Apple TV und iTunes-Filme stehen vor der Tür
Apple will in diesem Monat endgültig Einzug ins Wohnzimmer halten. Die Auslieferung von Apple TV steht bevor und die Aussagen von Luxemburgs Wirtschaftsminister über einen baldigen Start von Filmangeboten über iTunes in mehreren europäischen Ländern passen da wie die Faust aufs Auge. Apple TV kann zwar mehr als nur Filme auf die Glotze bringen, der Start eines Downloadangebots für Fernsehserien und Filme könnte die Nachfrage nach der kleinen Box jedoch sicherlich kräftig ankurbeln. Wir freuen uns jedenfalls schon darauf, das Gerät in die Finger zu kriegen.
Die Technik im Apple TV mutet auf den ersten Blick ja etwas altbacken an: 40 GB ATA-Festplatte, keine Unterstützung des 1080p-Standards. Das alles schreit ja direkt nach einer Revision mit größerer Kapazität und mehr Features vor Weihnachten, aber trotzdem dürfte Apple TV auch in seiner Startversion Spaß machen. Wie weit sich mit dem knapp bemessenen Plattenplatz leben lässt, hängt in erster Linie von den Möglichkeiten der Anbindung an die iTunes-Bibliothek auf dem Rechner ab.
Apple TV muss man sich als Außenstelle der eigenen iTunes-Bibliothek vorstellen, mit allen Vor- und Nachteilen. Man kann mit der Kombi Fernseher/Apple TV trotz WLAN weiterhin nicht direkt im iTunes Store einkaufen. Der Rechner bleibt bzw. wird die Medienzentrale im Haus und Apple TV holt sich nach hoffentlich fein konfigurierbaren iTunes-Settings – Apple TV erscheint dazu wie ein iPod in der Quellenliste von iTunes – per WLAN einen Teil dieser Bibliothek auf die eigene Festplatte.
Bisher spricht man bei Apple immer nur von auf der Apple TV-Festplatte gespeichertem Videomaterial und wir vermissen eine klare Ansage zum Thema Musik. Die Möglichkeit, einzelne Playlists oder gar die ganze Musikbibliothek auf der internen Festplatte des Geräts zu speichern und über das Fernsehgerät abzurufen, hat sicherlich zur Zeit noch die gleiche, wenn nicht gar höhere Relevanz als der Zugriff auf die iTunes Videobibliothek. Ein Zugriff nur per Streaming wäre hier keinesfalls ein akzeptabler Ersatz für den Komfort, Musik ebenso wie Filme auch dann zu genießen, wenn der Rechner eben ausgeschaltet ist.
Ein auf Apples Webseiten genanntes Limit gibt aber Anlass zu positiven Spekulationen: die laut dem Hersteller ‚bis zu 9000 wählbaren Songs‘ belegen nach Apples Philosophie (8 GB = 1000 Songs) 40 GB, ziehen wir davon den benötigten Speicherplatz für das Betriebssystem der Box ab, dann passt das doch ganz gut mit den 9000 Songs auf der Festplatte des Apple TV.
Das Ganze klingt also in jedem Fall spannend und verspricht lässigen Zugriff per Apple Remote auf alles, was man heutzutage so in digitaler Form sammelt: Musik, Filme und Fotos. Erweiterungsbedarf besteht für die Zukunft aber in jedem Fall, ideal wäre wohl eine Null mehr hinsichtlich der Festplattengröße und die Möglichkeit, Apple TV gleichzeitig als Backupserver für eben diese Mediensammlung zu verwenden. Die Option, iPod-Spiele über die Glotze zu spielen, wäre sicherlich auch noch ein nettes Gimmick. Den Eintrag ‚Spiele‘ vermissen wir derzeit noch in der auf dem Fernsehgerät angezeigten Menüliste. Während die größere Festplatte entweder auf einen guten Hack oder ein Upgrade von Apple warten muss, könnten sich ja Änderungen der Firmware und somit auch neue Features über ein Softwareupdate vom Rechner aus bewerkstelligen lassen.
Einen Praxistest liefern wir selbstverständlich schnellstmöglich nach, wir rechnen jedoch nicht vor Monatsende oder gar erst Anfang März mit der Auslieferung des Apple TV und im besten Fall der gleichzeitigen Vorstellung eines deutschen Filmangebots in iTunes.
Die Zeit bis dahin könnt ihr zum Beispiel damit verbringen, euch die Voraussetzungen für den Anschluss der Box zu Gemüte zu führen. Ein einigermaßen neuer Fernseher muss es nämlich schon sein: Apple verlangt Enhanced-Definition oder High-Definition-Breitformat mit 1080i 60/50 Hz, 720p 60/50 Hz, 576p 50 Hz oder 480p 60 Hz. Wenn das alles passt, lässt sich das Apple TV für 299 Euro jetzt schon im Apple Store vorbestellen.