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Erneut um 5 Millionen aufgestockt

Apple soll in den Niederlanden mittlerweile 30 Millionen Euro Strafe zahlen

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24 Kommentare 24

Es hat sich ja bereits abgezeichnet, dass Apple und die niederländische Behörde für Verbraucherschutz und Marktaufsicht ACM hinsichtlich der für Entwickler im Zusammenhang mit der Nutzung des App Store anfallenden Kosten weiterhin nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Einem Reuters-Bericht zufolge fordern die Wettbewerbshüter nun in der sechsten Woche in Folge eine Strafzahlung in Höhe von 5 Millionen Euro von Apple.

App Store Icon Ipad Dp

Knackpunkt ist die Tatsache, dass die Niederländer die von Apple im App Store eingestrichenen Provisionen für zumindest teilweise überzogen halten. Zu Jahresbeginn hatte die ACM von Apple gefordert, es zumindest Anbietern von Dating-Apps zu ermöglichen, eine alternative Zahlungsmöglichkeit zum Apple-eigenen Standardverfahren zu ermöglichen. Als Begründung führten die Wettbewerbshüter an, dass Nutzer von Dating-Apps ganz besonders daran interessiert seien, ihre Partnersuche plattformunabhängig zu betreiben. In der Folge seien Entwickler quasi gezwungen, die entsprechenden Apps auch für Apple-Geräte anzubieten und damit verbunden Apple als Abrechnungspartner zu akzeptieren.

Apple und ACM werden sich wohl vor Gericht treffen

Apple hat auf diese Forderungen zwar reagiert, in den Augen der Behörde jedoch nicht in ausreichendem Maß. So sei der mit der Integration einer alternativen Zahlungsmöglichkeit verbundene Aufwand sowohl für Entwickler als auch für Nutzer schlicht zu hoch, weil Apples Neuregelung hierfür eine vollständig separate App verlange. Auch hält Apple an seiner bisherigen Provisionsregelung fest und verlangt von den über einen fremden Anbieter abgerechneten Zahlungen satte 27 Prozent, offenbar wurden hier nur die in der Regel vom Zahlungsdienstleister beziehungsweise Kreditkartenanbieter einbehaltenen 3 Prozent weggestrichen.

Ein Reuters vorliegendes Zitat des Apple-Justiziars Kyle Andeer scheint zu bestätigen, was sich ohnehin schon abzeichnet. Eine harmonische Einigung zwischen Apple und der ACM scheint ausgeschlossen, sodass alles auf eine Fortführung der Auseinandersetzung vor Gericht hindeutet:

Ich verstehe, dass wir derzeit eine Meinungsverschiedenheit haben, die möglicherweise von einem Gericht final geklärt werden muss.

01. Mrz. 2022 um 08:18 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Ich versteh den Aufriss nicht. Apple kassiert eine Gebühr für Sämtliche Arbeiten. Sie stellen die Infrastruktur wickeln Zahlungen ab. Machen Werbung etc.

    • Das tut Apple aber nur für sich alleine. Und die „Infrastruktur“ für den App-Store ist lächerlich was uns andere Stores und die „sogenannte“ App-Prüfungen in den letzten Jahren gezeigt haben.
      Genauso lächerlich ist die Strafhöhe :-) 5 Millionen…da verdient Apple ja mehr wenn sie diese jeden Monat von ihren Einnahmen in Holland abzieht. Und überhaupt…was erdreistet sich ein Europäisches Land eine Firma aus Amerika zu tadeln?!?

    • Klar. Apple hat ein Monopol auf seinen Geräten mit signifikantem Anteil im Markt und verlangt hier ca. 30% Provision. Das geht komplett an dem vorbei was andere Anbieter nehmen (Google oder meinetwegen Steam, Epic, …). Ist schon in Ordnung das mal sauber zu hinterfragen.

      • Apple hat kein Monopol. Oh Junge!

      • Ach nee…wo kann ich die Apps von Drittanbietern denn noch käuflich erwerben? Bitte nenne mir NUR einen oder erkläre mal was man unter Monopol zu verstehen hat.

      • D.h. für dich dass jeder Hersteller der einen eigenen Store anbietet und keine Alternativen zulässt ein Monopol ist? Oder wie genau ist jetzt deine Definition von Monopol?

      • Damit ist der Xbox Store, der Playstation Store, Nintendo Store etc alles Monopole.
        Nice.. ich muss irgendwas verpasst haben…

      • Apple hat ein Duopol, gemeinsam mit dem Play Store. 99% der Apps (und aktuell eben auch Zahlungen) laufen über deren Hände.
        Spiele kann ich mir am PC von genug verschiedenen Quellen holen.

      • Es ist natürlich kein Monopol, aber für den Kunden ist es auch nicht gerade ein Kinderspiel (wie z.B. im Supermarkt beim Wechsel des Anbieters für Zucker oder Milch) einfach zu einer Alternative des Apples AppStore greifen zu können, denn er muss (wenn zu Android wechselt) dadurch im Grunde alle seine gekauften Spiele und Apps quasi nochmal neu kaufen.
        Apple und Google haben eher so etwas wie ein Duopol, wobei unter Android zumindest noch ThirdPartyStores wie der Amazon AppStore und der Samsung GalaxyStore möglich sind.

        Bei Apple kann man seit einiger Zeit schon nur das nutzen, was Apple einem gestattet, auch wenn es kaum funktioniert (Siri), keinen Sinn macht (HomePod lief jahrelang nur mit AppleMusic) oder in seiner Funktion stark eingeschränkt wurde (NFC auf iPhones nur für ApplePay).

        Für Apple hat das natürlich nur Vorteile, denn sie können ihre Benutzer/Käufer durch solche Einschränkungen immer tiefer in den paradiesischen Garten hineinlocken, dann durch höhere Preise immer mehr aus ihnen herauspressen und/oder völlig gefahrlos die Qualität ihrer Produkte absenken.
        Denn wer einmal im goldenen Käfig gefangen ist, der will da nicht so schnell wieder raus. Das gilt auch für das übrige Applesche Geschäftsgebaren.

        Denn was interessiert einen der Kowtow Apples vor China, solange man in iMessage immer noch blaue Sprechblasen hat und man weiter beim Aldi an der Kasse mit seiner AppleWatch zahlen darf?

  • Es heißt immer ‚Apple soll zahlen‘ oder ‚es wird gefordert‘, aber wann muss Apple zahlen? Die viele Millionen müssten dann irgendwann doch auch mal ‚abgebucht‘ werden.

  • Warum wirft Apple nicht einfach die Dating-Apps aus dem AppStore? Die Gewinne durch die Apps wird vermutlich nicht so hoch sein, wie die wöchentlichen Strafzahlungen. Oder doch?

  • Google verlangt genauso Prozente als Provision zum bereitstellen der Plattform Playstore.

    Was die Behörden erreichen wollen ist für einen Unternehmer schlichtweg Erpressung um jegliche Umsätze dem Betreiber der App zugestehen zu können.

    Das alle AppStore Betreiber aber Millionen zum Betreiben der Plattform investieren beachtet man dabei einfach nicht.

    Das wäre ja wie als würde jeder der Politiker bei sich zu Hause 10 Autos hinstellen müssen und nur der Autohändlern bekommt das Geld. Aber bitte lieber Politiker Stell mal dein Grundstück kostenlos zur Verfügung.

    Wie geistig beschränkt muss man sein sowas heute noch glauben zu können?

  • „Streitplatz“ und „wirf“…ich habe Wurstfinger und mein nächstes Handy wird ein iPad :-)

  • Ich stehe dem ganzen Thema recht zwiegespalten gegenüber.
    30% für einen Softwarevertrieb war in der Vergangenheit vor den digitalen Stores ein regelrechtes Schnäppchen. Rein auf Softwareseite. Dass Apple jetzt an Umsätzen, welche nicht durch die Bereitstellung sondern durch die reine Nutzung der Inhalte entstehen beteiligt wird, dass halte ich für sehr fragwürdig – denn wenn das Programm alleine für lau eingestellt wird – warum sollte Apple für Dienstleistungen innerhalb des Programms kassieren dürfen? Hier wäre meiner Meinung nach der korrekte Ansatz, des es zu definieren gilt..

    • Für lau war ja nie Thema! Wenn der Distributor am verteilen eines Produktes aber mehr verdient als der Hersteller, sollte man schon mal überlegen, ob da nicht was schief läuft!

      • Ähm, Musikindustrie? ;)
        Und mehr verdienen sie im Zusammenhang mit dem App-Preis nicht, „nur“ 30% davon.

        Und für Lau meinte ich den Softwarelieferanten selbst: es bleibt ihm Überlassen wie viel er verlangt für den Download. Wenn er eine App Gratis einstellt, und den Inhalt kostenpflichtig macht (InApp, Serviceverträge und Ähnliches), so muss definiert werden wie die Monetarisierung aussieht: Wird Apple-Infrastruktur z.B. Bezahldienstleistung, Serverkapazität u.Ä. beim Bereitstellen der Inhalte genutzt? Oder nicht? Das sollte klarer definiert werden. Softwaredistribution muss klar vom weiteren mit der Software und deren Infrastruktur innerhalb der Software getrennt werden.

  • Lustig, wie sich hier grad Fanboys eifgrig gegenseitig überbieten :)

    • Es darf doch jeder eine Meinung haben – man muss sich nur Fragen wie und warum sie das so betrachten. Die wenigsten kennen sich hier wirklich aus (ich auch nicht) von daher ist das ja egal ;)

      Hier ist ja kein Forum oder sowas.

    • Ich glaube die fühlen sich nur dann wohl, wenn es richtig teuer ist. Auch um anderen zu zeigen, seht her ich kann es mir leisten und du nicht. ;)
      Es ist natürlich für jedes Unternehmen traumhaft, wenn man ständig seine Kundschaft in den Hintern treten kann und diese sich dafür auch noch entschuldigen.
      Ich kenne solche schmerzfreien Zustände eigentlich nur von Sektenmitglieder, die da nur durch Hilfe von „draußen“ wieder rauskommen.
      Aber nun gut. Jeder ist seines Glückes Schmied. Wer bin ich, dass ich das verurteile?
      Am Ende haben wir einen Gesetzgeber, der diesem Geschäftsgebaren einzelner Unternehmen einen Riegel vorschiebt. Vielleicht eine Art Hilfe von „außen“, die für Betroffene erstmal nicht erkannt wird. ;) Aber glaubt mir. Es ist gut und wichtig für Euch und für uns Verbraucher.

  • Ich kenne mich jetzt mit dem niederländischen Wettbewerbsrecht nicht aus und kenne nicht den genauen Wortlaut des Urteils. Aber vielleicht war die Forderung des ACM zu schwammig oder das Urteil ist nicht richtig begründet. Und nur weil in den Augen des ACM Apple der Auflage nicht oder nicht vollumfänglich nachgekommen ist, heißt es nicht, dass diese Auffassung von einem Gericht geteilt wird. Daher ist es schwer zu beurteilen, ob Apple tatsächlich im Unrecht ist und ACM zu Recht die Strafzahlung verlangt. Letztlich steht es Apple durchaus zu, eine andere Meinung zu vertreten, der Forderung nicht zu entsprechen und abzuwarten, wie das Urteil ausfällt, sollte der ACM weitere Schritte einleiten.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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