisen, wobei keiner von euch weiß, wo die Schmerzgrenze („Mindestpreise“) von Apple wirklich liegt.

  • Mal sehen, wann dann auch VW endlich mal voll zur Steuerkasse gebeten wird…

    • VW gehört zu 1/5 dem Bundesland Niedersachsen. Es ist egal wie hoch VW besteuert wird, weil das Bundesland an den Gewinnen beteiligt wird. VW ist ein denkbar schlecht gewähltes Beispiel.
      Apple hingegen knirscht schon bei 0,005% mit den Zähnen.

  • Steuern werden vom erzielten Gewinn berechnet. Deswegen investieren viele Unternehmen gegen Jahresende in Neuanschaffungen, um den Gewinn möglichst klein zu halten.
    Und selbiges wird Apple & Co tun, um Steuern zu sparen, und 30% von Nix ist das selbe wie 50% von Nix bzw. fast nix.
    Und ansonsten wird Apple in Deutschland eine Vertriebsgesellschaft, die an jedem iPhone nicht einmal einen Euro verdient, und somit hohe Ausgaben in Form von Zahlungen an die Muttergesellschaft in den USA hat.
    Diese Ausführungen könnte ich immer weiterspinnen…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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