ifun.de — Apple News seit 2001. 39 479 Artikel

Update: Darum wechselte der Swift-Chef

Apple verliert Ausnahme-Mitarbeiter an Tesla

Artikel auf Mastodon teilen.
35 Kommentare 35

Update vom 13. Januar

Das Wirtschafts-Portal BusinessInsider gibt an die Gründe für Lattners Wechsel von Apple zu Tesla zu kennen. Lattner hätte vor allem an der auf Verschwiegenheit bedachten Firmenkultur gelitten.

Chris Lattner

In dem heute veröffentlichten Artikel „How Apple’s culture of secrecy wears down its top developers“ zitiert die Seite einen anonymen Weggefährten des langjährigen Apple-Mitarbeiters und gibt zu verstehen, dass sich der Open-Source-Freund nicht mit Apples internem Leitmotiv der unbedingten Geheimhaltung arrangieren konnte.

„He always felt constrained at Apple in terms of what he could discuss publicly — resorting to off-the-record chats, surprise presentations, and the like. Similarly, I know he was constrained in recruiting and other areas. Eventually I know that can really wear people down.“

Da sich Apple zudem zur Freigabe des Swift-Quellcodes entschied und Lattner die freiwillige Mitarbeit an „seinem Baby“ damit auch außerhalb des Konzerns ermöglichte, war der Rückzug nur eine Frage der Zeit.

Original-Artikel vom 11. Januar

Der langjährige Apple-Mitarbeiter Chris Lattner wechselt nach über 10 Jahren Betriebszugehörigkeit seinen Arbeitgeber und wird sich als „Vice President of Autopilot“ zukünftig um die Fahrzeug-Technik des Autobauers Tesla kümmern.

Lattner selbst kündigte seinen Rückzug aus Apples Entwicklungs-Abteilung in der Swift-Mailingliste an – Tesla informierte wenige Stunden später auf der hauseigenen Webseite über die Einstellung des 38-jährigen.

Während seiner Zeit in Cupertino war Lattner nicht nur die treibende Kraft hinter der neuen Programmiersprache Swift, der Entwickler zeichnete zudem maßgeblich für den Bau und die Architektur des LLVM Compiler verantwortlich.

Laut Lattner soll sich sein Rückzug aus dem Tagesgeschäft Cupertinos nicht auf den Arbeitsalltag des Swift-Projektes auswirken, die Freigabe von Swift 4 soll weiterhin im Zeitplan stehen.

[…] Working with many phenomenal teams at Apple to launch Swift has been a unique life experience. Apple is a truly amazing place to be able to assemble the skills, imagination, and discipline to pull something like this off. Swift is in great shape today, and Swift 4 will be a really strong release with Ted as the Project Lead. Note that this isn’t a change to the structure – just to who sits in which role – so we don’t expect it to impact day-to-day operations in the Swift Core Team in any significant way.

Gerade mit Blick auf die Auto-Ambitionen Apples bleibt jedoch unklar, warum es Cupertino nicht gelungen ist den talentierten Entwickler in den eigenen Reihen zu halten.

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wer darüber einkauft unterstützt uns mit einem Teil des unveränderten Kaufpreises. Was ist das?
13. Jan 2017 um 16:30 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    35 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ein Schelm, der denkt, dass die Ratten das sinkende Schiff verlassen würden.

    • Die Topmitarbeiter gehen immer als erstes, wenn eine Firma auf dem absteigenden Ast ist. Apple ist ein satter, fetter Koloss geworden, der sich kaum noch bewegen kann. Die letzte Innovation war die Uhr, aber so ein Ührchen rettet keinen Konzern, wenn die ansonsten ihre angestammten Kunden vergraulen. Bislang sind das die Gestaltungsprofis, die im Macbereich außer einer albernen Glasleiste über der Tastatur (ich hab das Macbook, die Leiste ist echt nur albern und überflüssig) keine sinnvolle Neuerungen mehr erhalten. Und jetzt sind auch noch die iPhone-Verkäufe rückläufig!

      • +1 (mMn vor allem auch wegen wegen der Qualität von Hard- und Software, die Zeiten wo ein MacBook gefühlt 10 Jahre gehalten hat sind vorbei…)

      • Top Mitarbeiter wechseln öfters mal den Arbeitgeber. Nichts ungewöhnliches. Wenn ihn die Aufgabe nicht mehr gepackt hat, warum also bleiben? Vice President of Autopilot klingt doch viel spannender als so ne Programmiersprache die keinen juckt. Ich hätte den selben Schritt gewagt.

        Mal davon ab wieder den Untergang Apples zu beschwören, auf Tesla würde ich auch keine Wette abschließen ;)

    • Das Schiff hat vielleicht einen Mövemschiss bekommen, aber von Untergang ist wohl kaum die Rede

    • Selten so einen Unsinn gelesen. Da zahlt wer mehr Geld und gibt mehr Verantwortung. Karriere nennt sich sowas.

      • Sicherlich gibt es in beiden Unternehmen in der Position ein ziemlich gut bezahltes Gehalt, aber solche Typen wie Lattner suchen Herausforderungen. Das wird hier sicherlich mehr Tellerrand- als Geldentscheidung gewesen sein.

    • In der Tat ist es so, dass die besten und bestbezahlten Ratten vor allem dann das Schiff verlassen wenn man sie wohl nicht mal mit noch mehr Geld halten kann.
      Und gerade solchen Mitarbeitern geht es ja dann irgendwann nicht mehr ums Geld, sondern evtl. Wertschätzung, vielleicht Mitspracherecht oder Innovationsmut, oder oder oder…
      Bei Apple gibt es Tim, Phil und Jonathan die ihr komisches Süppchen nun seit einigen Jahren kochen und das schmeckt vielleicht so langsam auch den eigenen Leuten nicht mehr.
      Eine riesige Firma wie Apple muss sich tatsächlich fragen warum so jemand wie Lattner nach 10 Jahren geht…

      • Ganz einfach… jemand wie Lattner geht, weil er ein weitaus attraktiveres Angebot erhalten hat. Das ist mittlerweilen zum Standard geworden, weil es jedem größeren Fuzzi mir noch um Kohle geht. Sehe ich ja ich exakt dem selben Stil bei unserer Firma!

      • Hier geht es sicher nur noch zweitrangig um Kohle…
        Es geht meist um persönliche Entwicklung… Arbeitsbedingungen… Spass.

        Tesla wird sicher nur unwesentlich mehr Kohle springen lassen können als Apple. Aber wenn man sieht, was Lattner in den letzten Jahren „erreicht“ hat, kann das sicher nicht sonderlich befriedigend sein.
        Und sollte Apple seine Bemühungen in Sachen „KI im Auto“ wirklich heruntergeschraubt haben, ist sicher auch ne Menge Frust über die Verschwendung der Lebensenergie der letzten Jahre mit Schuld an der Entscheidung.
        Ich wünsche ihm viel Glück und hoffe wir hören bald wieder von ihm

    • Jawohl! wenn mir die Konkurrenz eine bessere Stelle mit besserem Lohn anbietet, dann verlasse ich ein sinkendes Schiff. Ansonsten wäre man schliesslich auf den besseren Job und den besseren Lohn verzichten, nicht wahr?

      • Ja die Logik ist echt an den Haaren herbei gezogen. Wie viele schon Pleite sein müssten :D

    • HutchinsonHatch

      Und von wegen „Apple ist Teslas Friedhof für Mitarbeiter“! ;-)

  • Wenn er was mit selbstfahrenden Autos machen will, ist er bei Tesla bestimmt besser dran als bei Apple und der Posten hört sich schon mal gut an.

    Ich denke das Tesla eine führende Rolle bei Elektrofahrzeugen einnimmt und weiter einnehmen wird. Sie werden von den hochpreisigen Modellen auf preiswertere Modelle runter skalieren und haben schon eine gute Infrastruktur aufgebaut, was kein anderer Hersteller hat.

    In Deutschland ist man froh 22 kWh Ladestationen zu haben – einfach lächerlich! Tesla hat bestimmt eine gute Zukunft.

  • Wie so oft im Leben. Die guten mit Potenzial und Ehrgeiz gehen, die „weniger guten“ ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus und bleiben. Kann also nur besser werden.

  • Für Tesla schon…
    Vielleicht hatte er auch einfach die Nase voll von Ive und Schiller…

  • Vielleicht hat er einfach nur Bock auf Veränderung und neue Herausforderungen. Man muss ja nicht ein Leben lang in einer Firma bleiben. So ein Wechsel bringt neue Möglichkeiten und Perspektiven.

  • Ohne Frage ein sehr guter und inteligenter Entwickler. Wenn seine Block Einträge zu LLVM kennt, weiß man das er aber auch ein wenig geltungsbedürftig ist. Sicher auch eine der Antriebsfedern um SWIFT zu entwickeln. Man kann hoffen das nun nicht ganz so schnell die guten alten ObjC Sachen über den häufen geschmissen werden um sie durch schnell gestrickte Neuimplementierungen in Swift zu ersetzen.
    Apple hat allerdings früher schon wichtigere Entwickler verlohren (Rente) welche noch aus der NEXT und FreeBSD Zeit stammten und das gute OSX gebaut haben. Das wird ja nun, getrieben durch Hispter und Marketing nach und nach abgebaut :-(.
    Ich hoffe das sich das noch mal ändert oder verlangsammt das wir noch ein paar Jahre was vom macOS haben.

  • Alles gut, so ist das Leben. Alle 5-10 a sollte man eh den AG wechseln. Erweitert den Horizont ungemein!

    Apple wird sicher kein Auto bringen, von daher ist er bei Tesla ggf besser dran..

    Frage ist, wie lange es Tesla geben wird bzw. ob E-Mob überhaupt mittelfristig salonfähig wird.

    Unsere Firma hat 20 EMob’s aller Hersteller (außer Tesla) und überzeugend ist das eigentlich nur als Spielzeug.

  • Zum Update: solche Jobs sind nicht gedacht, um an der Cocktailfront zu labern

  • Und nächstes Jahr wird Tesla von Apple aufgekauft und dann arbeitet er trotzdem wieder da…

  • Das mit den Ratten und dem sinkenden Schiff kann auch leicht ein ganz falscher Blickwinkel sein..

    Wenn man als Arbeitgeber seinen Mitarbeitern und in dem Fall ganz speziell Entwickern keine Luft zum Atem lässt und denen auch oft noch nicht mal sagt für was sie arbeiten, keinen Informationsaustausch zulässt hat das schon immer Konsequenzen gehabt. Nicht nur bei Apple und auch schon lange vor Apple.

    Wenn Wundert es da eigentlich noch das Apple so halbgare Dinge ausspeit.
    Oder einfach bestimmte Dinge abkündigt. Wenn man niemand mehr hat der es kann, ist das halt so.

    Wenn Apple das selbst nicht merkt hat die Mangementebene was falsch.
    Und das ist im allgemeine nichts neues und nicht nur bei Apple.

    „Geheim“ ist ganz o.k, so lange es nicht zur einer paranoiden Behinderung wird.

    Apple behindert sich selbst wo es nur geht. Ausbaden wird das immer der Kunde.
    Auch wenn er das nach kurzer Zeit noch nicht merkt. Das kommt erst mit den Jahren. Vorher war er aber schon selbst zu blöd halbgare Dinge auch noch deutlich überteuert zu bezahlen.

    Ein weiteres Problem an der Sache ist das mit jeder Nase die ein Unternehmen aus welchen Gründen auch immer verlässt auch ein Teil an Know-How das Unternehen verlässt. Ist man als CEO zu blöd das zu sehen hat dies erst mal direkt noch keine Konsequenzen, auf Dauer aber aber schon.

    Das Know-How wird an anderen Stellen natürlich mit Kusshand genommen und immer besser bezahlt. Punkt. Also wem was nicht passt, gute Leute finden überall arbeit.

    Manager dieser Welt haben alle gemeinsam ein Problem, sie lesen alle die selbe Wixvorlagen.
    Mitarbeiterführung, soziale Verantwortung, Unterstützung oder Menschlichkeit kommt darin nicht vor.

    Auch dann nicht wenn es „Geschenke“ oder „Vergünstigungen“ gibt die eine Firma so oder so nichts kostet. Denn das lässt sich auch noch bequem von der Steuer absetzen.

    Wenigstens der Mann hat noch Rückrad.

  • Schön. Macht er halt erstmal Praktikum/Lehre bei Tesla….

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 39479 Artikel in den vergangenen 8461 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven