Zweimal verschoben
Assassin’s Creed Shadows schickt euch ins feudale Japan
Nachdem der neuste Teil der erfolgreichen Rollenspielserie zweimal verschoben wurde, könnt ihr nun endlich in Assassin’s Creed Shadows in das feudale Japandes 16. Jahrhunderts eintauchen. Wobei Entwickler Ubisoft auch sein Versprechen wahr gemacht und das Spiel heute für den Mac zeitgleich mit den Windows- und Konsolenversionen veröffentlicht hat.
Dass Blockbustertitel zeitgleich auch für den Mac erscheinen ist leider weiterhin eine Seltenheit – wenn sich die Publisher überhaupt die Mühe einer Portierung machen. Entsprechend wurde Assassin’s Creed Shadows bereits auf der letzten Entwicklerkonferenz WWDC ins Rampenlicht gerückt und Apple widmete dem Spiel zuletzt vor zwei Wochen noch einen ausführlichen Blogeintrag auf ihrer Entwickler-Website (wir berichteten).
Viel Kritik vorab
Doch bereits die Ankündigung von Shadow verlief nicht ganz so reibungslos, wie es sich Ubisoft sicherlich gewünscht hätte. Zwar giert die Community bereits seit Jahren nach einem Creed, das im hisotrischen Japan spielt. Jedoch stieß der dunkelhäutige Protagonist Yasuke bei vielen auf Ablehnung.
Wobei die Spielreihe zwar schon immer an meist historisch akkuraten Orten spielte, bei ihren Hauptcharakteren jedoch auf fiktive Personen mit frei erfundenen Geschichten setzte. Yasuke ist tatsächlich der erste Hauptcharakter, dessen Person historisch belegt ist. Yasuke war ursprünglich ein Sklave, den portugiesische Missionare aus Afrika mit nach Japan gebracht hatten. Dort wurde er von dem Fürsten Oda Nobunaga als freier Mann an seinem Hof aufgenommen.
Ob Nobunaga, der in der japanischen Sengoku Zeit eine wichtige Rolle dabei spielte das im bürgerkriegsähnliche Zustände versunkene Land wieder zu einigen, Yasuke wirklich wie im Spiel zu einem Samurai ausbilden ließ, ist zwar nicht historisch vollständig belegt. Allerdings spielt das eigentlich auch keine all zu große Rolle, denn auch Shadows ist trotz seiner Anspielungen an echte Charaktere kein Lehrspiel und erzählt lediglich eine fiktive Geschichte.
Zwei wählbare Hauptcharakter
Zumal bei Yasuke, der außerhalb der japanischen Kultur aufgewachsen ist, zumindest sein kritischer Blick auf die Kaste der Samurai und seine Ablehnung gegenüber derer Brutalität authentisch wirkt. Außerdem seid ihr nicht gezwungen durchgehend als Yasuke zu spielen. Denn neben dem Samurai wartet auch die geschickte Kunoichi Naoe als zweiter Hauptcharakter auf euch, mit der ihr wenn ihr wollt – abseits einiger Passagen – das komplette Spiel durchspielen könnt.
Die Spielweise mit der agilen Attentäterin erinnert sowieso stärker an ein klassisches Creed. So liegt Naoes Stärke in Angriffen aus dem Hinterhalt und ihre fließenden Bewegungen passen wesentlich besser in das Bild einer flinken Assassine. Während ihr den hünenhafte Yasuke auch einfach als Hansdampf frontal durch die Türen brechen lassen könnt. Das ist zwar ebenfalls effektiv, aber weit weniger subtil.
Abseits der Kämpfe überzeugt Shadows natürlich nicht nur durch eine bildschöne Spielwelt, sondern gibt sich auch Mühe eine dramatische Geschichte inklusive innerer Spannungen und moralischer Konflikte zu erzählen. Denn während Yasuke Fürst Nobunaga für seine Befreiung dankbar ist, entspricht das Vorgehen der Samurai keinesfalls seinem eigenem Wertebild. Hinzu kommt Naoe, die nach Rache für die Vielzahl sinnloser Morde an Unschuldigen trachtet.
Um die Spielwelt abseits der fantastisch inszenierten Hauptstory zu füllen setzen die Entwickler jedoch auf den altbekannten Ubisoft Einheitsbrei. Sammel- und Attentatsmissionen, das Erklettern von Aussichtspunkten und Meditation via Quick Time Event. Das nutzt sich relativ schnell ab, zumal die Nebenaufgaben nicht mit der Qualität der Hauptstory mithalten können.
Zum Glück könnt ihr die meisten der Nebenquests einfach ignorieren und links liegen lassen. Selbst wenn ihr euch vornehmlich auf die Hauptstory konzentriert, erwarten euch 30 bis 40 Stunden intensiver Spielspaß. Wer hingegen Spaß an den Nebenschauplätzen hat und wirklich jeden Stein einzeln umdrehen möchte, kann seine Abenteuerzeit dabei spielend verdoppeln.
Vollpreistitel mit In-App-Käufen
Preislich schlägt Assassin’s Creed Shadows im App Store mit 69,99 Euro zu Buche, was in Anbetracht des enormen Entwicklungsaufwandes moderner AAA-Produktionen jedoch mittlerweile unseren Erwartungen entspricht. Irritierend bleiben jedoch die erneuten InApp-Käufe, über die ihr Credits erwerben könnt um damit kosmetisch Gegenstände und zusätzliche Ressourcen zu kaufen. Zwar bringen euch auch letztere kaum einen spielerischen Vorteil. Dennoch will uns dieser Trend, auch wenn die Käufe rein optional sind, bei Vollpreistiteln partout nicht gefallen.
Auch die Systemanforderungen solltet ihr nicht unterschätzen. Zwar wird neben den gut 115 GB freier Festplattenspeicher laut Kompatibilitätsliste im App Store lediglich ein Mac mit M1 Chip als Mindestvoraussetzung genannt. In der Praxis pfeift der kleine und mittlerweile etwas betagte SoC mit seinen acht Grafikrechenwerken bei dem Spiel auf dem letzten Loch. Zum Kauf würden wir euch also nur raten, wenn ihr einen der leistungsstärkeren oder neueren M Prozessoren nutzt.
Dennoch begrüßen wir natürlich, dass auch grafisch anspruchsvolle Titel ihren Weg auf den Mac finden. Vielleicht motiviert das Cupertino dazu zukünftig insgesamt einen stärkeren Fokus auf bessere Grafikleistung bei den M Prozessoren zu legen.
Richtig gutes und rundes Spiel. Das beste seit vielen Jahren.
Denke auch aber frage mich, ob es auf meinem MBA M3 laufen würde.
Warum soll es das nicht?
It mieser FPS Rate ja. Gilt für alle Macs, leider.
Auf einem M3 Ultra läuft es wohl ganz anständig, selber in 4K … ;) ;)
Immer noch mit Abstrichen. Macs sind halt immer noch keine Spiele-Kisten.
Assassins Creed war damals der Grund für mich, die PS3 zu kaufen. Aber ist die Geschichte nicht langsam auserzählt? Also, die letzten drei haben mich jedenfalls nicht mehr abgeholt.
Dieses so seit langem mal wieder echt gut sein. Nicht perfekt aber sehr gut :)
Ist doch in Grunde nur noch ein AddOn. Neues Setting und gut ist
Das in Ägypten war gut aber das beste war in Griechenland. Das danach war voll mit bugs
Welche Geschichte soll denn da auserzählt sein? Jedes Spiel hat doch seine eigene Story. Die ursprüngliche Animus Backstory bzw. dessen Handlungsstränge werden auch nicht mehr groß weitergesponnen, bzw. in Shadows gar nicht mehr aufgegriffen.
Ja, schon klar, dass es immer andere Epochen und andere Länder waren, aber die Moves waren doch überwiegend die gleichen. Die Animus-Story weiterzuspinnen hätte mich möglicherweise wieder gereizt.
Na ja… ich spiele es lieber auf der PS5. Hab zwar auch nen Mac mit M4pro, aber ich denke, dass Game läuft besser auf ner PS5.
MrMacRight hat es übrigens auf nem M3max Mac getestet… die Performance ist wohl unterirdisch. Nix 60FPS…
Und auch Andrew Tsai hat es getestet… ebenfalls mit mieser Performance. Kaum über 30,40 FPS. Also lieber Play Station oder PC.
Wird mal wieder Zeit für einen Film
Nach dem letzten Film wird sich so schnell keiner mehr da rantrauen um den nächsten Flop zu produzieren. Höchstens wenn Ubisoft noch weiter an die Wand fährt und aus Panik irgendwas versucht könnte zeitnah da nochmal n Film bei rumkommen…
Abgesehen davon, dass die japanische Regierung deswegen eine Klage gegen Ubisoft anstrebt und u.a. die Schändung von Schreinen in einem DayOne Patch gefixt werden musste ist die ganze Geschichte viel zu fiktiv und schlecht recherchiert. Chinesische Drachen auf Bannern, chinesische Bauten statt Japanische etc.
Spielt lieber Ghost of Tsushima – das ist wenigstens gut recherchiert und umgesetzt…
Assassin’s Creed war schon immer ein Sci Fi Spiel mit viel Fantasie. Viele Teile hatten teilweise komplett falsche Areale oder die Geschichte wurde unmodifiziert. Überraschung: es ist ein Spiel.
Zur Transparenz: Von der „japanischen Regierung“ wurde bisher weder eine Klage angestrebt, noch irgendetwas erzwungen. Zwar hatte letzten Sommer Satoshi Hamada, ein Politiker einer rechtspopulistischen Kleinstpartei, das Außenministerium und das Ministerium für Bildung und Kultur ersucht gegen Ubisoft zu intervenieren. Beide Ministerien haben den Antrag jedoch abgewiesen, da sie keinerlei Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch das Spiel erkennen konnten.
Auch der Day One Patch, mit dem einige Gegenstände in Tempeln nicht mehr zerstörbar sind, wurde nicht durch die japanische Regierung „erzwungen“. Die Beamten, die den Itate Hyozu Schrein betreuen, haben lediglich ihren Unmut geäußert und versichert, dass sie nicht mit Ubisoft beim virtuellen Nachbau des Schreins zusammengearbeitet haben. Aber auch das ist nicht wirklich ein „Erzwingen“.
Dass die Assassin’s Creed Reihe generell fiktive Szenarien beschreibt, sollte übrigens spätestens beim Blick auf Odyssey offensichtlich werden. Dort besucht der Spieler Atlantis. Es handelt sich halt nicht um Lehrsoftware und sollte so auch besser nicht verwendet werden. Wobei in diesem Zusammenhang im japanischen Parlament tatsächlich besprochen wurde, ob eine Urheberrechtsverletzungen aufgrund der detaillierten Darstellung der Tempel überprüft werden solle.
Bitte schlaue dich noch einmal auf. Die Sitzung fand am 19.März statt, nachdem erste „komprimierende“ LetsPlays publik wurden, also ein Tag vor Release. Deshalb sah sich Ubisoft auch gezwungen, den Patch zu releasen, um Schadensbegrenzung zu betreiben.
Schau dir die Besprechung im Parlament an. Abseits der Forderung Urheberrechtsverletzungen juristisch prüfen zu lassen*, werden lediglich von Personen, welche die Spieleserie eindeutig noch nie angespielt haben, ein paar Aufreger in den Raum geworfen. Allerdings herrscht selbst in Japan eine Gewaltenteilung (obgleich es auch in Japan Personenkreise gibt, denen das nicht schmeckt).
So wird sich ellenlang darüber echauffiert, dass es in der Spieleserie noch nie „Angriffe“ auf andere Religionen/Kulturen gegeben hätte und man auch z.B. in Notre Dame als Spieler nichts übles veranstalten könne. Nur kann der Spieler in Unity in Notre Dame ein Blutbad veranstalten und man verprügelt in Assassin’s Creed 2 Papst Alexander VI (welcher als Schurke dargestellt wird und der Hauptantagonist ist). Und das sind nur zwei Beispiele. Gab’s dabei damals einen Aufschrei? Nö.
*Ist es nicht ambivalent bis schizophren, wenn fehlerhafte Darstellungen kritisiert werden und gleichzeitig korrekte Darstellungen juristisch verfolgt werden sollen?
Mii, bitte einen Link auf nur ein offizielles Dokument aus Japan, das irgendeinen Zwang auf Ubisoft ausgeübt hat. Irgendeins. Ansonsten schweig bitte stille.
So gut kann das Spiel garnicht sein, wenn die japanische Regierung einen DayOne Patch erzwingt
https://www.eurogamer.de/assassins-creed-shadows-der-beruhmte-day-one-patch-ist-da-und-bringt-euch-manieren-bei
Was hat das mit der Qualität zu tun? Gar nichts.
Seit wann differenziert man zwischen Spielinhalt und Qualität?
Spielinhalt führt zu Qualität,oder eben nicht. Es mag sein, das das Schänden von Tempeln für dich keine Relevanz hat, aber es gibt Personengruppen, die das anders sehen. Außerdem ist dieses Schänden u.a. notwendig, um an gewisse Rüstungen im Spiel zu kommen. Stell dir einfach mal vor, man könnte in einem Spiel die Notre Dame brandschätzen… Es geht nicht nur um Glauben und oder Kultur…
Wenn es ein Spiel über Wikinger wäre, wäre das Brandschatzen einer Pariser Kathedrale historisch recht korrekt. Wieso sollte das ein Problem sein?
Das Spiel forderte den Spieler weder auf die Schreine zu zerstören, noch gab es dafür eine Belohnung bzw. war dies für Rüstungsupgrades notwendig. Du echauffierst dich über etwas, von dem du keine Ahnung hast.
Kennst du „Assasin’S Creed Valhalla“? Wohl nicht. Hier überfällt und plündert man Klöster um wichtige Rohstoffe zu erhalten, diese werden übrigens von deinen Leuten die du mit auf Flussraubzug nimmst danach angezündet. Gleiches geht auch mit Kirchen. Ja und?
Nerv NICHT!!!
Ind wenn Du es noch so oft behauptest: die japanische Regierung hat von Ubisoft nichts erzwungen. Ansonsten könntest Du doch sicher einen Link von jp.gov liefern, oder?
Ups, hätte natürlich gov.jp heißen müssen.
Spiele es jetzt seit 6 Stunden und bin begeistert.
Ein Mega Spiel.