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Datenschutz-Debatte: Apple erhält Zuspruch von Google, Kritik von Donald Trump

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Während konservative Kreise die Haltung Apples mit Blick auf den von den Behörden geforderten Zugang zu verschlüsselten Daten auf iOS-Geräten und wohl auch Computern kritisieren, erhält das Unternehmen mittlerweile starke Unterstützung aus IT-Kreisen. Unter anderem stellt sich nun Google-Geschäftsführer Sundar Pichai hinter Apple.

justiz

(Bild: Shutterstock)

Gestern hatte ja ein amerikanisches Gericht Apple dazu aufgefordert, die Ermittlungsbehörden bei der Entschlüsselung der auf einem von Terroristen genutzten iPhone gespeicherten Daten zu unterstützen. In einem offenen Brief hatte Apple-Chef Tim Cook darauf entgegnet, dass dies technisch nicht möglich sei, sein Unternehmen sich allerdings auch grundsätzlich weigere, derartige Hintertüren bereitzustellen: „Die Forderungen des FBI gefährden die Sicherheit unserer Kunden“.

Diese Haltung sorgt nun gleichermaßen für Kritik und Zuspruch. Der konservative US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump beispielsweise hat die Haltung Apples scharf verurteilt: „Who do they think they are? They have to open it up“. Aus der IT-Branche kommt dagegen mehr und mehr Unterstützung für Apple. WhatsApp-Gründer Jan Koum lobt den Apple-Chef für seinen offenen Brief: „Wir dürfen nicht zulassen, das dies zu einem gefährlichen Präzedenzfall wird. Heute steht unsere Freiheit und Unabhängigkeit auf dem Spiel“. Ähnliche Befürchtungen äußert Googles Sundar Pichai, nach dessen Worten die Forderung, Unternehmen müssen die Möglichkeit zum Zugriff auf persönliche Kundendaten auf den Geräten schaffen, zu einem beunruhigenden Präzedenzfall werden könnte.

In der Tat ist die Angelegenheit für Apple längst nicht ausgestanden. Je nach Auslegung des Gerichtsurteils könnten die Behörden nicht nur weiteren Druck auf das Unternehmen ausüben, sondern die Angelegenheit auch für eine Grundsatzentscheidung heranziehen. Zur Diskussion steht dabei eine grundsätzliche Verpflichtung zur Bereitstellung von Hintertüren bzw. entsprechenden Entschlüsselungsmöglichkeiten für Regierungs- und Ermittlungsbehörden.

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18. Feb 2016 um 08:18 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Der Donald Trump geht mir jetzt schon so richtig auf den Sack. Schön, dass der IT-Bereich hinter Apple steht.

  • Das war ja wohl klar oder? Bin ein äußerst großer USA fan, aber er steht für alles was bei denen falsch läuft, sollte er an die Macht kommen werde ich vorerst nicht mehr dahin reisen. (Ich weiß sie werden mich missen ;) )

    • Yes, tolles Land, tolle Menschen, aber die Politik ist zum Kotzen.

    • Na ja, ob es ein Tolles Land ist soll für sich jeder selber Entscheiden. In den USA gibt es schöne Ecken die man immer wieder sich gerne ansieht und Ecken die wenn man sie einmal gesehen hat, das man weiß man hätte ich diese Zeitsparen können.

      Was die Menschen geht, so kommt es auch sehr auf die Menschen an, wie bei uns hier auch.

  • Na wenn Herr Trump das kritisch sieht, dann ist das ein starkes Zeichen, dass Apple was richtig macht

  • trump hat bisher mit so ziemlich allem recht, aber hier liegt er total falsch.
    cook hingegen macht bei apple alles so ziemlich falsch, hier liegt er aber goldrichtig.

    ein echtes dilema für mich :-)

    wobei man aber sagen muss, blackberry, war ja damals auch auf sicher und business ausgerichtet und hatte backdoors für die regierungen.

    Aber ich bin der meinung, dass eigentlich in der verfassung steht, dass meine daten mir gehören und gerade vorm staat geschützt sein sollten. das gilt dann halt auch leider für die bösen …

      • „Man shot inside Paris police station. Just announced that terror threat is at highest level. Germany is a total mess-big crime. GET SMART!“
        – Donald Trump

      • @Ouzo: und Trump hatte damit doch eigtl gar nicht so unrecht. Da der Attentäter ein Flüchtling aus Deutschland war.

      • Oh da habe ich wohl die Brillanz dieses Mannes übersehen. Er hat die Herkunft des Mannes in diesem Kommentar analysiert, während man in Paris noch nicht mal wusste, wer der Mann war.

  • Eine wichtige Info ging m. M. nach unter und wurde nur in den Radionachrichten erwähnt. Apple hat bisher immer auf Anfragen von Behörden bedient und konnte mit Enschlüsselung der Daten weiterhelfen.
    Nur ein generelles Hintertürchen in folgenden iOS und OS Versionen wird wegen Misbrauchsmöglichkeiteb abgelehnt…

    • Die Aussage widerspricht aber zu 100% der jetzt getätigten Aussage das es garnicht möglich ist, da Apple zwar einen Teil des Schlüssels hat, aber eben nicht beide benötigten Teile.

    • ich glaube eher da haben die Radiosender gefährliches Halbwissen. Ist bei Radiosendern leider inzwischen normal.

    • In der Mitte liegt bestimmt die Wahrheit. Vielleicht hat Apple geholfen ein Backup zu entschlüsseln aber nicht das Gerät. Und das auch nur weil es halt mit Bruteforce möglich ist, ohne ein ungewollten Programmcode in die Welt zu setzen der es generell ermöglicht.

    • Informiert euch mal alle richtig, ist ja nicht auszuhalten. „Entschlüsselt“ wurden lediglich die iCloud Backups. Da diese aber nur bis Oktober gemacht wurden, verlangt das FBI jetzt dass Apple die Sperre des iPhones ausser Kraft setzt. Solch eine Software gibt es aber nicht und Apple weigert sich solch eine Software zu entwickeln, da diese in den falschen Händen, dazu dienen könne entwendete iPhones zu entsperren.

  • Wie wäre es wenn man deren IT crashed, indem alle User weltweit, über sämtlich benutzen Netzwerke und eMail Accounts, täglich einen Post mit deren Schlüsselwörtern durchs Netz schickt?

  • Nächste Forderung von Trump: Ausländer mit iPhone dürfen nicht mehr in die USA einreisen!

    • Da Trump bereits den ersten Teil verwirklichen möchte – Ausländer dürfen nicht einreisen – ist der zweite ja auch hinfällig :)
      Aber vllt müssen zukünftig iOS User vor dem Kauf einen Sicherheitscheck durchlaufen…

  • Was glaubt eigentlich Herr Trump, wer er ist? Diesem Mann muß man verbieten, öffentlich zu reden und aufzutreten!

  • Serviervorschlag

    Wenn es hart auf hart kommt, muß Apple sowieso nachgeben. Der Datenschutz ist gegen das Totschlagargument Terrorismusabwehr leider nicht mehr viel Wert heutzutage. Schade.

    • Word.
      Leider geht das schon seit mindestens 15 Jahren so!
      Bin dann mal weinen…

    • Und um diese Totschlagargument zu schaffen, war die amerikanische Regierung bereit über 3600 Menschen zu opfern……(11. Sept…….ja ich bin Verschwörungstheoretiker)!

      • Ah das denke ich auch, aber eher um an das Öl zu kommen.

      • Oh man, sind die Aluhüte wieder ausgegangen?

      • Auf den Aluhut hab ich ja schon gewartet. Mirko, schließe deine Bildungslücke. Die „offizielle Version“ ist auch nur eine Verschwörungstheorie. Man vermutet eine Verschwörung von mehren Leuten um Bin Laden, welche diesen Anschlag durchgeführt haben sollen. Eine Theorie. Angebliche Beweise werden geheim gehalten und vom Einsturz von WTC 7 ist im Commission Report auch keine Rede. Da sind noch viele Fragen ungeklärt. Jede andere Theorie wird diffamiert. Warum darf man keine Fragen zu den ungeklärten Sachen stellen?

  • Ich finde vorallem lächerlich das ja auch innerhalb des iPhones zum Beispiel Threema verwenden könnte. Dann bringt die Öffnung des Systems ja wieder nix. Und mal ehrlich: sollte ich terrorist sein und in der öffentlichen Diskussion mitbekommen das Apple einen Backdoor einbauen muss, DANN würde ich mein iPhone nicht mehr so einsetzen…. Wenn dann hätte man Apple zur Geheimhaltung verpflichten müssen. Und mit Hilfe des Jailbreaks wäre es trotzdem herausgekommen und hätte den gleichen von mir geschilderten Effekt, nachdem es bekannt ist

  • In Zeiten von Geheimgerichten und Schweigeverpflichtungen kommt dieses Urteil und die Statements dazu doch sehr zweifelhaft.
    Hoffentlich sind die so konsequent wie der Kerl, der seinen sicheren Mail-Dienst lieber eingestellt hat, als den zu „entsichern“. Wenn sich auch nur eine der ganz großen Firmen entscheiden würde, Amerika zu verlassen, würde man da eventuell Umdenken. Aber wo soll man hin. Anriefen ist wohl nicht nach Russland gegangen, weil das eine lupenreine Demokratie ist.

  • Serviervorschlag

    Ach ja, zum Thema Donald Trump. Jedes Land hat (bekommt) eine Regierung, die es verdient. Daß DT ein populistischer und weltfremder und daher gefährlicher Volltrottel ist, hat er mit vielen seiner Äußerungen ja schon bewiesen.

  • Apple kommuniziert öffentlich, dass auf richterlichen Beschluss Daten herausgegeben werden. Das ist kein Geheimnis.

  • Ich bin auch dagenen, das Apple Lücken oder Schwachstellen ins iOS einbaut und finde es toll wie mutig die Ihre einmalige Sicherheit hochhalten. So, und nun jailbreake ich noch schnell mein Diensthandy und das iPad meiner Freundin.

  • ich dachte die nsa fängt sowieso jedes bit ab das wir dahin schicken.
    fragt mal den snowden was er davon hält.
    mich wundert gar nichts mehr.

  • Dieser Donald Duck, ist doch der erste der rumschreit, wenn es darum geht, man müsse sein Mobiltelefon entsperren um es zu untersuchen. Der Typ nervt mich genauso wie diese Helena Fürst. Menschen die die Welt nicht braucht.

  • Eine Frage habe ich aber nun doch. Habe ich es richtig verstanden, dass es nur um lokale Daten auf einem iPhone geht? Weil mein iPhone lädt so ziemlich alles in die iCloud, habe ich ja bewusst so eingestellt. Wenn ich nun zum Beispiel eine Notiz erstelle, wird die nach wenigen Sekunden auf die iCloud geladen. Also innerhalb von paar Sekunden ist die Notiz weg vom sicheren iOS und auf Apples Servern. Aber darauf haben sie ja Zugriff, oder? Also unabhängig vom aktuellen, offen Brief von Tim Cook kann Apple ja meine Notiz heraus geben. Oder?

    • Die meisten Daten auf dem iPhone sind Verschlüsselt und werden erst bei der Anmeldung entschlüsselt. Hier würde ich die Daten als einigermaßen sicher bezeichnen.
      Alles was über das Netz läuft oder gar im Netz gespeichert wird, ist eine andere Sache. iMessage werden zum Beispiel Ende zu Ende verschlüsselt. Da hat jedes Gerät seinen Schlüssel. Du merkst das daran, dass du auf einem neuen Gerät keine alten iMessage bekommen kannst. Erst wenn der Sender die Nachricht auch für das Gerät verschlüsselt, bekommst du die auch.
      Die Daten die in der Cloud gespeichert sind, sollen aber auch von anderen Geräten erreichbar sein. Hier ist die Sicherheit noch geringer.

  • Mal davon abgesehen, dass Donald Duck ein besserer Präsidentschaftskandidat ist als Donald Trump, hat letzterer, im Moment, noch gar nichts zu sagen. Und man kann nur hoffen, dass das auch so bleibt. Offensichtlich ist im Moment jeder dazu bereit, seine Freiheiten für Sicherheit in Form von mehr Überwachung abzugeben. 1984 lässt grüßen. Gut, dass sich wenigstens einige dagegen stellen. Das ist ein Trend, den die Welt bald schon bereuen wird, wenn das so weiter geht. Terroristen hin oder her. An denen sind die USA, zu nicht kleinem Anteil, selbst schuld.

    • Das ist nun aber sehr durch die Apple Brille gesehen, geschielt und gebogen…
      Dafür, dass Apple nie Big Brother werden wollte, sind sie es schon sehr geworden, die Daten mögen verschlüsselt sein, dennoch haben sie sie faktisch vorliegen.
      Zwischen dem Lisa Spot und heute mag einiges an Zeit liegen, aber auch viel Wandel im Selbstbild Apples…

      • Ich will Apple gar nicht als Ultimatum hervorheben. Datenhunger haben Sie heute alle. Aber ich finde die momentane Stellung zu der Debatte einfach in Ordnung.

  • Ich verstehe die Abgrenzung der Themen bei euch wirklich nicht mehr. Der Artikel über den offenen Brief von Tim Cock zu dem Thema kam bei Iphone-Ticker und dieser Artikel, bei dem es sich ja um das gleiche Thema handelt, erscheint bei ifun.
    Warum? Diese Aufteilung macht für mich einfach keinen Sinn. Generell sollte man das alles zusammenfassen oder zumindest dem Leser die Option geben, alle News zusammen zu erhalten. In der App geht das doch auch, warum nicht auf der Webseite?

  • Für wie dämlich halten die Ermittler die Terroristen eigentlich? Was glauben die wohl welche Daten ein Terrorist da noch drauf lässt bevor er die Schnur zieht und sich in die Luft jagt? Ich glaube Tim liegt da vollkommen richtig. Eine wie auch immer geartete Hintertür kann immer verwendet werden, auch bei Leuten die keine Terroristen sind. Ich bezweifele stark das die Auswertung der Daten im Gerät viel bringt. Und die Bewegungsdaten können sie sich ja von den Providern holen. Die geben eher Hinweise.

  • Detlef Symanski

    Vielleicht besitzt Donald Trump ja auch ein Smartphone von Apple. Vielleicht sollte man mit diesem Begehren bei ihm anfangen. Sobald jemand selbst betroffen ist, wird jeder die Sachlage völlig anders einschätzen.

  • Na dann weiß man ja jetzt schon, sollte der Milliadär an die Macht geraten, wohin die Reise geht..

  • Ich hoffe Apple bleibt bei dieser Stellungnahme, denn sonst ist der Datenschutz nicht das Papier wert auf den er steht

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