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Plattformbetreiber sind gefordert

Australien erlaubt Nutzung sozialer Medien erst ab 16 Jahren

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37 Kommentare 37

Wer in Australien soziale Netzwerke nutzen will, muss jetzt mindestens 16 Jahre alt sein. Wir hatten bereits über entsprechende Pläne der australischen Regierung berichtet. Jetzt hat das australische Parlament das Gesetz mit dem Titel „Online Safety Amendment (Social Media Minimum Age) Bill 2024” verabschiedet.

Premierminister Anthony Albanese

Premierminister Anthony Albanese

Die Regelung soll junge Menschen besser vor Risiken im digitalen Raum schützen. Allerdings betont der australische Premierminister Anthony Albanese in diesem Zusammenhang, dass man mit dieser Maßnahme nicht etwa gegen Eltern oder Kinder vorgehen, sondern diese unterstützen wolle. Das Gesetz richte sich in erster Linie an die Anbieter digitaler Dienste, die laut dem Entwurf verpflichtet werden sollen, angemessene Maßnahmen zum Schutz der Altersgrenze zu ergreifen. Es liege nicht im Interesse der Regierung, zu überwachen, ob junge Menschen Wege finden, diese Sperren zu umgehen. Vielmehr hätten Plattformen wie Instagram, X, TikTok oder Snapchat die Pflicht sicherzustellen, dass Personen unter 16 Jahren keine Konten erstellen können. Die Regelung soll jedoch nicht bei Messenger-Angeboten wie WhatsApp oder bei YouTube greifen.

Anbietern drohen hohe Bußgelder

Wie sich die neuen Auflagen konkret umsetzen und kontrollieren lassen, bleibt erstmal abzuwarten. Fakt ist allerdings jetzt schon, dass die australische Regierung bei Verstößen mit empfindlichen Strafen droht. So könnten die Anbieter bei systematischen Verstößen mit Bußgeldern von bis zu 49,5 Millionen Australischen Dollar belegt werden.

Die neue Regelung wird nicht nur von den Anbietern sozialer Netzwerke, sondern auch von Nutzerseite her stark kritisiert. Beispielsweise wird dagegen angeführt, dass man auf diese Weise keinesfalls die Qualität der Angebote verbessere, sondern lediglich das Alter erhöhe, in dem junge Menschen damit konfrontiert werden.

Australien steht mit diesen Bestrebungen keineswegs alleine. Frankreich hat schon im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschiedet, das die elterliche Zustimmung für Social-Media-Nutzer unter 15 Jahren vorschreibt und Florida will soziale Medien für Nutzer unter 14 Jahren sperren.

28. Nov 2024 um 16:06 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Richtig so.Da diese,unsere,Regierung nur mit sich selbst beschäftigt ist,wird diese Regelung bei uns nie kommen.

  • Sinnvoller als Verbote sind das „Erlernen mit dem Umgang von (a-)sozialen Medien“.

    • Im Prinzip richtig, aber wer soll das machen? Eltern? Überfordert oder inkompetent. Schulen? Völlig unterbesetzt und nicht ausgestattet dafür. Also wer?

      • Wer sagt dass Lehrer mit sen Sozialenmedien umgehen? Entsprechend passt da auch einfach Überfordert oder Inkompetent.

    • Weil dass hier beim Alkohol und Sozialen Medien ja sooo gut klappt oder?

    • Das kannste in Deutschland knicken! Selbst die Eltern kommen nicht damit klar. Es ist mir bis heute unbegreiflich, dass man seinem Kind uneingeschränktes Internet zur Verfügung stellt. Und das teils schon im Alter von 9, 10 Jahren. Dabei gilt die (gesetzliche) Aufsichtspflicht auch für das Internet!

      Gerade beim iPhone kann man Netz- und WLAN-unabhängig jegliche Nutzung des Internets zu 100% von seinem eigenen iPhone aus kontrollieren und einschränken. Man kann sehen welche Apps zu welcher Zeit benutzt worden. Man kann diese ggbfs. sperren oder eingeschränkten. Man kann das Internet zeitlich einschränken, Webseiten sperren und so vieles mehr!

    • Eltern, die heutzutage nicht in der Lage sind, ihr Kind zu sozialen Medien und dem Internet im allgemeinen aufzuklären, haben als Eltern versagt.

      Verbote halte ich für wenig sinnvoll. Das hat schon bei den Filmen ab 16 im Fernsehen, bei Pornoseiten im Internet und bei Alkohol und Drogen im realen Leben nicht geklappt.

      Wir brauchen auf dem Arbeitsmarkt junge Erwachsene, die sich im Netz sicher bewegen können. Und dafür müssen sie es als Jugendliche lernen.

  • War nur eine Frage der Zeit und wird so denke ich mittelfristig überall auf der Welt in dieser oder ähnlicher Form kommen.
    Sehr gut

  • Bei uns soll jeder grenzenlos seine Freiheiten ausleben können. Was das anrichtet sieht man ja wenn man den Fernseher anschaltet. Australien macht es richtig und die EU debattiert über ein Rauchverbot im Freien…

  • Ach, wegen dem Jugendschutz. Dachte schon es geht um Einführung von Klarnamenpflicht für alle, um drei Ecken!

  • Sehr gute Entscheidung. Soziale Medien beeinflussen unser alle Leben.

  • Als einziges Problem sehe ich in der grundsätzlich guten Forderung, dass nunmal serverseitig keine unumgängliche Methode zur Altersverifikation existiert. Was offenbar auch der australischen Regierung selber bewusst ist, sonst hätte sie Wege benannt bzw. sich nicht so perfide aus jeglicher Verantwortung für den eigenen Gesetzesvorschlag gezogen. Hier müsste genauer umrissen werden, welcher Aufwand zur Altersverifikation genügt um nicht mit einer Strafe rechnen zu müssen. Andererseits lädt diese Regelung Seitenbetreiber („social media Dienste“) dazu ein ihre Datensammelwut unter dem Vorwand einer vermeintlichen (da wirkungslosen) Altersverifizierung zu forcieren. Deswegen: Keine direkt schlechte Idee, aber die Umsetzung mutet stümperhaft an. Und könnte negative Konsequenzen in Bezug auf Datenschutz, social engineering, phishing und Identitätsdiebstahl nach sich ziehen. (Den Kids, um die es eigentlich ging, wird’s egal sein. Die bremst das allenfalls kurzzeitig aus.)

    • Ich wage mal eine Theorie zu dieser Aussage: „die Umsetzung mutet stümperhaft“ – und wenn genau diese Umsetzung das eigentliche Ziel ist?

      Wie die unsägliche „Chatkontrolle“ mit der doch nur die Kinder geschützt werden sollen; so halt auch hier: es braucht nun Alterskontrollen die am Ende darauf hinauslaufen, dass man sich nur noch mit eID zu diesen Plattformen anmelden kann.

      Passt doch auch perfekt zur aktuell veröffentlichten Wunschliste der EU-Ermittlungsbehörden:

      – europaweite Vorratsdatenspeicherung
      – Zugang zu verschlüsselten Messenger-Nachrichten
      – **Mindestanforderungen für eine standardisierte Datenspeicherung zur Identifizierung von Nutzern**
      – Sanktionen wie Netz- oder App-Store-Sperren oder auch Gefängnisstrafen bei Anbietern wie Signal, die diesen Mindestanforderungen nicht nachkommen
      – Aufbau einer Infrastruktur zur Echtzeit-Übertragung großer Datenmengen (!!!!)

      Wenn es weiter interessiert, siehe Netzpolitik mit dem Artikel „„Going Dark“: EU-Arbeitsgruppe will Zugang zu verschlüsselten Inhalten“.

  • Ich finde diese Entscheidung absolut falsch. Social Media sind ein sehr wichtige Entwicklung und Kontaktmittel. Genauso könnte man benutzen von Messern in der Küche verbieten, man könnte sich doch bei Brot schneiden verletzen.

  • Die Leute, die Kinder haben und das Smartphone nicht vernünftig eingerichtet haben (iOS: Bildschirmzeit, Android…: Zeitbegrenzung, Social Media blockiert) sollten mal ihren Hintern endlich in Bewegung setzen!!

    Gutes Gesetz!
    Eigentlich wäre es besser Ab 18 Jahren!
    Es rennen schon zu viele Menschen mit Mentalen Problemen dank Social Media, durch die Gegend die sich außerdem noch für normal halten.
    Vor allem in Groß- und Hauptstädten.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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