ifun.de — Apple News seit 2001. 39 479 Artikel

Factoryhome statt Homeoffice

Apple-Zulieferer in Vietnam: Übernachten im Feldbett

Artikel auf Mastodon teilen.
46 Kommentare 46

Factoryhome statt Homeoffice. Apple-Zulieferer in Vietnam sind nach Angaben der Wirtschaftsnachrichten-Agentur Bloomberg dazu übergegangen, ihren Arbeitnehmern Feldlager auf dem Gebiet der jeweiligen Produktionsstätten einzurichten, damit diese sich auf ihren Pendlerwegen und in den privaten Unterkünften nicht mit Coronavirus anstecken können.

Vietnam Zulieferer

Bilder: Bloomberg | Giang Son Dong, Linh Pham

Statt die Arbeit mit nach Hause zu nehmen, verlagern Arbeiter in den nordvietnamesischen Provinzen Bac Ninh und Bac Giang ihr Privatleben in die ortsansässigen Industriegebiete. Hier sollen aus „Infektionsschutzgründen“ etwa 150.000 Arbeiter die Werksgelände vor Ort so gut wie gar nicht mehr verlassen. Die Schichtarbeiter schlafen nach Angaben der Wirtschaftsnachrichten-Agentur Bloomberg in behelfsmäßigen Schlafsälen, die mit Etagenbetten, Bambusmatten und Feldbetten ausgestattet sind.

Arbeiter die das Industriegelände verlassen, müssen nach ihrer Rückkehr eine Quarantänefrist wahren, ehe diese wieder an der Produktion mitwirken können.

Vietnam in erster großer Welle

In Vietnam haben sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr Zulieferer angesiedelt, die zuvor fast ausschließlich in China aktiv waren. Zu den Gründen für die Verlagerung der Produktion gehören steigende Lohnkosten in China, die wirtschaftlichen Auseinandersetzungen zwischen China und dem Westen und der Wunsch der Auftraggeber ihre Fertigungsstrecken breiter zu streuen um sich zumindest Teilweise aus der Abhängigkeit von China zu lösen.

Vietnam Coronavirus 1400

Nachdem Vietnam bislang vergleichsweise wenig unter dem Coronavirus gelitten hat, erlebt das Lande gerade seine erste große Welle. Damit diese die Wirtschaft nicht zu sehr beeinträchtigt, hat die Regierung viele der vorhandenen Impfdosen für Fabrikarbeiter reserviert.

In Vietnam sitzt unter anderem der weltgrößte Endfertiger der Apple AirPods.

07. Jul 2021 um 08:11 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    46 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ja und?
    Soll ich mir jetzt deshalb keine Apple-Gerät kaufen wenn ich Bedarf habe oder ein schlechtes Gewissen bekommen?
    Bestimmt nicht!

      • Die haben doch Zelte…sogar indoor!

        Letztlich ist dieser Maßnahme eine win-win Situation für alle Beteiligten.

      • wow.. was ein asozialer Kommentar. Die Menschen dort sollen in Feldbetten schlafen, damit sie sich nicht mit dem Corona Virus infizieren und konstant arbeiten können damit du deine Geräte kaufen kannst. Und alles was dir dazu einfällt ist das? Unglaublich. Einfach nur unglaublich!

      • Hmm ich glaube du hast den Kommentar nicht ganz verstanden

        Nein die Welt ist nicht gerecht und auch nicht gleich – und das ist auch nicht asozial – aber die Meinung das alles den Standard haben muss wie in Deutschland ist auch egozentrisch und zeigt nur das die meisten aus den Urlaubsanlagen nicht wirklich rauskommen.

        Ist schade – ist aber so

      • Was hat das mit Mitgefühl zu tun? Wenn du „Mitgefühl“ hättest, dann würdest du jetzt deine Lebenseinkünfte und dein Lebensstil so ändern, dass alle „gleich gut“ leben können. Da du aber solche Lände rund Lebensumstände kaum auf deinen Stand anheben kannst (auch weil dann die Erste in 2 Jahren komplett hinüber wäre alleine nur aufgrund der notwendigen Energiebillanz) müsstest du (um den Durchschnitt zu erreichen) kräftig von deiner Lebensweise abgeben.

        Will keiner … macht keiner … von daher ist das Jammern über „Ungleichbehandlung“ aufgrund von entnographischen Belangen ein Problem von „extremen Gutmenschen“, die hoffen, mit ihren Facebook Likes in der Welt irgendwas zu bewegen (Prinzip: „Wasch mich, aber mach mich nicht naß!“)

        Tatsache ist (und das ist defintiv eine): Man muss seine rosarote Brille absetzen und akzeptieren, dass es auf dem Planeten Länder und Menschen gibt, dessen Lebensweise man NICHT mit einander vergleichen und gleichsetzen kann.

        Man jammert über die niedrigen Gehälter in anderen Ländern („Muss von 3€ am Tag überleben“) und vergißt, dass es dort ganz andere Lebensumstände gibt und man nicht immer „den Hund zum Jagen tragen“ kann. Wenn es in indischen Großstädten keine Kanalisation und Müllabfuhr gibt (was ich in Bangalore durchaus erlebt habe), dann kannst du nicht DEINE Maßstäbe an andere Länder anwenden.

        Hier im „Westen“ klingt das „grausam“, dass die auf Feldbetten schlafen müssen. Dort ist das ein unglaublicher Luxus und Verbesserung. Dort hast du Zustände wie im Zeitalter der Instrustialisierung wo eine Familie mit der Anzahl der Kinder gemessen wird, die zu einem Einkommen beitragen. Die moralische EInstellung der Eltern zu einem Kind, das mit 6 Jahren flügge sich selbst überlassen wird (z.B. auf dem Land, selbst erlebt) ist dort ganz normal und wird hier nur durch übertriebene Nestpflege von Einzelkindern („Königskinder“, vgl. auch „Einzelkind China“) betrachtet.

        Wie gesagt … Vergleiche zwischen den Welten hinken gewaltig und nur wer dort gewesen ist, der neben dem großen Cisco Gebäude die Hütten der Armen in Indien gesehen hat, der weiß, was solche Dinge bedeuten. Deswegen ist es wichtig nicht den aktuellen Status zu sehen sondern zwischen mehreren zu differenzieren und den Weg zu betrachten und da gehen Tendenzen nach oben.

        Und glaub mir, du willst nicht, dass diese Länder in APAC und AF sowie Süd-AM wirklich alle Mitmenschen auf DEINEN Stand oder annähernd dahin bringen.

        Man kann das sehr schön am Beispiel von Joy Black auf „numbersUSA.org“ sehen. Hier wird am Beispiel der Migranten in die USA erklärt, wieso das nur das geringste Problem sein kann (und es betrifft Europa genauso).

        Externer Link:
        https://www.youtube.com/watch?v=LPjzfGChGlE

      • Danke Thorsten! Dein Beitrag ist sehr gut und trifft den Nagel auf den Kopf. Schmeckt natürlich denen alle nicht, welche auf der Jagt nach Gratismut sind. Hier jetzt bedauern, aber dann gleich bei Amazon den nächsten China-Mist kaufen und danach noch ein billig T-Shirt im örtlichen KiK kaufen.

      • So ist es, Thorsten. +1

      • @Thorsten

        +1 Genauso ist es, aber leider teilen Ihre Erkenntnis nicht alle, insbesondere nicht die wohlstandsverwöhnten NGO’ler, FFF und andere Realitätsfremde, politisch meist grün und/oder ganz weit links.

        Wir können nur etwas ändern, aus einer Position der Stärke und des (politischen) Gewichts.
        Würgen wir weiter unsere Wirtschaft ab, betreiben weiter so katastrophale Energie- und Einwanderungspolitik, vernachlässigen die innere Sicherheit, dann ist keine Kraft und Bereitschaft seitens der Bürger mehr da, um auf der Weltbühne irgendetwas zu erreichen.

    • Super Hobbykoch! Gratuliere für den empathielosesten Kommentar der Woche!

      • Das schlimme ist, dass Leute wie der Post Schreiber die Mehrheit sind uns solange er n sauberes Klo hat aus dem er trinken kann wird sich nie was ändern

    • Nein. Du solltest dir tatsächlich eher mal Gedanken um deine Sozialkompetenz machen anstatt einzukaufen ;)

    • Es geht nicht um dich im Artikel. Es geht um andere Menschen, denen es nicht so gut geht im Zuge dieser Pandemie und generell!

    • Selbst wenn du das nicht machst, ist und bleibt das Kommentar einfach nur widerlich….

      • Nein ist er nicht. Nur ehrlich und nicht heuchlerisch oder wie vielen neuen Mitbürgern gibst Du Unterkunft und Unterhalt ?

    • Wünsche mir schon, das du ein schlechtes Gewissen bekommst

  • HutchinsonHatch

    Das sind Zustände die wir uns garnicht wirklich vorstellen können.

    Ich vermute leider dass es den Mitarbeitern (zumindest teilweise) in den Zelten und Schlafsäälen besser geht als in Ihren eigentlichen privaten Unterkünften. Zumindest was hygienische Einrichtungen angeht etc.

    Aber nicht alle Fabrik-Schlafsääle werden so hell und sauber aussehen wie auf diesem Foto hier. Noch eine Frage wäre die „Unterkünfte“ in der Fabrik unentgeltlich den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden.

  • Ist vielleicht ne ganz gute Lösung.
    Für Familien natürlich totaler Mist.

    Aber besser als wenn alles still gelegt wird. Gerade die Schwellenländer brauchen den Wachstum

  • Wir können so froh und dankbar sein, dass wir in Deutschland geboren sind und hier leben dürfen. Solche Zustände kann man sich hier gar vorstellen.

    Leider wissen viele einfach nicht zu schätzen wie gut wir es hier haben (im globalen Vergleich).

  • Verstehe schon, dass hier in Bezug auf Apple berichtet wird. Allerdings muss man deswegen jetzt nicht „gegen“ Apple sein deswegen, es betrifft dort ja alle Zulieferer. Z.B. hat Samsung momentan extreme Lieferschwierigkeiten bereits bei seiner A-Serie und teilweise der S21 Modelle, weil die Chip-Produktion schon länger eingeschränkt ist.
    Könnten wir dann eventuell spüren, wenn das neue iPhone noch knapper verfügbar ausfällt als bisher.

  • Es ist nunmal eine globale Notsituation.
    Ob die Leute dort die Maßnahme gut finden oder nicht, darüber steht nichts im Artikel.
    Ich glaube als Osteuropäer in Deutschland zum Schweineschlachten oder Spargelstechen zu arbeiten und in irgendeiner Hütte zusammengepackt zu hausen ist auch kein Spass.
    Letztlich scheinen die Leute ja nicht gezwungen zu werden und für den Erhalt der Jobs würde man hier auch einiges tun. Wenn sich da jemand ansteckt muss möglicherweise die Produktion gestoppt werden und es gibt kein Geld mehr um die Familien zu ernähren.

    • Es ist ein Unterschied, ob du in ein „reiches“ Land kommst und dort (!) unter miesen Bedingungen hausen musst als wenn du als armer Reisbauer deinen Sohn in die Stadt schickst, damit der dort Arbeit findet mit dem er der Familie helfen kann und die globalen Umstände in dem Land bedeuten, dass diese Arbeit sein Leben wesentlich verbessert (wohlgemerkt im selben Land betrachtet).

      Dem ist dann die Wirtschaftstheorie geschuldet, dass man nicht weniger sondern sogar noch mehr aus diesen Ländern kaufen/importieren/dort produzieren müsste, um die Wirtschaft dort zu stärken und den Leuten dort sicherhe Jobs mit besseren Bedingungen und Bezahlungen zu ermöglichen. Kauft man nichts mehr dort, dann haben die auch keine Arbeit und kein Einkommen.

      Das betrifft ALLE Länder und Regionen (auch Komunen in Deutschland können da ein Lied singen vgl. „Tante Emma Läden vs. Discounter“, „Einzelhandel vs. Amazon & Co“ etc.), die autark aus eigener Kraft überleben wollen und eine eigene Wirtschaftsstruktur benötigen.

      Das wäre wie einem Hartz 4 Bezieher die Gelder zu streichen, weil man gegen Arbeitslosigkeit ist oder den Länderfinanzausgleich zu stoppen, weil man gegen Arbeitslosigkeit und schlechte Finanzlagen der Länder protestieren will. Damit hilft man nicht vgl. auch Marshall Plan nach dem 2. Weltkrieg.

  • Ich hatte hier in Deutschland mal einen Arbeitgeber, miese Verpflegung, teils im „Trog“ serviert. Scheiß Arbeit, teilweise unter Lebensgefahr und mit unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen, körperliche Belastung bis zum Erbrechen. Etagenbetten in 6-Mann Unterkünften oder Zelt bei Minusgraden draußen. Das Quartier durfte zeitweise auch nur am Wochenende verlassen werden. Und wenn ich überlege wieviel Sold ich bekam, werden die Arbeiter wahrscheinlich besser bezahlt.

    Für jeden Arbeiter mit Familie sicher eine doofe Situation, aber es ist eine Maßnahme die durch Tests und Isolation eine gute Wirkung zeigen kann und dabei die Wirtschaft am laufen hält. Radikal aber Legitim wenn damit schlimmeres verhindert wird. Was ist denn in einem Industriebetrieb die Alternative?
    Ich hätte von der Regierung auch ein schnelleres und radikaleres Vorgehen gewünscht, so wäre es nicht so schlimm gekommen, aber das geht ja nicht weil keiner zum Wohle aller auf seine Grundrechte und Freiheiten verzichten würde. Biergarten und Feiern und das Recht auf Dummheit ist halt wichtiger als das Leben anderer zu schützen.

    Bin abgedriftet. Denke dass viele der Arbeiter dort ganz froh sein werden ihre Arbeit zu behalten. Es gibt einige die nehmen schlimmeres auf sich um weniger zu bekommen.

    • Naja, jeder der zum Bund geht weiß ja wenigstens vorher worauf er oder sie sich einlässt…

      • Zu meiner Zeit war das noch Pflicht, wenn auch nicht unumgänglich. Aber man wusste schon ungefähr worauf man sich einlässt, ja. Die Arbeiter wissen das aber auch, können allerdings auch kündigen, das steht zur Wahl.

        Denke so oder so ist es für eine gewisse Zeit und um etwas schlimmeres zu verhindern auszuhalten.

    • Also du bekommst Sold, das heisst du bist Soldat… ist dein Post dein Ernst? Nen Industriestandort mit Berufssoldaten gleichzusetzen? Ich habe 15 Jahre gedient, war in Afghanistan und im Irak um auch eure Freiheit zu schützen und dann muss man sich so ne scheiße hier reinziehen. Solche Arschlöcher wurden als Kind aufm Kopf fallen gelassen…

      • Wehrpflicht als es sie noch gab 2002 (überleg mal was da war). Und trotz der widrigen Umstände habe ich mich nicht beschwert, sondern diesen Dienst geleistet in der Überzeugung dass es das richtige ist. Überdenke vielleicht noch mal dein geschriebenes und ob deine Interpretation meines Textes eine mögliche Strafanzeige wert ist.

        Nebenbei glaube ich dass du mit diesem Post ganz sicher nicht für positives Bild der Bundeswehr sorgst.

    • Och… also ich wurde dort gut bezahlt. Zudem war ich Heimschläfer – bin ganz normal morgens und nachmittag zur Kaserne gefahren. Essen war immer sehr gut. Ich hatte über 30 Tage Urlaub im Jahr…

      • Gut… nicht die deutsche Armee.

      • Sold und Zuschläge sind als Zeit oder Berufssoldat völlig in Ordnung, bei Wehrpflichtigen war das aber nicht so. Die Umstände in den ersten drei Monaten, der Grundausbildung, sind hart. Später im regulären Dienst eher nicht, außer in einigen Aus- oder Fortbildungen, Biwak, oder halt im Einsatz.

  • Tjoa und bei uns haben wir solche Zustände mit Sammelunterkünften bei vielen Ernte- oder Prdouktionshelfern, die für Billiglohn aus Osteuropa angekarrt werden. Auch ganz ohne Pandemie. Vielleicht ist es für die Arbeiter*innen dort ja eine praktikable und sogar komfortable Lösung? Letztendlich eine Risikominimierung für sowohl für die Produktionsstätten als auch für die Familien bzw. regulären Unterkünfte. Und dem Text nach gibt es ja noch die Option mit Pendeln + Quarantäne.

  • Manche Kommentare sagen nichts über den Zustand in Fernost aus, dafür aber über den Zustand unserer Gesellschaft.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 39479 Artikel in den vergangenen 8461 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven