Erster Anstieg seit 2016
BKA: Online-Portal zu Kriminalstatistik 2023 geschaltet
Das Bundeskriminalamt hat heute die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 veröffentlicht und in diesem Jahr nicht einfach nur ein PDF zum Download bereitgestellt, sondern ein umfangreiches Onlineportal mit zahlreichen Eckdaten, Hintergrundinformationen, Tabellen und erklärenden Begleittexten veröffentlicht. Dieses steht interessierten Besuchern im Webauftritt des BKA zur Verfügung.
Bilder: Bundeskriminalamt
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) erfasst in Deutschland begangene und der Polizei bekannt gewordene Straftaten. Ausdrücklich nicht berücksichtigt werden jedoch Ordnungswidrigkeiten, Staatsschutz- und Verkehrsdelikte, sowie all jene Straftaten, die außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Polizei liegen, also etwa Steuerbetrug.
Erster Anstieg seit 2016
Zudem ist beim Sichten der Zahlen im Hinterkopf zu behalten: Die PKS zeigt nur das sogenannte Hellfeld der Kriminalität, also bekannte Fälle. Dunkelziffern werden hingegen nicht abgebildet.
Im Berichtsjahr 2023 hat das Bundeskriminalamt bundesweit insgesamt 5.940.667 Straftaten registriert. Im direkten Vergleich mit dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 5,5 Prozent. Zuvor waren die Fallzahlen seit 2016 kontinuierlich geschrumpft. Die Aufklärungsquote lag bei 58,4 Prozent.
bka.de/pks2023
Als Hauptursachen für den Anstieg identifizieren Kriminalitätsforscher die erhöhte Mobilität nach der Coronaviruspandemie, wirtschaftliche und soziale Belastungen sowie Effekte der Migration. Die Pandemie und ihre Nachwirkungen trugen zu einer erhöhten psychischen Belastung bei, vor allem unter Kindern und Jugendlichen, die dadurch möglicherweise anfälliger für normabweichendes Verhalten wurden. Besonders bei Gewalt- und Eigentumsdelikten sind diese Faktoren erkennbar.
Einen guten Einstieg in das Online-Portal bietet die Zusammenfassung auf bka.de/pks2023.
Interessant. Bisher musste man sich das mit viel Muße aus Exceltabellen zusammensuchen. Sehr gute Transparenzoffensive (ungesehen). Hilft bei der persönlichen Meinungsbildung sicher mehr als hin und her gedeutete Zusammenfassungen aus der Presse.
Und um das Dunkelfeld besser einordnen zu können gibt es die SKiD-Befragung. Dort sieht man bspw. dass nur 1/3 der Gewalttaten angezeigt wird. Die Befragung für 2024 ist noch nicht beendet, daher sind die Daten noch von der letzten Befragung. https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Forschung/ForschungsprojekteUndErgebnisse/Dunkelfeldforschung/SKiD/Ergebnisse/Ergebnisse_node.html
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