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Deutscher Hörbuchpreis 2024: Sieben Gewinner, einer davon zum Download

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Auf WDR 5 im Rahmen einer Liveübertragung bekanntgegeben, stehen seit wenigen Stunden die Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Hörbuchpreises 2024 fest.

Hoerbuchpreis

Über 300 Werke wurden von Verlagen, Rundfunkanstalten und Produktionsfirmen für den Preis eingereicht, den der Verein Deutscher Hörbuchpreis jährlich organisiert. Nun stehen die sieben Gewinner fest, die in einem mehrstufigen Auswahlverfahren durch drei unabhängige Jurys ermittelt worden sind und sich (mit Ausnahme der Kategorie „Das besondere Hörbuch“) über jeweils 3.333 Euro freuen dürfen.

Neben der besten Interpretin und dem besten Interpret wurden das beste Hörspiel, das beste Kinderhörbuch, die beste Unterhaltung, das besondere Hörbuch und eine Podcast-Produktion ausgezeichnet.

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Der Gewinner-Podcast lässt sich dabei sowohl als acht Folgen lange Original-Produktion als auch in seiner 90-minütigen Hörspielfassung kostenlos von dieser Seite des Südwestrundfunks herunterladen.

Die Auszeichnung ging an „V13 – Die Terroranschläge in Paris“. Eine Gerichtsreportage, die sich mit dem Verfahren nach den islamistischen Terroranschlägen von Paris beschäftigt und die von der Jury als „bedrückendes und beeindruckendes Mahnmal“ gelobt wurde.

Podcast V13

Bei den Anschlägen im Jahr 2015 starben über 130 Menschen, über 600 wurden verletzt. Am Verfahren nahmen 14 Angeklagte, 1.800 Zivilparteien und 350 Anwälte teil. Beide Fassungen stehen noch bis August 2024 auf dieser Podcast-Seite und in der ARD Audiothek zum Download bereit.

Deutscher Hörbuchpreis 2024 – Die Preisträger

»Beste Interpretin«

Annie Ernaux – „Das andere Mädchen“

Als Beste Interpretin wird Schauspielerin Maren Kroymann geehrt für ihre Lesung von „Das andere Mädchen“, einem autofiktionalen Text der Nobelpreisträgerin Annie Ernaux, erschienen bei Der Audio Verlag. „Große Sprechkunst“ bescheinigt die Preisträgerjury der Interpretin, die diese „außergewöhnliche Erinnerungsreise“ nicht nur erzähle, sondern spiele – mit einer „klugen, souveränen Nonchalance“ und „eleganter Zurückhaltung“. Der eindringliche und dabei doch „leicht daherkommende“ Monolog treffe „uns alle ins Herz“.

»Bester Interpret«

Cornelius Obonya – „Die Inkommensurablen“

Den Preis in der Kategorie Bester Interpret erhält der österreichische Schauspieler Cornelius Obonya, der für Random House Audio Raphaela Edelbauers Roman „Die Inkommensurablen“ eingelesen hat. Dem turbulenten Wiener Szenario am Vorabend des Ersten Weltkriegs verleihe der Interpret einen so „unverwechselbaren Sound“, dass man ein „ganzes Arsenal an Sprechernzu hören meint, urteilt die Jury. Obonyas „Klangraum“, der nicht zuletzt die vielen Dialekte der Monarchie berücksichtigt, zeichne virtuos ein „akustisches Panorama der Epoche“ und mache die Lesung „buchstäblich“ zu einem Ereignis.

»Bestes Hörspiel«

„The Sick Bag Song – Das Spucktütenlied. Ein langes Liebeslied in Zeitlupe“

Regisseur Kai Grehn wird in der Kategorie Bestes Hörspiel ausgezeichnet für „The Sick Bag Song – das Spucktütenlied“, erschienen bei Zweitausendeins und Major Label (Produktion: Radio Bremen in Kooperation mit BR und SWR). Auf den titelgebenden Spucktüten notierte der durch Nordamerika tourende Musiker Nick Cave Ideen, Erlebnisse und Erinnerungen. Mit seiner Montage aus Text und Musik verleihe der Regisseur diesen „komplex aufeinander bezogenen“ kurzen Texten, gelesen von Paula Beer und Alexander Fehling sowie gesungen von Tilda Swinton, eine „überraschend homogene Form“, rühmt die Jury.

»Bestes Kinderhörbuch«

„Sieben Tage Mo“

In der Kategorie Bestes Kinderhörbuch darf sich Jens Wawrczeck über die Auszeichnung freuen. Er hat mit seiner Lesung des Titels „Sieben Tage Mo“ von Oliver Scherz, erschienen bei Hörbuch Hamburg / Silberfisch, die diesjährige Kinderjury der Stiftung Buchkultur und Leseförderung (Börsenverein des Deutschen Buchhandels) überzeugt. Die fünf Mädchen und Jungen, selbst erfolgreiche Interpretinnen und Interpreten beim Vorlesewettbewerb, loben den Sprecher dafür, allen Figuren eine „eigene und passende Stimme“ zu geben und auch die schwierigen Momente in diesem „schönen und gefühlvollen“ Hörbuch „richtig gut spürbar“ zu machen.

»Beste Unterhaltung«

„Besser allein als in schlechter Gesellschaft. Meine eigensinnige Tante“

Autorin Adriana Altaras und Schauspielerin Angela Winkler sind die Preisträgerinnen in der Kategorie Beste Unterhaltung für ihre gemeinsame Lesung von Altaras‘ Buch „Besser allein als in schlechter Gesellschaft. Meine eigensinnige Tante“, erschienen im Argon Verlag. „Mit großer Lebendigkeit“ verstehen es beide Sprecherinnen, ihre Charaktere aus den persönlichen Blickwinkeln heraus und auf komplett unterschiedliche Art zu „beseelen“, heißt es in der Jurybegründung. So verbinden sich die Dynamiken zu einem „äußerst unterhaltsamen Ganzen“, das die Zuhörenden „tief in diese ganz persönliche Geschichte der letzten einhundert Jahre“ führe.

»Das besondere Hörbuch«

„Jahrhundertstimmen 1945-2000. Deutsche Geschichte in über 400 Originalaufnahmen“

Für die Edition „Jahrhundertstimmen 1945-2000 – Deutsche Geschichte in über 400 Originalaufnahmen“ erhält schließlich der Hörverlag die undotierte Auszeichnung in der Kategorie Das besondere Hörbuch. Für jeden Aspekt der deutschen Nachkriegsgeschichte haben die fünf Herausgeberinnen und Herausgeber nicht nur passende Originaltöne gefunden, sondern diese auch „kenntnisreich, nachvollziehbar und unterhaltsam“ in den historischen Kontext eingeordnet. Die Jury sieht hier ein „Geschichtsbuch zum Hören“ realisiert, dessen „Unmittelbarkeit und Wahrhaftigkeit“ in keinem anderen Medium erreichbar sei: „ein Standardwerk!“. In der Kategorie Sachbuch / Essayistik sind die „Jahrhundertstimmen“ auch für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, der ebenfalls im März verliehen wird.

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06. Mrz 2024 um 18:59 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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