Rückzug im Oktober
Apples PR-Chef geht: Dowling überblickte die Influencer-Ära
Nach 16 Jahren im Unternehmen hat Apples PR-Chef Steve Dowling jetzt seinen Rückzug angekündigt. Schon im Oktober will sich der Top-Manager aus dem Alltagsgeschäft zurückziehen – Dowling wechselt jedoch nicht den Arbeitgeber, sondern will sich erst mal eine Auszeit gönnen.
Der gerade abgeschlossene Marktstart des iPhone 11 Pro sei der perfekte Zeitpunkt, die Entscheidung, die schon länger gereift sei, nun auch umzusetzen.
Als Kopf der Unternehmens-Kommunikation musste der ehemalige Journalist den Konzern in den zurückliegenden Jahren nicht nur durch PR-Debakel wie den überraschenden Mac Pro-Rückzieher manövrieren, der PR-Mann begleitete auch die unter Tim Cook zu beobachtende Öffnung des Unternehmens.
Verglichen mit den frühen 2000er-Jahren reagiert das Unternehmen heute nicht nur schneller (bzw. überhaupt) auch Presseanfragen, Apple ist auch redseliger geworden – man bezieht häufiger Stellung, man entschuldigt sich eher.
Mit dem iPhone X: Apple Influencer-Ära
Zudem setzte Apple zum Start der Apple Watch auf eine komplett neue PR-Strategie, die mit dem Debüt des iPhone X noch mal verfeinert wurde.
- Warum? Apples PR-Strategie zum iPhone X
- FaceTime: 30 populäre YouTuber machen den Test
- Von Apple abgesegnet: Erste iPhone X Hands-on-Videos
- Video: Zu Besuch in Apples HomeKit-Musterwohnung
Vor dem iPhone X setzte der Konzern stets auf das gleiche Rezept: Cupertino stattete ausgewählte Pressevertreter rund 10 Tage vor dem Verkaufsstart neuer iPhone-Generationen mit Testgeräten und einer Sperrfrist von etwa sieben Tagen aus. Zum Ablauf der Frist landeten die Erfahrungsberichte, die sich häufig auch auf den einwöchigen Alltagseinsatz der neuen Geräte konzentrierten, dann grundsätzlich zeitgleich im Netz.
Während Apple hierzulande stets die BILD und den SPIEGEL mit einem Testgerät versorgte, freuten sich in den USA nicht nur renommierte Tech-Magazine wie Mashabl, TechCrunch und The Verge über eine Berücksichtigung, sondern auch Schwergewichte wie das Wall Street Journal und die New York Times sowie prominente Blogger, wie etwa der Daring Fireball-Autor John Gruber über die vorab verteilte Hardware.
Mit dem iPhone X startete Apple dann die Influencer-Ära. Deren Generalprobe war die Markteinführung der Apple Watch, die vor allem von Mode-Bloggern, Fashion-Experten und Style-Spezialisten begleitet wurde. Fachfremde Berichterstatter, die ihre Top-10-Videos an den Feature-Highlights orientieren, die Apple bereits im Rahmen der Geräte-Vorstellung herausarbeitete.
Zwar scheint das Experiment mit dem Start des iPhone 11 wieder leicht zurückgefahren worden zu sein. Mit Blick auf die von Apple organisierten Influencer-Videos aus HomeKit-Musterwohnungen und den 30 populären YouTubern, die die neue Gruppen-FaceTime-Funktion testeten, ist jedoch klar: überstanden ist die Phase noch nicht.
Fashion- und Influencer-Videos für Apple
Dowlings Mitarbeiter-Memo zum Rückzug:
After 16 years at Apple, countless keynotes, product launches and the occasional PR crisis, I’ve decided that the time is right for me to step away from our remarkable company. This is something that has been on my mind for a while, and it came into sharp focus during the latest — and for me, last — launch cycle. Your plans are set and the team is executing brilliantly as ever. So, it’s time.
Phil will be managing the team on an interim basis starting today, and I’ll be available through the end of October to help with the transition. After that, I plan to take a good, long stretch of time off before trying something new. At home I have a supportive, patient spouse in Petra and two beautiful children blossoming into their teen years. I‘m looking forward to creating more memories with the three of them while I have the chance.
My loyalty to Apple and its people knows no bounds. Working with Tim and this team, accomplishing all we have done together, has been the highlight of my career. I want to thank you for your hard work, your patience and your friendship. And I wish you every success.
I will always bleed six colors.
Dowling
Gibt es gegen diese Influencer auch etwas von Ratiopharm?
Clickbaiter triffts wohl eher…gerade die ganz bekannten sind meist die, die alles machen um möglichst viele Klicks zu holen…
:D
Die sollten sich erstmal auf dem „herkömmlichen“ Arbeitsmarkt durchsetzten lernen, statt dieses weichgespülte Lotter-Leben zu führen! Meine Mutti hätte gesagt: „Junge, mach doch was Vernünftiges!“ …
Ferrari fahren „die“ trotzdem…
Meide einfach die entsprechenden Kanäle und „es“ wird Dich schon nicht erwischen. :)
Geistreich…
Die Überschrift finde ich missverständlich. Ich dachte erst, er hätte den Trend verpasst.
Ging mir auch so.
Same here
+1
Danke für das Feedback.
Ich habe „übersah“ mal durch „überblickte“ ersetzt.
Ratiopharm forscht wohl noch dran.
Für Personen mit dem Intelligen ist das jedoch nicht so dramatisch, die sind immun dagegen. Allen anderen kann bislang nur empfohlen werden sich von den Infektionsquellen fernzuhalten.
Ich finde es gut das man jetzt auch den großen US YouTubern die Chance gibt als „Influencer“ die Geräte bereits vorab testen und zeigen zu können. Das ist ja auch beim iPhone 11 so gewesen und ist ein guter Schritt in Sachen Marketing.
Musste diese App bei der man früher in seinem Freundeskreis ab und zu mal ein schönes Foto geteilt hat leider löschen wegen diesen Influencer. Wie hieß sie noch. Ah, ja Instagram.
Billiger kann Werbung doch gar nicht sein, was weichgespülte Mode-Blogger, Fashion-Experten und Style-Spezialisten für gut befinden, weil sie was dafür bekommen, taugt dann gleichzeitig auch für alle anderen und setzt den globalen Standard.
Also ich meine dann für die restlichen Nutzer die noch im realen Leben existieren und nicht in ihrem von Apple durchgestylten HomeKit-fähigen Handy wohnen.
Wie Armselig muss das eigentlich noch alles werden..
Influencer, da kommt einem echt die grüne Hand aus dem Hals.
Alles nur eine Verschiebung. Das was heute Influencer mit Produkten machen haben früher Journalisten gemacht. Muss sich halt jeder selbst fragen ob man sich beeinflussen lassen will. Aus meiner Beobachtung heraus kann ich nur feststellen, dass die große Masse beeinflusst werden will.
Was früher Journalisten gemacht haben, machen Journalisten immer noch.
Aber das reicht den Leuten nicht. Sie wollen diese Art Produktbequatsche halt.
Schade, dass darunter der Informationsgehalt leidet.
Ich dachte immer Influenza wäre wäre die Grippe. Es scheint aber, es ist die Pest.