Von Apple, Google, IKEA und Co.
Connected Home over IP: Details zum neuen Smart Home-Standard
Mitte Dezember 2019 kündigten Apple, Amazon, die Zigbee Alliance und Google an, gemeinsam an einem neuen, einheitlichen Standard für die Konnektivität von Smart Home-Geräten zu arbeiten. Der Arbeitstitel: „Connected Home over IP“ – oder kurz: CHIP IP.
Außer der Ankündigung eine gemeinsame Arbeitsgruppe zusammenzustellen, die die Entwicklung und Förderung der Einführung eines neuen, lizenzfreien Konnektivitätsstandards übernehmen soll, der seinerseits die Kompatibilität zwischen den Smart-Home-Produkten zahlreicher Anbieter sicherstellen soll, gab es damals noch wenig Details.
Diese wurden heute in Form eines offiziellen Projekt-Updates und der Freigabe erster Architektur-Dokumente im dem offiziellen GitHub-Repository der Arbeitsgruppe nachgereicht.
Gemeinschafts-Spezifikationen noch in diesem Jahr
Nach Angaben der Zigbee Alliance befindet sich die Gruppe weiterhin auf dem Weg, bis Ende 2020 einen ersten Spezifikationsentwurf vorzulegen und will den eigentlichen Standard im kommenden Jahr verabschieden.
Erste Architektur-Dokumente jetzt auf GitHub
Dieser würde von mittlerweile mehr als 145 Mitglieds-Unternehmen ausgearbeitet, die dafür zahlreiche Entwickler, Produkt- und Marketingexperten abgestellt hätten. Etliche Führungskräfte würden in über 30 Teams an dem Standard arbeiten, der zukünftig die Smart-Home-Geräte aller Hersteller miteinander verbinden und gemeinsam steuern soll.
Viele Geräte von Anfang an berücksichtigt
Das Projekt-Update nennt erstmals auch die Geräteklassen, auf die der neue Standard zuerst zugeschnitten werden soll. Dazu gehören Beleuchtung und Elektrik (z. B. Glühbirnen, Leuchten, Steuerungen, Stecker, Steckdosen), HLK-Steuerungen (z. B. Thermostate, Klimaanlagen), Zugangskontrolle (z. B. Türschlösser, Garagentore), Sicherheit (z. B. Sensoren, Detektoren, Sicherheitssysteme), Fensterabdeckungen/-blenden, Fernseher, Access Points und Bridges.
Die aktuelle globale Krise hat uns auf unerwartete Weise zusammengebracht, aber mit nicht weniger Enthusiasmus oder Dynamik in Richtung unseres gemeinsamen Ziels. Unsere Mitglieder aus der ganzen Welt und der Industrie haben sich virtuell und unermüdlich zusammengeschlossen, um auf unsere gemeinsame Vision einer einheitlichen Lösung für die Smart-Home-Branche hinzuarbeiten.
sollen mal ordentliche Backuplösungen dafür bereitstellen …
Komplette Backupslösungen, die ganze Netzwerke inklusive Server an einem Stück abdecken, sind auch in der restlichen IT-Welt eher eine Seltenheit.
Was ist denn das für ein Apple Schriftzug?
„CHIP IP“ macht ja mal keinen Sinn. Wenn dann „CHIP“
So heißt es auch. Laut github. Scheint sich ein IP am Ende eingeschlichen zu haben.
Bedeutet das dann endlich ein Ende für diese ganzen Cloud basierten Systeme?
Ich würde es begrüßen.
Ich denke nicht aber vielleicht nur eine und nicht für jeden Hersteller eine eigene
So dann theoretisch auch kein Totalausfall, falls ein Hersteller pleite geht. Ich vermute aber eher, dass das die Geräte betrifft, die sowieso nicht diesen Cloud-Quatsch machen:
Statt Philips Hub für die Glühbirnen und Apple TV für die (?) und Ikea Hub für die Steckdosen braucht man nur noch einen Hub, der mit allen Geräten reden kann. Auch eine App reicht dann.
Das heißt auf deutsch: Jetzt erst mal nichts mehr kaufen, ansonsten läuft man Gefahr nur noch Elektroschrott zu haben.
Das hab ich mir auch gerade gedacht. Auf kurz über lang wird man irgendwann wieder einiges neu brauchen
Als ob die alten Wege dann plötzlich abgeschaltet werden, dass dauert dann viele Jahre. Und ja, dann KÖNNTE es sein, dass ein paar Geräte hinten runter fallen.
Nee aber es kann gut sein, dass sich einige Funktionen dann nicht nutzen lassen, weil die Geräte mit dem neuen Standard nix anfangen können. Gut für die Sachen, bei denen sich das per Software Nachrüsten lässt. Abwarten…
Der X-te Standard. Zigbee z.B. ist sich ein guter Standard. Dennoch spannt jede Herstellerbridge sein eigenes Zigbee Netzwerk auf, was überhaupt keinen Sinn macht.
Am Ende wird sich auch hier wieder eine eigene Lösung ala Homebridge anbieten.
Ich unterliege dem (Irr-)Glauben, dass Apple, Amazon und Google alleine genug Gewicht mitbringen, dass genau das nicht passiert….
Zudem denke ich nicht, dass Apple irgendwelchen faulen Kompromissen bzgl. Funktionalität und Sicherheit akzeptieren wird.
Aber mit Glauben ist das ja so eine Sache… Lass uns mal in einem Jahr weitersehen ;-)
Bei der Funktionalität hängt Apple im Smarthomebereich aber noch weit hinterher. Da hoffe ich nicht, dass die die Richtung vorgeben.
Die Sicherheit kann ich schlecht beurteilen. Am Anfang hieß es, dass die Hersteller für die Sicherheit einen speziellen Chip integrieren müssen. Da gab es aber direkt Softwarelösungen, die das umgingen. Klingt als wäre das nur Marketingsicherheit.
Peter, welches Unternehmen ist Apple im Smart Hime Bereich voraus?
@Melvin: Mit anderen Firmen habe ich mich noch nicht beschäftigt. Ich verwende aktuell OpenHAB als Smarthome Zentrale. Ich wollte eigentlich komplett auf HomeKit umsteigen, da meine Hardware eh größtenteils HomeKit kompatibel ist. Aber die Möglichkeiten sind da extrem eingeschränkt.
Meine Erwartung an Apple ist, dass die vom Funktionsumfang an OpenHAB heranreichen und das ganze mit einem vernünftigen UI.
Also für die die 50 bridges zu Hause haben kann ich nur raspbee empfehlen! Ganze ohne Cloud und alle großen Hersteller werden unterstützt.
Wie löst man das am besten mit einem Rasbee?
Ich habe dazu den iobroker auf dem Raspi laufen. Dazu noch den ConbeeStick 2 und der verbindet alle möglichen Zigbee Geräte wie z.B. Hue, Ikea, Xiaomi, Bitron usw. Funktioniert wirklich sehr gut und ich setze nicht eine Bridge mehr ein.
Interessant! Mich nervt es auch total dass ich für jedes Gerät kompatibilitätscheck machen muss. Ich würde mich über einen gemeinsamen Standard freund und hoffe das der dann auch bald kommt. Mit diesem Wissen werde ich jetzt vielleicht erstmal nicht so viel mehr einkaufen.
Schade das da die Führungskräfte dran arbeiten… hätten die mal das Maschinendeck rangelassen dann würde es auch was werden.
+1 :-)))
Ja ja … genau … der Heizer und Maschinist steuern das Schiff natürlich wesentlich besser als der Kapitän … weil die beide wissen in welches Rohr die Kohle muss … so wie der Busfahrer natürlich auch am besten in der Lage ist komplexe Fahrpläne für Verkehrsnetzwerke zu erarbeiten … arrogante Maschinenstürmernaivitäten
Wuff – oh da bellt ein getroffener Hund! :-)
Seit wann arbeiten Führungskräfte?
Ich weiß ja nicht ob du schon was arbeitest aber in D arbeiten Führungskräfte oder Chefs in der Regel mehr wie der Rest.
*mehr als der Rest
Dann wäre der Standard in 30 Jahren noch nicht fertig weil sich in gewohnter Fachi**oten Manier über Schwachsinn gestritten wird. Ist manchmal schon sinnvoll wenn dem Maschinenraum vorgegeben wird welche Richtung man einschläg ;)
Shelly rocks, ganz ohne Bridge, unsichtbar in der Unterputzdose oder im Sicherungskasten mit eine simplen RestAPI schnitstelle die man über iOS Shortcuts ganz individuelle Steuern kann. Ach ja und auch noch günstig das man es fast überall einsetzen kann.
… günstig, wenn man es selbst montieren kann. ;)
Shelly geht über WLAN oder? Gibt das keine Probleme wenn man mehr als nur 2 – 10 derartige Geräte im WLAN hat?
Nein keine Probleme hier. Einzigste die GUI der FB. Die wird etwas langsamer wenn man die Netzwerk Ansicht öffnet.
Hab ich heute auch gemerkt, warum ist das so?
Um der Sache ein wenig den Zahn zu ziehen, schauen wir mal auf den Originaltext:
„We are thrilled that four new global strategic companies […] have joined the Zigbee Alliance’s Board of Directors and are actively contributing to and promoting the Project. Joining these leaders are hundreds of product, engineering, and marketing experts, working across 30 cross-functional teams, all focused on the brand promise that our connected devices simply just work together.“
Leaders nimmt hier durch das Demonstrativpronomen „these“ Bezug auf den vorigen Satz. Sinngemäß lautet die Übersetzung also eher so:
„Wir freuen uns mitzuteilen, dass vier weitere weltweit führende Unternehmen […] dem Verwaltungsrat der Zigbee Allianz beigetreten sind um das Projekt aktiv zu begleiten und zu fördern. Hierbei werden sie von hunderten von Produkt-, Technik- und Marketingexperten unterstützt, die in 30 funktionsübergreifenden Teams daran arbeiten, unsere Produkte einfach und zuverlässig miteinander zu verbinden.“
Und schon haben sich die angeblichen Führungskräfte des Originals in der sinngemäßen Übersetzung in das Personalpronomen „sie“ verwandelt, welches bezug auf die Firmen als solches nimmt. @ifun: Man kann sowas nicht wirklich von Deepl übersetzen lassen. ;-)
Der Standard heißt CHIP – ohne IP dahinter.
Mit iobroker auf einem Intel Nuc alles schon machbar ganz ohne Cloud und mit täglichen Backups.
Hab ich auch.
Ist jedoch eindeutig der Bastler Ecke zuzuordnen. Sowas ist nicht für die Masse. Auch wenn man damit viel umsetzen kann.
Allerdings sind alle anderen Lösungen viel mehr Bastelei als ein vernünftiges Open Source Projekt..zumindest Stand heute.
Spannend auch zu lesen, wer da alles mittlerweile dabei ist! Die Liste ist schon echt lang. Sogar so klassische Firmen wie Busch-Jäger sind dort zu finden.
Sehr traurig – ein großes Unternehmen verschläft mal wieder die Zeichen der Zeit: Bosch Smart Home.
Aus der ganzen Bosch Gruppe ist niemand dabei. Wenn man überlegt wie wiederwillig sie sich jetzt erst unter Druck der Nutzer für HomeKit geöffnet haben erkennt man direkt ein altes Muster. Bei Bosch glaubt man offensichtlich nach wie vor die Nutzer kaufen Ihre Produkte eher, wenn sie im System gefangen sind…
Dabei haben Sie durchaus Produkte die für sich stehen. Ich verstehe nicht warum man glaubt sich so abschotten zu müssen! Shame, shame, shame! ;)
#Kai
Auf dem schmalen Brett fahren aber noch mehr als nur Bosch..
(Hooverboards gibt es nur im Film)
Das fängt nicht erst bei Zigbee an, sondern schon früher. Etwa bei „I“ wie Internet. 90% von dem SmartHome Kram macht ohne eine Cloud, einen Service der ständig präsent sein muss aber mal so gut wie nichts..
Daher sind schon immer Löungen die „zu Hause“ laufen und einen Fernzugriff haben wenn nur der Nutzer das will, die deutlich bessere Lösung. Der Fehler von Anfang an war das jeder Hersteller meinte sein eigenes Süppchen kochen zu müssen und das es der eine besser weiß als der andere.
Was wirklich dabei herausgekommen ist sieht man bei weniger enthusiastischen Nutzern. Locker 5 verschiedene Bridges im Haus die alle für sich selbst irgend was und vor allem von höchstens 3 Anbietern bedienen. Eine von Bosch, eine von Gardena, eine für Hue, eine für Homematic. Mal ehrlich, wie blöd muss man denn eigentlich sein..
Das war noch nie Zielführend und wird es auch nie sein.
Zigbee ist ein Standard von 50!? weiteren die weitgehend noch immer nicht vereint versuchen das zu lösen was Anbieter wollen. Ansätze wie z.B OpenHAB sind recht gut, aber eben halt in der Form auch nicht unbedingt für jeden. Schwer ist es nicht. Aber es ist halt nichts was OutOfTheBox direkt benutzbar ist.
Gut ist z.B Homematic, nicht Homematic IP, klasse Lösung wenn auch sauteuer ist absolut KNX, auch das kann EnOcean, Zigbee, LON und noch viel mehr anbinden wenn man das möchte (und die Asche dafür hat)
HomeKit und ähnlich gelagertet Cloud basierende Lösungen sind Spielzeug und
werden auch immer Spielzeug bleiben. Kein Internet, keine Cloud, kein Service und kaum Funktionalität ohne eben die genannte 24/365 Anbindung.
Nice to have but not to use..
Es wäre doch ein Traum, wenn man eines morgens aufwacht und *zack* sind alle Smart Home Geräte in der Home App
#Nick
Leider Wunschdenken :)
Die Eierlegendewollmilchsau will erst noch erfunden werden.