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„Cookie-Müdigkeit“ weit verbreitet

Deutsche klicken 100 Mio. Stunden jährlich auf Cookie-Banner

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Cookie-Banner sind heute allgegenwärtig und beim Besuch noch unbekannter Webseiten nicht mehr wegzudenken. Sie sind das Ergebnis der EU-Richtlinie 2002/58/EG, die seit über zwei Jahrzehnten in Kraft ist und Webseitenbetreiber verpflichtet, die Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer einzuholen, bevor Daten auf deren Geräten gespeichert oder abgerufen werden.

Ganz gleich, ob diese für Werbung genutzt werden oder etwa nur den Lesefortschritt sichern oder sich Einstellungen zum Darkmode oder zur präferierten Schriftgröße merken sollen.

In Europa werden 575 Mio. Stunden verbrannt

Laut einer aktuellen Analyse des auf EU-Recht spezialisierten Software-Anbieters Legiscope verbringen Europäer jedes Jahr etwa 575 Millionen Stunden damit, mit diesen Bannern zu interagieren.

Dies beruht auf Schätzungen, die davon ausgehen, dass rund 90 Prozent der 449,2 Millionen EU-Bürger das Internet nutzen. Jeder dieser Nutzer trifft jährlich im Schnitt auf etwa 1.020 Cookie-Banner und benötigt dann ca. fünf Sekunden, um auf diese zu reagieren. Ein Zeiteinsatz, der sich jährlich auf etwa 1,42 Stunden pro Person beläuft.

Allein für Deutschland bedeutet dies, dass die Internetnutzer hierzulande (geschätzt etwa 75,6 Millionen) pro Jahr ungefähr 107,35 Millionen Stunden damit verbringen, Cookie-Banner wegzuklicken.

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„Cookie-Müdigkeit“ weit verbreitet

Ob die Banner tatsächlich zu einem besseren Schutz der Privatsphäre beitragen, das Ansinnen der ePrivacy-Richtlinie aus dem Jahr 2002, bleibt dabei völlig unklar. Laut Legiscope sollen Anwenderinnen und Anwender vor allem unter einer sogenannten „Cookie-Müdigkeit“ leiden, die das Ergebnis der ständigen Konfrontation mit den Cookie-Bannern sei.

Nutzer klicken reflexartig auf „Akzeptieren“, ohne sich der Implikationen wirklich bewusst zu sein. Dies untergräbt den ursprünglichen Zweck der Richtlinie, die Transparenz und Kontrolle über die eigenen Daten sicherstellen sollte.

So schnell ändern wird sich am Status Quo leider nichts. Auf europäischer Ebene will man die Cookie-Banner so weiterlaufen lassen wie bisher, in Deutschland diskutiert das Bundeskabinett eine sogenannte “Einwilligungsverwaltungsverordnung”, die Anwenderinnen und Anwendern die Möglichkeit geben soll, einmal bestätigte Cookies für immer zu akzeptieren. Ob und wann diese zur Anwendung kommen wird, ist derzeit jedoch noch vollkommen unklar:

14. Okt 2024 um 14:02 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Der DuckDuckGo Browser kümmert sich in den allermeisten Fällen datensparend um die Einstellungen. Will das nicht mehr missen.
    Dafür ist leider die Zusammenarbeit mit dem neuen Passwort Manager von Apple nicht gegeben. Getreu dem Motto, man kann nicht alles haben.

  • Der Brave-Browser blendet die zum Glück ganz zuverlässig aus. Das schlimme ist ja, dass man nicht nur Cookie-Fenster, sondern noch gefühlt 20 andere Fenster zu Newslettern, Push-Nachrichten etc. wegklicken muss, nur um dann vor einer Paywall stehen zu bleiben

    • Wenn Artikel hinter einer Paywall sind, sollte das ganz klar in den Suchergebnissen der Suchmaschinen gekennzeichnet sein!
      Dann weiß man (ich) wenigstens auf welche Links man nicht klickt.

      • Das wär mal ein Feature der Suchmaschine! Einfach Paywall Artikel entsprechend kennzeichnen. Kann ja eigentlich nicht so schwer sein. Am Besten gleich mit dem Preisschild zum freischalten des Artikels. Dann klickt da kaum einer rauf.

  • „Müdigkeit“ ist ja sehr milde ausgedrückt – „Genervtheit“ trifft es wohl besser.
    Die geschätzte Zeitverschwendung kommt mir allerdings doch reichlich hoch vor.

  • @ifun:
    Was ich mich schon immer frage …
    Warum kann man nicht genau so wie „alle akzeptieren“ bei ALLEN Webseiten „alle ablehnen“ als verpflichtende Option fordern.
    Das würde das ermüdende „alle akzeptieren“ zum Teil schnell aushebeln.
    Ich mache mir nahezu immer die Mühe, alles abzulehnen, was aber immer zu Stress führt.

    • Tja, frag unsere gewählten Vertreter und die Lobbyisten dahinter!

      Diese Cookie Banner wurden nicht für uns als User kreiert sondern von der Werbebranche für sich selbst.

      Ps: wir haben doch einen grünen Minister für Ernährung. Ist da eigentlich der Kampf gegen Zucker gekommen? Zuckersteuer?
      Neubewertung von Sucralose?

      Direkte Demokratie…alles andere ist nur Matrix ohne Neo.

      • Mal am Rande: Du glaubst in einer direkten Demokratie würden so sinnvolle Sachen wie Zuckersteuer etc. kommen? Hast Du mal Kommentarspalten unter jedem Artikel, der sich mit Ernährung, Klima etc. beschäftigt gelesen?

      • @Dingens

        Es geht mir um eine einfache Sache:
        – Die Mehrheit entscheidet und ich kann am ende sehen, ob ich mit meiner Meinung/Entscheidung in der Mehrheit war oder nicht! Ganz einfach und simple.
        Es geht mir nicht darum, das jeder jedes Thema so sieht wie ich!

        Aber dieses: Geh mal wählen und wir als Partei regeln alles schon die nächsten 4 Jahre…
        dann der Lobbyismus und der innerparteiliche Filz oben drauf….
        Sorry, das ist für mich keine Demokratie wo die Bevölkerung herrscht,
        sondern wir unsere Herrscher aussuchen dürfen.
        Letztendlich wird von oben dann Politik betrieben, wie die Bevölkerung es NICHT will…
        und am Ende wundern sich Politiker und Zeitungen, warum die Menschen am Ende die Schnauze voll haben von den etablierten.

        Ich will nach Themen entscheiden und diese Entscheidungen kannst du am Ende Immer einer Partei zu ordnen:
        Rot, schwarz, gelb, grün oder blau.

    • Leider sind viele Webseiten immer noch nicht konform zu den EU-Richtlinien, sonst wäre genau dies der Fall… also es genau so einfach alle unnötigen Cookies abzulehnen wie sie anzunehmen.

    • Das war von Anfang an verpflichtend. Die Strafen dafür sind einfach zu niedrig.

  • Bei mir kommen die Cookie Hinweise auch regelmäßig bei Seiten, die ich auch regelmäßig nutze. Jedes Mal werden sie akzeptiert und beim nächsten Besuch an einem anderen Tag wird wieder gefragt.

  • Nutze in Chrome die Erweiterung „I don’t care about cookies“, funktioniert zuverlässig

  • Eine einfache Lösung: Webseiten nutzen Cookies einfach nicht mehr für Tracking und dann schwupps müssen sie rechtlich gesehen auch keine Banner mehr schalten. Schon komisch wie das geht, ne?

    • Jein. Wir nutzen z.B für unseren Shop z.B keinerlei Tracker o.ä. Den Hinweis haben wir trotzdem. Warum ? Weil dir kein Webdesigner, kein Anwalt o.ä sagen kann, ob dann nicht doch irgendein Pseudo-abmahnanwalt auf die Idee kommt, dir ein Mahnschreiben zu schicken, weil der Banner fehlt. Zwar haltlos, aber den Stress hätte man trotzdem.

      • Gut das sehe ich ein. Wobei da nicht wirklich das Gesetz dran schuld ist dann. Und immerhin könnt ihr euren Cookie-Banner dann sehr simpel halten ohne verschachtelte Menüs, durch die sich der Nutzer minutenlang durchklicken kann/muss.

  • Das ist so eine typische EU-Kiste ohne Sinn und Verstand, obwohl die Folgen und der Umgang der Nutzer damit absolut klar ersichtlich waren und sind. Leider ein schöner Beweis dafür, wie völlig losgelöst von der Realität in Brüssel manchmal Gesetze und Verordnungen zusammengebastelt werden ..
    Ich finde ja, die Verantwortlichen und Entscheider sollten zu 2 Jahren täglichem, achtstündigen Banner klicken verurteilt werden … das würde sicher helfen, die Dinge zu beschleunigen

    • Ist eher so, dass Webseitenbetreiber und noch mehr Werbebannerplattformen glauben Menschen nachzuspionieren wäre in Ordnung. Stell dir mal vor jemand wartet bei deiner Haustür und läuft dir in jeden Supermarkt nach. Ziemlich gruselig. Dabei kann jeder Supermarkt Werbung in Zeitung, Fernsehen oder Plakatwand schalten ganz ohne Tracking.

      • Du musst die Cookie Zustimmung aber auch für alle anderen Besucherbezogenen Daten einholen. Sprich für Merkzettel, Kundenlogin, zuletzt angesehene Artikel.
        Wenn es nur um das Werbetracking von Drittanbietern gehen würde ok, aber die Regelungen gehen weit darüber hinaus!

      • Reiner Merkzettel ist nicht personenbezogen. Login kann man dort oder schon bei der Registrierung abhandeln. Wobei das Session Cookie allein auch kein Problem ist. Artikel sind auch nicht personenbezogen.

  • Und anschliessend darf man dann noch die „Anmeldung mit Google“ oben rechts wegklicken, das ist auch die Pest!
    Die Tipps mit das bei Google im Kundenkonto zu deaktivieren sind auch wenig nützlich, wenn man gar kein Google Konto hat.

    • Auch so was wo kein Webseitenbetreiber zu gezwungen ist. Die machen halt unsere UX extra schlechter, weil sie iwie Google in den Arsch kriechen wollen. Beschweren oder einfach nicht mehr besuchen solche Seiten.

  • deshalb gilt bei mir: weniger Safari; mehr Brave.
    Auch wegen den „installier gefälligst unsere App“ Meldungen uter Safari; die durch Addons auch nicht mehr wirklich unterdrückt werden.

    Alles ein Elend geworden

  • Schlimm dass die meisten hier gar nicht wissen was Cookies sind und wozu sie gebraucht werden abseits von Tracking.

  • KnutderKunddler

    Bei den Seiten die erst ab 18 sind ,reicht 1x ablehnen anklicken.
    Dann kommt keine Werbung mehr.

  • Eigentlich müsste man die Cookie Richtlinie wie folgt abändern.

    Genauso wie ich im B2B Bereich für die Einhaltung des Mindestlohns hafte bei allen meinen Geschäftspartnern, müsste ein Webseitenbetreiber ebenso dafür haften bzw. sich erklären, warum er Firma xy die Besucherdaten gibt und was Firma xy und Firma xyz so mit den Kundendaten so anstellen.
    Da wir es hier mehrheitlich stets mit Firmen zu tun haben, die man selbst mit Aufwand und Zeit nicht zweifelsfrei herausbekommt, was diese Firmen eigentlich machen, wozu die da sind und es am Ende nur ein REdundanzverkauf der eigenen Besucher geht…

    Einfach verbieten, dass es mehrere Datenverarbeiter für den gleichen Zweck gibt. Besuchertracking zu Analysezwecken ist ja ok, um das Webprojekt zu analysieren… aber doch nicht an 20 oder 1000 Buden, nur weils so einfach ist irgend nen tracking snippet einzubetten?
    Dann müsste der Webseitenbetreiber auch transparent erklären, welche Erkennnisse Tracker a liefert, die tracker b nicht liefert und deshalb benötigt wird…

    Und wenn ich das Wort „berechtigtes Interesse “ höre spuckt mir schon die Galle.

  • Was ist denn mit den Trackern, die tracken, ohne das ich gefragt werde oder irgendetwas ablehnen kann?
    Auf dieser Seite werde ich laut Datenschutzbericht von Safari gerade 7 x von Google getrackt und 1 x von Twitter. Da kann ich nichts ablehnen. Da fragt auch keiner, ob’s mir recht ist.

  • Das Schlimme ist: Das war absolut vorhersehbar. Die an sich nette Idee der Transparenz musste mit einer solchen Lösung damit doch in eine Blind-Klick-Konditionierung laufen.

  • Gut gemeint und schlecht gemacht. Schließlich bleibt einem ja nicht viel mehr als zuzustimmen wenn man die Seite besuchen will und die Funktionalität nutzen will

  • Mir ist bis heute nicht begreiflich, warum man das nicht standardisieren (ja,nein, technisch notwendige, etc.) kann und man seine persönliche Präferenz im Browser seiner Wahl hinterlegen kann in den Einstellungen.
    Jede weitere Website die ich aufrufe erhält die vorausgewaehlte Präferenz und fertig!
    Könnte so einfach sein.

  • Wusstet Ihr, dass für diesen nervigen Banner der Grüne Jan Philipp Albrecht maßgeblich verantwortlich war? (Entweder wird dieser Beitrag jetzt gecancelt oder niedergebrüllt… aber es bleibt doch wahr!)

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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