Text anpassbar, Gerät personalisierbar
BOOX Palma ausprobiert: Lesen ohne Ablenkungen – mehr nicht
Die jüngsten Hardwareneuvorstellungen aus der KI-Ecke, also der Rabbit R1 oder der AI Pin von Humane, wurden allen mit der gleichen Frage konfrontiert: Warum wird hier ein neues Hardwareprodukt verkauft und nicht einfach eine App?
Der handtellergroße E-Book-Reader BOOX Palma, der seit wenigen Wochen auch ganz offiziell in Deutschland verkauft wird, muss sich vor dieser Frage nicht verstecken sondern beantwortet diese souverän: Der BOOX Palma ist ein eigenständiges Gerät, damit auf diesem ungestört gelesen werden kann. Keine störenden Nachrichten, keine Push-Mitteilungen, keine bunten Online-Verlockungen – Zielgruppe des E-Readers sind vor allem jene Anwender, die die Nase voll von Applikationen haben.
Kompakter Kindle-Konkurrent
Der 299 Euro teure Kindle-Konkurrent erweitert das nahezu vollständig zwischen Amazon und Tolino aufgeteilte Hardware-Angebot um einen attraktiven Mini-Kandidaten, der aussieht wie ein konventionelles Android-Handy, seinem hochauflösenden E-Ink-Bildschirm (mit vorzeigbaren 824 px x 1648 px bei 300 DPI) aber vor allem zum Lesen von Textinhalten anbietet.
Dies geht mit allen Vorzügen einher, die E-Ink-Geräte für sich beanspruchen können. Auch unter strahlendem Sonnenlicht lässt sich das Display des BOOX Palma hervorragend ablesen. Im Dunkeln kümmern sich eine Displaybeleuchtung und eine automatische Abstimmung der Farbtemperatur um eine stets angenehme Lese-Stimmung.
Zwar versteht sich der BOOX Palma auch auf das Anzeigen eines Kalenders sowie das Abspielen von Musik und kann sogar Android-Anwendungen aus dem Google Play Store nachladen, um diese Verlockungen sollte man jedoch einen tunlichst großen Bogen machen, sonst hat man plötzlich zwei Smartphones in seinem Leben – eins davon ohne SIM-Kart.
Entsprechend haben auch wir uns in den zurückliegenden Tagen ausschließlich auf den Einsatz des noch jungen Readers als Kindle-Alternative konzentriert. Und hier macht der BOOX Palma eine sehr gute Figur. Doch erst mal wollen Lese-Inhalte auf den BOOX Palma.
Transfer im Web und per App
Die einfachste Art, den BOOX Palma zu befüllen, ist der Einsatz der begleitenden iPhone-Applikation BOOX Assistant. Mit dieser lassen sich Dateien, Bilder, Dokumente und interessante Online-Artikel an den BOOX Palma übertragen. Zudem bietet der Hersteller einen Webdienst mit 10 GB Speicher an, der als Online-Zentrale zum Übertragen von Inhalten genutzt werden kann. Im Heimnetzwerk ist zudem der direkte WLAN-Dateitransfer an das Gerät möglich.
Während EPUB-Dokumente und die ansonsten unterstützten Dateiformate (PDF, Adobe-DRM, DOC, HTML, RTF und TXT sowie BMP, GIF, JPG, PNG und TIFF) hier anstandslos übertragen werden, konnte uns der Umgang mit tagsüber gesicherten Online-Artikeln nicht begeistern.
Hier hat der BOOX Palma bei vielen Webseiten Probleme, die Inhalte in einem optimierten Lese-Modus anzuzeigen. Zudem will der Pushdienst vor dem Verlassen des eigenen WLAN-Netzwerkes gerne manuell daran erinnert werden, bereits übertragene Inhalte auch auf dem Gerät zu sichern. Ein wirklicher Ersatz für Später-Lesen-Dienste wie Pocket ist der BOOX Palma damit nicht, das Kindle hingegen kann der ultra-kompakte E-Reader aber durchaus ersetzen.
Text anpassbar, Gerät personalisierbar
Die Zeilenlänge ist breit genug, um die Augen beim Lesen nicht flackern zu lassen, der Text gestochen scharf und viel näher an der Oberfläche als vom iPhone gewohnt. Schriftgröße, Schriftart und Buchstabenkontur lassen sich ebenso anpassen wie Schriftart, Wort-, Zeilen- und Absatzabstände sowie die Ränder oben, unten, links und rechts.
Wer seine E-Books lieber im Querformat lesen möchte ist herzlich dazu eingeladen, die automatische Rotation zu aktivieren, und hält den BOOX Palma einfach in der Horizontalen. Zum Blättern lassen sich wahlweise die Displayränder, Antippen oder auf dem Gerät wischen, zusätzlich bieten Hardware-Tasten die Möglichkeit, eine Seite vor oder zurück zu gehen, ohne den Finger überhaupt auf das Display legen zu müssen.
Kurz zu den Tasten am Gerät: Neben den Blättertasten verfügt der BOOX Palma über einen Button, der einen vollständigen Refresh des Displays durchführen kann, sowie über einen An-/Austaster.
Memos, Scanner und Sprachausgabe könnten besser sein
Eine Sprachsynthese erlaubt es, ausgewählte Buchinhalte vorlesen zu lassen, die Textausgabe hier lässt allerdings zu wünschen übrig und ist leider nicht auf dem aktuellen Stand der Technik. Hier hätten wir uns eine natürlichere Sprachausgabe mit besserer Betonung und alternativen Stimmen gewünscht.
Auch der integrierte Dokumentenscanner, der die rückseitig angebrachte Kamera zum Ablichten von Papierdokumenten nutzt, ist etwas umständlich zu bedienen und nicht wirklich auf Höhe der Zeit. Ein Diktierwerkzeug ist vorhanden, dieses fungiert jedoch als schlichter Sprachrecorder und ist nicht in der Lage, Aufnahmen zu transkribieren.
Drei halbgare Zusatzwerkzeuge, die eigentlich nur noch mehr die Kernaufgaben des BOOX Palma unterstreichen. Der BOOX Palma ist ein E-Book Reader, der Speicherplatz für PDF-Dokumente, EPUBs und Word-Dateien anbietet und sich dazu eignet, jene Inhalte in Ruhe zu lesen und mit Anmerkungen zu versehen. Handlich, attraktiv, leicht und leichtgewichtig.
Aktuell angezeigte Inhalte lassen sich markieren, um Anmerkungen ergänzen, übersetzen, im Web oder im aktiven Buch suchen und können für den späteren Zugriff gesichert werden.
Ablenkungsfreies Lesen
Der BOOX Palma ist wie ein Kindle für die Hosentasche, der (vielleicht mit der Apple Watch am Arm) mit in den Park, in die Bahn oder in das Wochenende genommen werden kann, während das Smartphone bewusst zu Hause gelassen wird. Ein attraktiver Lückenschluss, der uns sehr gut gefallen hat.
Zu viel mehr als zum Lesen kann man den BOOX Palma zudem nicht gebrauchen – und dies ist ein Kompliment.
Der letzte Satz…
:-D
Mir erschließt sich die Zielgruppe nicht.
Solche Geräte müssten wasserdicht und mit kratzfester Oberfläche sein, dann geht das auch am Strand.
Ohne Diebstahl Schutz (FindMy) und Fingerscanner dumm wenn man das WIFI Kennwort auslesen kann.
@SWERNER
FindMy / Wo ist?
dient nicht als Diebstahlschutz, lediglich zur Ortung oder das wiederfinden von Gegenständen und Geräten, dass ist ein wesentlicher unterschied.
Ach , das sind Leute wie ich, die genau den letzten Satz im Artikel schätzen.
Dann bist du nicht die Zielgruppe ;)
Ich finde es gut.
Aber so lange ich nicht zum „analogen“ Buch nicht die digitale Version (meinetwegen auch) reduziert mitbekomme…
Ich habe genug ebooks.
Aber ich bin trotzdem ein Fan des
Echten Buches.
Ich denke mal die Buchpreisbindung macht hier Probleme.
Was ist mit DRM geschützten Büchern?
Adobe-DRM. Steht bei den Formaten am Tectbeginn. Hier gilt jedoch die Regel: die selbstgemachten ebooks sind die Besten…
Was leider ONleihe nicht mehr unterstützt. Ein etwas in die Jahre gekommenes Format.
Scheinbar nur für Kopierte Inhalte wo das DRM entfernt wurde – eigentlich schade, dass es keine Abstimmung mit Anbietern wie ONLeihe gegeben hat.
Für Leute, die Ihre Mediensucht nicht selbst in der Griff bekommen ?
Für Leute, die nicht ständig von einem Gerät, was angeblich so smart ist, mit irgendwelchen Aufgaben belästigt werden wollen. Einfach mal in Ruhe eine Sache machen, ohne Ablenkung. Gleicher Effekt, wenn man sich einen iPod schnappt und damit Musik hört.
Deine Aussage erschließt sich mir nicht.
Preis ist zu hoch.
hab mir den boox palma geholt und nach einigen tagen zurückgeschickt. absolut unsinnig das ding für 300€. man kann nicht annähernd so gut wie auf einem kindle lesen. mein oasis ist viel dünner, zwar etwas größer, aber genauso mobil nutzbar. kann den artikel in keinster weise nachvollziehen.
Kennt jemand ein gutes Tablet / Reader ohne Kamera mit Internetzugang? Brauche ich für Schwimmbad / Saunabereich?
Tolino Vision 6
Ich benutze einen uralten Tolino. Genau das Praktische für Schwimmbad, Sauna, See und Strand.
Synchronisiert mit der Tolino App so dass man anschließend auf Smartphone oder tablet weiterlesen jann
PocketBook
Viel zu teuer!
Total schwache Beschreibung und Kommentare hier wie immer:
Während Spezifikationen und Leistung des Gerätes – wie bei jedem xten Staubsaugerroboter- genauestens aufgeführt werden, fällt das Fazit als Gesamtpaket und dessen Nutzen und Potenzial komplett untendurch.
– EBook Reader mit dieser Zahl und Qualität an Refresh-Raten findet man nirgends vergleichbar
– Android 11 ist nicht das Neueste, aber
– statt geschlossener Systeme ala Kindle, Quobo, Tolino & wie sie nicht alle heißen, kann hier drauf was immer man will ! !
Demnach das Fazit, quasi ein Smartphone zu bekommen (welches sprichwörtlich so konfiguriert werden kann wie es einem beliebt inkl. Messengern & Apps über WiFi & HotSpot unterwegs) hinzustellen, als tauge es nicht mehr als zum lesen ist schon etwas lächerlich.
Aber klar, wenn es bei Wish & Co für 29,- zu haben wäre, wäre es dann auch wieder nur Schrott! *ironieende*
Die meisten Android Apps sind aber schlichtweg nicht für EInk optimiert. (Und Android Studio bietet auch keine wirklichen Tools dafür.)
Wer meint andere Meinungen per se zu diffamieren degradiert sich selbst per eigener Arroganz.
Abgesehen davon widerspiegeln die ach so schwachen Kommentare sehr schön die Meinungen des Marktes. Das Teil wird, wegen seiner Größe, eine eher kleine Marktlücke füllen… vermutlich aber nicht einmal die.
Hättest dir die geschwollenen Zeichen sparen können. Null auf die Aufführungen eingegangen.
Hat niemand gesagt, dass es der Überflieger werden muss.
Widerspreche nur dem Stil der Review, weil alles im letzten Satz niedergemacht wird.
@Ilija82
Bist auch jemand, der sich ohne diffamierende Attribute nicht ausdrücken kann. Wie ärmlich…
Steckt dir irgendwo ein Wörterbuch quer, oder findet dein intellektueller Austausch sonst auch nur auf Meta-Ebenen- ohne Inhalt statt? Ärmlich ist dieses Selbstverständnis über allen Dingen zu stehen und Andere einzuordnen.
Ich finde das Format ganz interessant. Für den Preis wird es bei mir aber nicht einziehen. Dafür bin ich zu sehr mit den Kindle Oasis zufrieden. Unterwegs dann die Kindle App. Lese ePUB und nicht Adobe DRM oder Amazon eBooks, somit eigentlich sehr flexibel was den Reader angeht.
Kann man mit calibre seine Bücher drauf syncen?
Das Ding mit SIM wäre geil. Minimalistisch und auf dem halben Weg zum Dumbphone.
Tolino ist günstiger, lässt Bücher der Onleihe Bibliotheken laden, die der großen buchketten, und synchronisiert mit der App. Perfekt für Schwimmbad, Sauna, See und Strand
Und nur halb so teuer
Ich habe mich aus den gleichen Gründen für ein PocketBook InkPad 4 entschieden.
„während das Smartphone bewusst zu Hause gelassen wird“ – wenn man den BOOX Palma auch zu Hause lässt, kann man ich auch von dem lästigen Lesen erholen ;-) Oder anders formuliert: Wer sich, um sich vom Smartphone zu erholen, ein anderes electronical device meint holen zu müssen, ist schon weit fortgeschritten in seinem Digitalsuchtverhalten ;-)
Ist das jetzt ernst gemeint? Sucht bezieht sich doch auf Inhalte, nicht auf die Form.