Eigentlich nur ein Kritikpunkt
Dangbei Atom ausprobiert: Kompakter Laser-Projektor mit 1.200 Lumen
Unsere erste Begegnung mit dem vor allem in der deutschen Tech-Presse hoch gelobten Kompakt-Projektor Dangbei Neo fiel bekanntlich eher durchwachsen aus. Ganz anders waren die zurückliegenden Kinoabende mit dem großen Laser-Bruder, Dangbei Atom, der sich als solide ausgerüstete Alternative zu den Nebula-Projektoren von Anker erweist und deren Funktionsumfang in Teilen sogar übertrifft.
Starten müssen wir mit der einen störenden Eigenschaft, die uns beim Atom sofort irritiert hat und vor dem Kauf im Hinterkopf behalten werden sollte: Seine Energie bezieht der Atom nicht über einen USB-C-Port, sondern setzt die Nutzung des im Lieferumfang befindlichen Netzteils samt Euro-Stecker voraus. Darunter leidet der elegante Gesamteindruck, den der Dangbei Atom mit seiner ultrakompakten Bauform ansonsten aus- und an die Leinwand strahlt.
Google TV, Dolby Audio und 1.200 Lumen
Denn vom Netzteil abgesehen, macht die rechteckige Laserbox von Danbei so gut wie alles richtig: Der HDR-Projektor strahlt mit 1.200 Lumen auf Leinwand oder Tapete und ist damit schon fast ein vollwertiger Tageslichtprojektor, trotz der kleinen Bauform und des geringen Gesamtgewichtes von nur 1,4 kg.
Nach dem Start wird man beim Atom nicht von der mittlerweile leicht angestaubten Android-Oberfläche begrüßt, sondern findet das modernere Google TV-System vor, die den Zugriff auf Netflix, YouTube, Prime Video, Disney+ und Co. direkt ab Werk zulässt. Vorausgesetzt wird ein vorhandenes Google-Konto, ist dieses zur Hand führt das Betriebssystem in weniger als fünf Minuten durch die Ersteinrichtung.
Neben üblichen Funktionen verbaut der Atom eine automatische Fokuskorrektur, die auch kleine Erschütterungen recht aggressiv auszugleichen versucht. Anders formuliert: Der Atom benötigt einen stabilen Platz und sollte in der Heimkinoecke nicht direkt auf der Matratze abgestellt werden.
Der Lüfter des Atom arbeitet zwar nicht geräuschlos, aber mit einem völlig akzeptablen Pegel, der die warme Luft kontinuierlich aus dem Gehäuse um das Lichtmodul verdrängt. Nach Angaben des Herstellers hat das Lasermodul eine Lebenserwartung von 30.000 Stunden und liegt damit auf dem Niveau der Mitbewerber.
Helle, klare Laser-Projektion
Was uns erstaunt hat, ist die Güte der satten Dolby-Audio-Soundausgabe, für die die beiden 5-Watt-Lautsprecher im Gerät verantwortlich zeichnen. Ein nettes Funktions-Plus, das den Einsatz des Projektors auch im Büro, bei Freunden und in anderen Umgebungen ermöglicht, in denen keine Heimkino-Audioanlage vorhanden ist.
Stehen externe Geräte zum Anschluss zur Verfügung, bietet der Atom eine gute Konnektivität und stellt nicht nur einen 3,5-mm-Audioausgang zur Verfügung, sondern auch einen HDMI-Port, eine USB-Buchse, Bluetooth und WLAN sowohl mit 2,4 GHz als auch mit 5 GHz. Ab Werk verfügt der Atom über 32 Gigabyte Speicher und die Möglichkeit, auch ganz ohne Fernsehbild als Bluetooth-Lautsprecher eingesetzt zu werden. Zum HDMI-Signal erwähnenswert: der verbaute Port unterstützt HDMI 1.4 und kann dementsprechend keine 4K-Signale wiedergeben.
Wie schon erwähnt, wenn der Atom auch einen USB-C-Port hätte, müsste man sonstige Kritikpunkte mit der Lupe suchen. Aus dem Kaltstart heraus ist das System innerhalb von 60 Sekunden einsatzbereit, kann mit unterschiedlichen Anwenderprofilen genutzt werden, und liefert, je nach Raumgröße, Projektionen mit einer Bilddiagonalen von bis zu 4,5 Meter.
Apropos Kaltstart: Was uns hin und wieder aufgefallen ist, sind kleine Ruckler, die in den ersten fünf Minuten nach dem Start auftreten können. Hier scheint der Prozessor stellenweise noch mit der Finalisierung des Bootvorgangs beschäftigt zu sein, während der Stream schon angeworfen wurde.
Gute Ausstattung, kleiner Fußabdruck
Ansonsten reagiert der Atom aber flüssig auf Nutzereingaben, sorgt mit seiner Laserprojektion für eine wartungsfreie Wiedergabe und macht einen spontanen Ortswechsel, dank der automatischen Fokus- und Trapezkorrektur zum Kinderspiel.
Am Boden verfügt der Atom über ein klassisches Stativgewinde, die Fernbedienung (die zwei AAA-Batterien als Eigenleistung von euch erwartet) besitzt gesonderte Tasten zur Fokuskorrektur, für die Spracheingabe über den Google Assistant und für den Schnellzugriff auf die Streaming-Apps von Netflix, Prime Video und YouTube.
Während wir dem Neo keine Kaufempfehlung mit auf den Weg gegeben haben, ist der Atom durchaus ein Kandidat für das eigene Heimkino-Setup, wenn ein integrierter Akku nicht unbedingt vorausgesetzt wird. Offiziell wird das Gerät mit einem Verkaufspreis von 949 Euro angeboten, derzeit drückt 150-Euro-Gutschein den effektiven Verkaufspreis auf nur noch 799 Euro.
Hatte den zum Testen da, mein Gerät war leider wirklich so langsam, dass es kaum Spaß gemacht hat es zu bedienen oder was damit anzuschauen. Keine Ahnung wieso die Hersteller immer am Prozessor sparen.
Nebula Mars 3 ebenso. Bin jetzt bei BenQ GP100 gelandet.
Das ist leider sehr oft so ob Receiver oder tv. Der Prozessor ist immer am Limit ohne Reserven.
So Menü-Ruckler und generell beim bewegen von Kacheln etc. würde mich absolut wahnsinnig machen…
Genau solche Ruckler meine ich! Da macht das ganze Smarte Betriebssystem dann keinen Spaß.
Dem habe ich vor Jahren ,dank Apple TV, den Rücken gekehrt
Ich verstehe den Kritikpunkt nicht ganz: 120W über ein USB-C Kabel zu übertragen setzt ein Netzteil voraus, das die meisten nicht haben und die kleinen Pins werden diesen Strom dauerhaft unzuverlässiger übertragen, als die ordentliche Kontaktfläche des Netzadapters.
Wenn ein USB-C Anschluss dran wäre, würden 95% der Support Anfragen auf nicht ausreichende Netzteile zurückgehen…
Den schaffste auch per USB-C. Hatte ihn ja da und hab per Trigger Kabel das Ding versorgt von ner Powerbank. Stromverbrauch waren um die 90W. Netzteile der Hersteller haben meistens etwas Puffer, damit sie nicht am Limit laufen.
+1
Ich suche zur Zeit einen Beamer. Wichtig wären mir GoogleTV und eine hohe Lichtstärke. Preis eher drittrangig. Kann jemand aus Erfahrung ein hochwertiges, gutes Produkt empfehlen?
Wenn der Preis drittrangig ist, Panasonic RQ35K nutzen die bei Frameless London, hat um die 30000 lumen und kostet um die 75000€
Sorry, 150000€
Dankeschön. Schaue ich mir an. LG
Wollen wir mal auf dem Teppich bleiben: Optoma UHZ 2000
Dankeschön!
BenQ W4000i, hat 3.200 Lumen und ist mit unter 3.000€ auch noch bezahlbar.
Dankeschön!
Was wäre ein empfehlenswertes Gerät, wenn man auf GoogleTV und den Kram verzichtet – also nur HDMI-Anschluss? Dolby Vision wäre nicetohave, aber kein muss.
Ist eine Bedienung auch ohne Google-Konto möglich?
1.200 Lumen = Tageslichtprojektor?
Nicht wirklich ernst gemeinte Kategorisierung, oder?
Das sind 1200 ISO Lumen, also um die 1500 Ansi Lumen. Normalerweise wird ja in Ansi Lumen gerechnet. Bin aber bei dir. Selbst 2700 Ansi Lumen hat nichts mit Tageslicht Beamer zu tun.
Es gibt keinen Tageslichtprojektor ;)
Der dunkelste Punkt auf der unbeleuchteten Leinwand ist das zu erwartende tiefste Schwarz, das man in seiner Projektion hat.
Danke für den Test!