Neuer Eigner aus Kanada
Corel und Parallels gehören jetzt einer Investmentbank
Die Softwareschmiede Parallels wird ordentlich herumgereicht. Ende vergangenen Jahres erst wurde das Unternehmen von Corel übernommen, jetzt geht die Reise gemeinsam mit dem neuen Besitzer weiter. Corel und damit auch Parallels sowie die Software-Tools ClearSide und MindManager gehören nun der im kanadischen Ottawa ansäßigen Investmentbank KKR.
Die neuen Besitzer bestätigen die Übernahme ohne großartig auf Details einzugehen. Es ist jedenfalls davon auszugehen, dass sich für zumindest in absehbarer Zeit am Produktportfolio und dem Geschäftsmodell der Software-Firmen nichts ändert.
Parallels Desktop hat zuletzt vor knapp einem Jahr den letzten großen Sprung auf Version 14 gemacht. Corel hat im März mit der überraschenden Ankündigung einer neuen Mac-Version der CorelDRAW Graphics Suite für Schlagzeilen gesorgt. Die vor 30 Jahren gestartete Software zählt mittlerweile zu den ältesten Werkzeugen im Grafik-Design-Bereich, wenngleich sie heute im Vergleich zu ihren frühen Zeiten eine deutlich untergeordnete Rolle spielt.
Corel erzeugt etwas nostalgische Gefühle bei mir. Es muss so um 1992 gewesen sein, als die Firma Roadshows in Einkaufszentren in Deutschland veranstaltete. Das waren für mich faszinierende Sachen, die damit möglich wurden. Da ich mir als Schüler gerade den ersten PC zusammengekauft hatte, musste ich das irgendwie haben. Dann gewann ich sogar ein komplettes Paket, das Corel vor Ort verloste. Ab da wurde es bunt in meinen Hausarbeiten. Und erst die ganzen Fonts! Hach, war das cool.
Ich glaube, das Paket war auch der Grund dafür, dass ich dann schnell ein damals rund 300 DEM teures CD-ROM-Laufwerk kaufte.
+1 … genau so war es! :o)
Und was ist später aus dir geworden? Grafiker? Oder ganz was anderes?
Nur rein interessehalber, weil es bei mir ähnlich war. :)
Nicht so weit entfernt, Kfm. in der „Kreativbranche“. Jedenfalls habe ich später noch zweimal die Corelpakete gekauft und genutzt. Irgendwann ab um 2004-2005 brauchte ich die nicht mehr.
Ich erinnere mich noch gut, wie lang die Installation von Corel Draw 3 unter Windows 3.1 mit den zig Disketten gedauert hat. Die Farben waren alle gerastert, da der Rechner nur 256 Farben darstellen konnte. Als dann irgendwann mehr Farben dargestellt werden konnten und die Farbraster ausblieben, das war schon echt ein Highlight.
Meine Kindergeburtstagseinladungen habe ich nur mit Corel Draw gestaltet. :D
Danke für diese nette Geschichte.
Na, dann warten wir mal auf die Konditionen für die neuen Abos. Die werden ja vermutlich bald kommen.
Die gibt’s dann bald zusammen mit dem Online-Abo der BILD-Zeitung. KKR ist auch beim Axel-Springer-Konzern eingestiegen.
Bin auch gespannt, wie sich das Pricing entwickeln wird. Wahrscheinlich wird erstmal ein Audit über die gesamte Produktpalette gemacht werden und dann fängt das Optimierungsprogramm an …
*KKR ist keine Investmentbank, sondern ein Private Equity Investor.
So eine neue Seuche…
Private Equity Firmen sind weder neu noch eine Seuche.
Kann man so pauschal auch nicht sagen. Das mit der Seuche würde dann stimmen, wenn KKR die Firmen aus reinen kurzfristigen Renditegründen, sprich als Spekulationsobjekte gekauft haben. Damit wären wie bei den – wie es einmal ein deutscher Politiker ausgedrückt hat – Heuschrecken, die über’s Land herfallen. Eine Seuche halt. Ob der Verkauf gut für die Software sein wird oder nicht hängt davon ab, ob die Investoren lang-, mittel- oder kurzfristig Kohle scheffeln wollen. Bei den beiden zuletztgenannten genannten Motivationslagen sieht es meistens schlecht für das Produkt aus. Warten wir’s ab.
Visitenkarten habe ich mit Corel gemacht, damals, wir hatten ja nur 256 Farben, haha