Auswirkungen teils noch ungeklärt
Bedingte Preise: Erste Abo-Verknüpfungen gehen live
Über die neue Funktion, die Apple unter der Überschrift „Contingent Pricing“ im vergangenen Dezember angekündigt hat, haben wir hier detailliert berichtet. Die grobe Kurzzusammenfassung: App-Entwickler, die ihre Anwendungen im Abonnement anbieten, können die veranschlagten Preise zukünftig von anderen Abonnements abhängig machen, für die ihre Nutzer bereits zahlen.
Ein Beispiel: Anwendung A kostet im Abo zehn Euro jährlich. Anwendung B, ebenfalls im Abo abgerechnet, kostet auch zehn Euro jährlich. Beide Anbieter könnten nun eine zusätzliche Abostufe in Höhe von acht Euro einrichten, die nur beanspruchen kann, wer bereits für eine der beiden Apps bezahlt.
Ein neues Feature, das gemeinsame Marketingaktionen unterschiedlicher App-Anbieter ermöglicht und von Apple noch im Januar eingeführt werden sollte. Nun zeigen sich die ersten Anwendungen, bei denen die neuen Abo-Verknüpfungen bereits aktiv sind.
Sichtbar bei Structured und One Sec
Aktuelles Beispiel aus Deutschland: Der Tagesplaner Structured und die Bildschirmzeit-Applikation One Sec unterstützen die neue Option jetzt sowohl auf dem Mac als auch auf dem iPhone. Dabei gilt für interessierte Nutzer der folgende Deal:
- Wer Structured bereits für 9,99 Euro jährlich abonniert hat, zahlt für One Sec nur noch 9,99 Euro statt 14,99 Euro jährlich.
- Wer One Sec bereits für 14,99 Euro jährlich abonniert hat, zahlt für Structure nur noch 6,99 Euro statt 9,99 Euro jährlich.
Auswirkungen teils noch ungeklärt
Beide Anwendungen werden so also 30 Prozent günstiger. Gerade bei Applikationen, die eine ähnliche Zielgruppe ansprechen, also eine durchaus attraktive Offerte. Wir warten mit Spannung ab, wie genau Apple mit den sich ergebenden Edge Cases umgehen wird.
Bei den beiden oben genannten Applikationen etwa würden neue Abonnenten unterschiedliche Preise für beide Apps zahlen, je nachdem, welche Anwendung zuerst abonniert wird. Zudem ist derzeit noch unklar, welche Auswirkungen die neuen Bundle-Angebote auf Nutzer haben, die schon vor Einführung der neuen Abo-Verknüpfungen zu den zahlenden Abo-Kunden beider Applikationen zählten.
Hier wird Apple im Laufe der kommenden Wochen und Monate sicher noch experimentieren, bevor die Funktion dann allen Entwicklern zur Nutzung angeboten wird. Aktuell scheint Apple gezielte Tests mit ausgewählten Entwicklern zu fahren – in der Oberfläche von App Store Connect jedenfalls tauchen die neuen Abo-Verknüpfungen noch nicht auf.
Die Preisgestaltung bei dem Beispiel macht Sinn. Wer rechnen kann liegt klar im Vorteil.
Ich hatte Structure damals über die Empfehlung hier kostenlos geladen. Finde jetzt auf Anhieb auch überhaupt gar kein Abo in der App. Gilt das nur für Nutzer, die später eingestiegen sind?
Ja, es gibt aber immer noch einen Lifetime Plan für 35€.
„Ein Beispiel: Anwendung A kostet im Abo zehn Euro jährlich. Anwendung B, ebenfalls im Abo abgerechnet, kostet auch zehn Euro jährlich. Beide Anbieter könnten nun eine zusätzliche Abostufe in Höhe von acht Euro einrichten, die nur beanspruchen kann, wer bereits für eine der beiden Apps bezahlt.“
Das bedeutet, dass auch verschiedene Anbieter / Entwickler sich zusammenschließen können und Ihre jeweiligen Anwendungen vergünstigt anbieten können sofern man bereits ein Abo bei dem anderen Anbieter / Entwickler nutzt?
Ich ging bisher davon aus, dass dies nur Anwendungen innerhalb eines Anbieters / Entwicklers betrifft.
In dem Beispiel hier sind es doch zwei Apps zweier unterschiedlicher Entwickler. wer lesen kann liegt klar im Vorteil :P
Exakt Maartin, genau deshalb frage ich ja auch explizit nach. Gut, dass du es lesen kannst!
Das Rabattieren von Apps unterschiedlicher Hersteller bei „Contingent Pricing“ scheint neu zu sein.
Ob da auch bald was kommt Apple TV+ und Paramount? Da ist doch was im Gespräch.
Es wird doch wirklich alles unternommen die Intransparenz zu erhöhen, um mehr Umsatz zu machen.
Auch mein erster Gedanke
Nein, gar nicht: Wenn man sich nicht die Mühe des Rechnens machen will, der darf ja gern die zwei vollen Preise zahlen. Man kann das auch in etwa vergleichen mit klassischen Mengenrabatten…
Abos für Apps sind eigentlich nur gerechtfertigt, wenn man die Software wirklich sehr häufig benötigt und die App regelmäßig mit Sicherheitsupdates aktuell gehalten und mit nützlichen Features erweitert wird.
Und da gibt es meiner Meinung nach nicht viele Apps, die ein Abo rechtfertigen.
Bei den meisten würde inzwischen ein Upgrade zu einem festen Preis alle 2-5 Jahre absolut ausreichen.
Für mich rechtfertigt ein Abo, wenn ich die App für nützlich erachte und sie monatliche Kosten generiert. Was, bis auf ein paar private Projekte, wohl auf alle zutrifft.
Ich werde nie wieder ein Abo abschließen und fertig. Da können die sich auf dem Kopf stellen. Ich brauche diese ganzen Apps nicht. Lebt sich wunderbar.
Das macht das abomedell auch nicht besser