ifun.de — Apple News seit 2001. 39 251 Artikel

Pilotprojekt in Australien

Blacklist gegen „Revenge Porn“: Nutzer sollen Nacktbilder an Facebook schicken

Artikel auf Mastodon teilen.
36 Kommentare 36

„Revenge Porn“ ist die allgemein-gültige Bezeichnung für die Veröffentlichung anzüglicher Fotos durch einen Ex-Partner. Facebook hat sich nun ein besonderes Mittel ausgedacht, um dagegen und gegen die Veröffentlichung von beispielsweise durch Gerätediebstahl in falsche Hände gekommenen, anzügliche Fotos vorzugehen. Nutzer sollen die Bilder, deren Veröffentlichung sie befürchten, an Facebook schicken um diese auf eine digitale Sperrliste aufzunehmen.

Facebook Login Fenster

Die Idee klingt verwegen, wird einem Bericht des Guardian zufolge allerdings tatsächlich in Australien getestet. Dort hat sich Facebook im Rahmen eines Pilotprojekts dem Kampf gegen Revenge Porn verschrieben und sucht gemeinsam mit der australischen Regierung nach Mitteln und Wegen. Die Sperrlisten sollen sich dann auch auf die Facebook-Ableger Messenger und Instagram auswirken.

Immerhin stellen Facebook und die Behörden für das Einspielen von Bildern nicht einfach ein schlichtes Upload-Formular bereit, sondern verlangen von den Einsendern unter anderem eine Begründung für diesen Schritt. Erst wenn diese Hürden auf einer behördlichen Webseite genommen wurden, können die Fotos mithilfe des Facebook Messengers übermittelt werden. Bei Facebook wird das Bild dann angeblich nur für kurze Zeit zur Analyse gespeichert, hierbei wird ein sogenannter Hash-Wert, mit dessen Hilfe sich das Foto eindeutig identifizieren lässt, selbst aber nicht mehr benötigt wird, für den Abgleich mit anderen Uploads erstellt.

Wenngleich der Vorgang aufwändig und den Betreibern zufolge auch sicher gestaltet ist, muss die Not der Betroffenen wohl groß sein, um diesen Schritt zu gehen. Als größtes Problem in diesem Zusammenhang dürfte sich dann auch darstellen, dass das Internet größer ist als Facebook und eine Veröffentlichung in Böser Absicht durch diese Maßnahme kaum verhindert werden kann.

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wer darüber einkauft unterstützt uns mit einem Teil des unveränderten Kaufpreises. Was ist das?
08. Nov 2017 um 08:55 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    36 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Melde mich freiwillig und unbezahlt bei Facebook für die Qulitätssicherung des Dienstes! :-]

  • Natürlich ist das Internet grösser, als Facebook. Aber Facebook ist in der Welt der Internetgiganten auch eine gewaltige Hausnummer und kann durchaus Berge versetzen. Wenn Facebook und die Regierungen dieser Welt da zusammenarbeiten, wird man auch andere Firmen wie Google, Microsoft, Apple, Imgur, Reddit etc ins Boot holen können und somit die Verbreitung doch recht eindämmen können.

    ich finde den Ansatz super!

  • Das Endergebnis ist ja super. Aber der Weg ein wenig Fragwürdig. Wenn Facebook Daten von nackten Menschen haben will dann sollen sie halt Imgur und Reddit scrapen.
    Den Bildvergleich mit dem Originalfoto zu machen ist nicht wirklich ambitioniert.

  • Klingt von der Idee (wenn man mal davon absieht das man schon einen Partner mit echt niederen Beweggründen haben muss und das sollte einem eher zudenken geben) ganz gut.

  • Könnte man auch lokal lösen (spezielle app) und der Betroffene könnte dann nur die hashwerte senden. Hier wäre sogar eine Kontrolle (gesendetes datenvolumen) möglich.

    • Das wäre sicher die beste Lösung. Dann verlässt das Bild nicht den eigenen Rechner. Die Lösung mit Hilfe des Hashwertes ist übrigens eine sehr gute und effektive Idee. Aber eben leide nur auf FB beschränkt. In dunklen Foren lässt es sich immer noch verbreiten.

    • funktioniert das mit dem Hash auch noch wenn der „bösewicht“ das Bild beschneidet und/oder einen Filter setzt oder „netterweise“ einen balken über die Augen macht?

      • Es wird leider auch nicht funktionieren, wenn wer das bild woanders hochlädt und nur den Link auf Facebook stellt.
        Gut, dass Facebook da überhaupt was macht, leider ist der Weg fragwürdig. Aber es ist eben auch Facebook, was will man erwarten.

  • Warum kann der Hashwert nicht schon Lokal erzeugt werden? Die Bilder müssten nicht erst zu Facebook geschickt werden.

  • Wie hohl kann man eigentlich sein und schickt seine Nacktbilder an Facebook. Die Volksverdummung ist schon echt weit fortgeschritten. Man kann diese Person dann verklagen und die Löschung dieser Fotos erzwingen sowie einen Schadensersatz fordern.

    • Der Grad der angenommenen Verdummung wird sukzessiv immer weiter erprobt – und es scheint zu funktionieren: eine naive Welt voller naiver Menschen!

    • Kevin, falls du jemals mit dem Gesetz zu tun hattest wirst du wissen das die Mühlen langsam mahlen, wenn grundsätzlich vor der Veröffentlichung auf Facebook und ähnlichem das Bild geblockt wird ist es nie online und man kann trotzdem für den Versuch es zu veröffentlichen angeklagt werden.
      Wobei dir hier in den Kommentaren angesprochene offline-Hash Erzeugung wohl der bessere Schritt wäre…
      Grundsätzlich wäre das natürlich für alle Fotos möglich um der Urheberrechtsproblematik zu begegnen, wie es YouTube bei Videos macht.

    • Es geht aber nicht darum, was man *hinterher* tun kann (was offenbar schwer genug ist), sondern was man im Vorwege tun kann, damit ein Upload gar nicht erst diese Folgen entfalten kann.
      Mir scheint es ein eher unzulänglicher Versuch, aber eine gute Sache, das Problem überhaupt anzugehen. Vielleicht führt ja die öffentliche Diskussion zu einem gangbaren Weg.

  • Tolle Idee. Man soll Bilder, deren Veröffentlichung man fürchtet, an FaceBook schicken ? Ausgerechnet an Facebook, der grössten Datenkrake des Netzes ? Den Leuten, denen man mit dem Einsenden eines jeden Bildes automatisch die absoluten Verwertungsrechte überlässt ?

    • „Hauptsache fun haben!“… schrieb hier im Forum mal jemand

    • Ja genau, @Thomas! FB will seine Userinnen gar nicht schützen! Vielmehr will FB die Bildrechte nutzen, um selbst eine Pr0n-Seite zu betreiben, gel?
      Oder: erst denken, dann posten! Aber Hauptsache, fun gehabt, hmm?

      • Denk du doch erst mal nach PIET!! Echt ätzend – dein Kommentar! Solltest du mal in so eine Situation geraten (ZWEIFEL), wirst wohl auch du nicht ohne weiteres deine Nacktbilder an Fb weitergeben.
        Noch dazu, wenn es sich um mehr als nur Nacktbilder handelt. Wer weiß denn schon zweifelsfrei, ob dann nicht iwelche Mitarbeiter diese zu sehen bekommen, ja, sich eventuell sogar die Pics speichern. Meine Fresse, es wird da sicherlich andere Wege geben, Revenge Photos zu bekämpfen. So wohl eher nicht! .,/,,

      • Darum schrieb ich auch von einem eher unzulänglichen Versuch. ;)
        Deine berechtigte Skepsis in Ehren, das macht Thomas‘ Kommentar (und die des Brokkolis) aber nicht besser!

  • Was ist wenn der hochladende das Bild verändert, bspw. etwas ins Bild schreibt, Farbwerte oder Kontraste skaliert oder die Bildgrösse verändert?
    Das verändert dann doch auch den Hashwert!?
    ———
    Davon mal abgesehen… meist hat doch nur einer die Bilder, aufgenommen mit Handy, Kamera etc.
    Ein vermeintliches Opfer wird wohl kaum vorher den möglichen Täter kontaktieren und es bitten ihr/ihm die Nackbilder aus der beendeten Beziehung zu schicken?!?

  • Tolle Idee von Facebook nun auch endlich an nacktbilder seiner Nutzer zu kommen. Sorry, also wenn man sich auch nur einen noch so guten Grund einfallen lässt, Nacktbilder bei Facebook zu sammeln die dort eindeutig dem Nutzer zuzuordnen sind, ist das ganz bestimmt die dümmste diese dort hochzuladen.

    Facebook viel Spaß beim weiteren sammeln von privaten Daten, haben sie wieder eine Sparte gefunden, die fehlt

  • Wenn der Hashwert gespeichert wird, bringt das leider überhaupt nichts, da der sich komplett ändert, wenn das Bild auch nur minimal geändert wird (z.B. skaliert wird, komprimiert wird, oder ein Pixel davon schwarz gefärbt wird)

    • Es geht um ML. Da ist es ziemlich egal ob am ursprünglichen Bild was verändert wird. Sonst würden Dinge wie faceID ja auch nicht mehr funktionieren wenn du ne Brille trägst oder dir nen Bart wachsen lässt.

      • Das ganze hat nichts mit Machine Learning zu tun, weil dafür mehr gespeichert wird als nur ein Hash. Nach kurzem Googeln bin ich allerdings darauf gekommen, dass es tatsächlich Hashfunktionen gibt, mit denen sich auch ähnliche Bilder vergleichen lassen: https://stackoverflow.com/a/38419067

  • Was ich mich viel eher frage: was für arme, kleine, kranke Individuen machen so was?

    • Im Normalfall sicherlich keiner. Da Facebook so eine Funktion aber anbieten will, reden wir hier bestimmt nicht über ein paar Einzelfälle verteilt über den Globus.

      Kenne aber aus dem persönlichen Umfeld auch Geschichten wo es der ein oder andere Partner definitiv verdient hätte.

  • Was natürlich nicht geht ist, wenn das Bild einfach neu bearbeitet wird, Filter drüber gelegt in ein anders Bild kopiert wird etc. Dann ist der hash anders und die Mühe war umsonst

  • FB sagt sich wohl, versuchen kann man es… ;-)

    Es haben vermutlich auf diese Meldung hin schon einige welche hochgeladen und wundern sich jetzt. Dabei ist erst in 5 Monaten 1. April

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 39251 Artikel in den vergangenen 8424 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven