Schon unter der Gürtellinie?
Apple TV+ trailert Reiche-Männer-Schwanzvergleich
Was aus europäischer Perspektive wie ein vielleicht etwas zu sehr in die Länge gezogener aber an sich durchaus nachvollziehbarer Scherz auf Kosten der Milliardäre Elon Musk, Jeff Bezos und Richard Branson wirkt, schlägt nach amerikanischen Maßstäben fast schon unter der Gürtellinie ein.
Sorry for the aborted launch!!! I’m a bad twitterer.
Enjoy this small step for man! pic.twitter.com/6gBHHJLByQ— Jon Stewart (@jonstewart) July 20, 2021
Vor allem mit Blick auf die sonst von Apple kultivierte Prüderie, ist der kurze Video-Clip, der auf die neue Apple TV+-Serie des amerikanischen Late-Night-Talkers und Polit-Kommentators Jon Stewart aufmerksam soll, ungewöhnlich explizit.
The Problem With Jon Stewart
Stewart, dessen neue Show „The Problem With Jon Stewart“ im Herbst auf Apple TV+ starten wird, nimmt in dem 3-Minuten-Clip das Weltraum-Wettrennen aufs Korn, das sich Jeff Bezos und Richard Branson in den vergangenen Wochen geleistet haben und baut die gleiche Analogie auf, die zuvor schon von einem Großteil der weltweiten Berichterstatter bemüht wurde: Unter den Superreichen 2021 ist nicht mehr der traditionelle Lamborghini die adäquate Substitution für einen kleinen Penis, sondern die eigene Rakete, die den kurzen Ausflug unterhalb des Low Earth Orbits möglich macht.
Was als tagesaktueller Kommentar auf dem ansonsten eher ruhigen Twitter-Account Stewarts platziert wurde, ist für den ansonsten wortgewandten Stewart aber auch für Apple TV+ fast einen Zacken zu platt. Daran ändert auch das Mitwirken des Seinfeld-Stars Jason Alexander und der kurze Auftritt des aus 30 Rock bekannten Tracy Morgan nichts.
Überschattet von verbalem Fehltritt
Doch mit Kritik am Trailer muss sich Stewart nicht auseinandersetzen. Diese zieht Amazon-Chef Jeff Bezos seit der Pressekonferenz im Anschluss an seinen gestrigen Weltraum-Ausflug auf sich.
So hatte sich der reichste Mann des Planeten nach der Landung der New Shepard bei allen Amazon-Käufern und Angestellten für die Möglichkeit bedankt die Erde kurz zu verlassen: „I wanna thank every Amazon employee and every Amazon customer because you guys paid for all this.“
Jeff Bezos: "I wanna thank every Amazon employee and every Amazon customer because you guys paid for all this." pic.twitter.com/HTLORzbfnY
— The Recount (@therecount) July 20, 2021
Naja, die Rakete von Bezos sah schon aus wie ein riesiger Phallus ;)
Das hatte ich mir gestern auch gedacht, ne riesen Koppe xDxDxD
dagobert duck vs. claas clever.
+1, das mit dem Phallus habe ich schon bei der Originalübertragung gedacht.
Hier ist die deutsche Mentalität übrigens ganz anders als die amerikanische. In Amerika bewundert man Erfolg, in Deutschland wird man grün vor Neid.
Die Mentalitäts-Geschichte ist doch nur ein zweifelhaftes Klischee. Schließlich gibt es nicht ohne Grund über 165.000 Unterschriften für die Petition, Jeff Bezos solle doch bitte im All bleiben:
https://www.cnbc.com/2021/06/25/how-a-petition-to-keep-jeff-bezos-in-space-got-started.html
Alles ausgewanderte Deutsche? ;)
Hier schüttelt man den Kopp, wenn jemand mit zu viel Geld zu viel Blödsinn verzapft – der zugrundeliegende Erfolg hat damit nicht’s zu tun.
Die Mitarbeiter auszubeuten, Milliarden anzuhäufen und zu den Oberzensierern zu gehören hat nichts mit Erfolg zu tun, sondern damit dass man ein Charakterschwein ist.
Auch wenn’s vielleicht ein wenig Off-Topic ist aber das dachte ich auch beim Start gestern: „Der Pimmel fliegt in den Himmel“. ;-)
Jack68, unter 200.000 Unterschriften… das ist ja wie der Sack Reis, der in China umfällt.
Jeff Bezos wird in Amerika nicht mehr bewundert. Die Ausbeutung der Mitarbeiter und die Steuervermeidung durch Amazon und Bezos selbst treffen mittlerweile auf ziemlich starke Kritik, und zwar zu Recht.
@Georg
DANKE
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Was soll das für ein „Erfolg“ sein, sinnlos Materialen zu verschleudern die zick Milliarden €/$ oder Krümel verschlingen?
Glaube die Welt hat momentan viel andere Probleme wie Waldbrände, Überflutungen oder sonstiges, wo man mit solchen Summen mehr helfen könnte.
Unglaublich selbstverständlich-ehrlich, sodass es fast schon wieder „gut“ ist – sein Spruch:“„I wanna thank every Amazon employee and every Amazon customer because you guys paid for all this.“
Würde er jetzt noch vernünftige Löhne bezahlen und sich sozialdemokratisch engagieren … könnte man ihm diese Umweltverschmutzung fast schon gönnen … für all den erlebten Stress bis dorthin.
Die Rakete verbrennt Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser. Wo genau ist da die Umweltverschmutzung?
Klar, ich empfinde den Spruch auch als ziemlich zynisch. Sicherlich hat die Welt auch andere Probleme als Weltraum Touristen. Aber mit Umweltverschmutzung hat das nicht viel zu tun.
Dann eben ne Menge energieverschwendung.
Man beachte aber bitte auch die vor- und Nachbereitungen und alles drum herum, da wird schon genug verbrannt und verbraucht
Naja, ob unsere lieben Milliardäre mit einer Rakete ins All fliegen oder mit dem Heli von der Yacht zum Einkaufen… Ich glaube da ist letzteres schlimmer :-)
Ich will das ja gar nicht verteidigen, finde nur, dass das Umweltargument hier ziemlich schwach ist.
Das schadet dennoch der Stratosphäre!
Tja der verbrannte Wasserstoff und Sauerstoff ist wohl nicht nur mit Windkraft und Solarzellen erzeugt worden.
Schon der Nutzen der bemannte Raumfahrt der NASA und Russen usw. ist sehr zweifelhaft. Werden dort doch nur Probleme gelöst die es ohne bemannte Raumfahrt nicht gebe. Das Geld wäre besser in echte Forschung angelegt. Die teuren Hüpfer der 2 Milliardäre sind erst recht sinnlos.
bei der produktion von 1 tonne wasserstoff entstehen 10 tonnen co2. ich finde schon, dass hier über umweltverschmutzung gesprochen werden darf, kann und sogar muss!
hoffen wir mal, dass der „overview effect“ den neuen space travellern noch die augen öffnet..
@Mhummmmmm
Alles klar du Spezialist!
Eine Tonne Wasserstoff verursacht in der Produktion rund zehn Tonnen CO2. Nur mal so zur Information
Und der Wasserstoff wurde hergestellt, in dem man die Kabel einer Solarzelle in nen Eimer Wasser hängte? Nette Vorstellung.
Ganz schön platt. Kein Highlight.
Wie immer
„I wanna thank every Amazon employee and every Amazon customer because you guys paid for all this.“ Danke für diesen Satz, darum fühle ich ich auch einfach nicht schlecht wenn ich das Amazon Retouren ausgibig nutze, denn dieser Mann hat eh genug Geld und wer Fair ist verliert leider in dieser Welt… und jetzt los meine lieben Hater, ich warte schon auf euch :)
Dann nutzt Du das System ausgiebig – bist also nicht besser.
Leider ein wiederholter Fehler in eurer Berichterstattung: Es hat sich weder bei Branson noch bei Bezos um einen Flug in den Low Earth Orbit gehandelt. Beide Flüge waren Suborbital und sind einfach so von sich aus auf die Erde zurückgeplumbst. Low Earth Orbit ist bspw. die ISS oder Starlink
Kleine Korrektur:
Die FAA / NASA in den USA definieren den Beginn des Weltraums („Space“) mit 50 nm (~ 80 km), der Rest der Welt mit 100 km.
Je nachdem, welche Definition man nimmt, sind also nur einer oder auch beide offiziell „Astronauten“.
Ob es sich nun um LEO, cis-, trans-lunar oder „Deep Space“ handelt, spielt dabei keine Rolle.
Passend hierzu aber ein durchaus amüsantes Zitat: „Jeff will claim the 100 km line, Sir Branson will claim being first, and Elon will simply send up another group of 4 to „no-argument-this-is-space“.“
Ja, ja – Jeff Who. Die Telemetriedaten in der Liveübertragung schön in Fuß und Meilen pro Stunde angeben, aber wenn es um die Frage geht, wo das All beginnt, dann auf einmal metrisch auf die Definition von 100 Kilometern zurückgreifen um Erster Milliardär im All zu sein ^^ Bezos, du bist zweiter – man muss auch verlieren können (kann er nicht)
Branson wollte von Anfang an nur Spacetourismus über der Karmanlinie und Musk ist eine ganz andere Liga (Orbitalflüge, wiederverwendbar und kommerziell bereits in den schwarzen Zahlen). Aber Bezos/Blue Origin ist/sind einfach nur noch peinlich. Massig Kohle vom Chef, 2 Jahre länger im Geschäft als SpaceX und bisher nicht ein einziger Orbitalflug. Er kriegt keinen hoch ;)
Merci. Ich habe ein „unterhalb“ im Text ergänzt.
Dann hast Du *jetzt* erst den Fehler eingebaut ;-) So wie es jetzt da steht, ist es falsch.
Über 100 km:
Eindeutig und unwidersprochen „Space“, also: Astronaut
80 < Branson < 100 km:
Könnte man diskutieren, aber da selbst die Russen, die auch "100 km" verwenden, die amerikanischen Kollegen als Astro-/Kosmonauten anerkennen, sollte man hier nicht päpstlicher sein als der Papst.
A propos: Die Karmán-Linie verwendet keine der unzähligen Raumfahrtnationen als Kriterium, selbst die Chinesen nicht.
Ziemlich witzig,
Bitte ne Serie davon, einfach Klasse XD
Mies, aber lachen musste ich dennoch :D
Spielfilmlänge
Ich dachte der Tweet von Bezos gehörte zur Parodie!!1!¡ Bis ich dann das Video gesehen hatte… wow, was für ein Cunt.
Great!!!
Alles kranke Männer, die außerhalb unserer Weltgemeinschaft leben. Great Reset will come soon
Diese Männer haben mit ihrem privaten Engagement die Raketentechnik revolutioniert. Ein Flug ins All ist dadurch wesentlich effizienter (=klimaschonender) und kostengünstiger geworden. Die NASA und vor allem die ESA mit ihrer Ariane könnten einpacken, da die Platzierung eines Satelliten im All dort mittlerweile ein Vielfaches kostet. Gut für die ESA, dass der europäische Steuerzahler den Laden weiter am Laufen hält.
Rate mal, wie effizient (=klimaschonend) der ganze Rummel bleibt, wenn die Dinger 1.000-fach in den Himmel gejagt werden.
@ifun: Bitte: weder Branson noch Bezos waren in einem Low Earth „Orbit“… sie sind nur geradeaus hoch geflogen und wieder zurück gefallen. Sie war auch lange nicht in einer Höhe, in der sich Objekte des „Low Earth Orbits“ befinden.
Das war physikalisch gesehen quasi nur ein sehr hoher Free Fall Tower, so wie am Jahrmarkt.
Deine Aussage ist leider sachlich falsch, Details siehe weiter oben.
Sorry, aber ich kann in seiner Aussage keinen Fehler finden.
Für die Feststellung, ob jemand im „Weltall“ war, ist die Art, wie das geschieht, unerheblich. Ein teilweiser oder ganzer Orbit ist nicht erforderlich.
Hauptsache, die 80 / 100 km-Grenze wird überschritten.
Ansonsten wären auch Gagarin und Shepard nicht im Weltall gewesen und John Glenn wäre nun der erste Mensch im Weltall…
Naja, die Rakete von Jeff sah ja wirklich sehr nach einem Penis aus. Wir mussten hier beim Start auch schmunzeln und verstehen von daher die Komik. Musste sicher jeder dran denken, da brauchte man nicht mal groß versaut sein.
Wenn Apple es übersetzt, könnte das ja echt cool werden.
Es ist halt einfach gut auf den Punkt gebracht…
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass eine Person ‚Zuviel‘ Vermögen habe kann, durfte er jetzt erbracht sein
„In die Länge gezogen“ :D
The Mop aka Richard Branson ist super :D der Rest eher mittelmässig für meinen Geschmack.