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"Produktion nicht bezahlbar"

Apple Music: Indie-Labels kritisieren höhere Vergütung für 3D-Audio

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32 Kommentare 32

Wenn es um die Vergütung von Künstlern geht, wird Apple Music gerne als Vorzeige-Musikdienst bemüht. Soweit bekannt, werden Musiker und Rechteinhaber hier für die Streaming-Zugriffe von Abonnenten nennenswert besser belohnt, als dies bei der Konkurrenz der Fall ist. Allerdings mag unterm Strich dennoch die Gesamtzahl der Zugriffe eine wesentliche Rolle spielen, denn Apple Music bietet ausschließlich die Möglichkeit zum kostenpflichtigen Zugriff, während Konkurrenten wie Spotify oder Deezer auch werbefinanzierte Zugänge anbieten und bei der Wiedergabe dementsprechend deutlich höhere Gesamtzahlen generieren dürften.

„Mehr Geld für Megastars“

Die Großen der Musikbranche scheinen sich in den Händen von Apple Music jedenfalls durchaus gut aufgehoben zu fühlen. Mit Kritik sieht sich der Musikdienst derzeit allerdings aus den Reihen der Independent-Labels konfrontiert. Diese sehen in Apples Plänen, für in 3D-Audio (außerhalb von Apple auch „Dolby Atmos“ genannt) produzierte Songs mehr zu bezahlen, eine Entwicklung, in deren Folge Megastars mehr Geld erhalten, während weniger Einnahmen für die restlichen Künstlern verbleiben.

Apple Music 3d Audio

Die Financial Times berichtet über die Kontroverse und zitiert durchaus einflussreiche Vertreter der Indie-Szene. Die Beggars Group vereinigt beispielsweise zahlreiche Independent-Labels und steht damit unter anderem für Künstler wie Vampire Weekend oder Adele.

Es wird dem größten Spieler, Universal, zugute kommen, weil sie diejenigen sind, die über die Ressourcen verfügen, um darin zu investieren. Wir sind nicht diejenigen, die Geld in die Hand nehmen, nur weil Apple sagt, dass wir Geld für etwas ausgeben sollen.

Immense Kosten für den Backkatalog

Die unabhängigen Labels rechnen damit, dass die Pläne Apples massiv auf ihre Einnahmen drücken und können sich die Produktion von 3D-Audio in den meisten Fällen schlicht nicht leisten. Über den Daumen müsse man kalkulieren, dass hierfür 1.000 Dollar Mehrkosten pro Song und rund 10.000 Dollar mehr pro Album anfallen. Um ältere Titel auf 3D-Audio umzurüsten, müsste man sogar bis zu das Doppelte davon rechnen. Für die rund 3.000 Alben der Baggers Group wären das mal eben mindestens 30 Millionen Dollar.

Abgesehen vom finanziellen Aspekt gibt es auch künstlerische Kritik an der Aufbereitung alter Aufnahmen zu 3D-Audio. Die Financial Times zitiert ein Branchenmitglied, das die neu abgemischten Titel mit einer 3D-Version der Mona Lisa vergleicht, die da Vincis Original im Pariser Louvre ersetzt.

08. Feb 2024 um 10:57 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Es ist aber normal das aufwendigere arbeit höher vergütet wird, daher ist es richtig das Apple mehr für tracks in 3D audio bezahlt.

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  • Um bei der Analogie der Mona Lisa zu bleiben, müssen alte Schwarz-weiß Fotos neu in Farbe erstellt werden, da nun mehr Verlage weniger Geld für SW Fotos bezahlen.
    Um mehr zu verdienen muss mehr investiert werden – also ein sinnvolles Modell.

    Antworten moderated
    • Ich verstehe das Problem nicht.
      Ist 3DAudio so unglaublich viel mehr Aufwand in der Produktion, besonders bei der aktuellen Technik?
      Und vor allem ist das ein echtes Verkaufsargument?
      Das sind ernst gemeinte Fragen!

      • Naja, du musst halt den Stundensatz eines Tonmischers und sonstigen Personals rechnen, mögliche Lizenzkosten, das Studio / Mischpult, etc. Dann müssen alle Spuren aus dem Archiv besorgt werden, und die neue Mischung muss ja auch jemand beaufsichtigen und am besten durch die Künstler abgenommen werden. Die ganzen Instrumente müssen virtuell im Raum arrangiert werden und am Ende muss der Song noch so klingen wie das Stereo Original aber durch 3D eben einen Mehrwert bekommen. Da sind 1000€ mal schnell aufgebraucht.

  • Jetzt kommt schon Kritik wenn man MEHR bezahlt… versteh die Welt nicht mehr. Haha

  • Höhere Produktionskosten werden von Apple Music mit höherer Vergütung entlohnt? Das ist ein Skandal.
    EU bitte regelt das diese Woche noch!

  • Dann stellen sie ihre Musik eben OHNE 3D-Audio bereit. Was ist denn jetzt los, dass man das kritisieren muss? Die bekommen weiter die gleiche Summe ausgezahlt, wie bereits jetzt. Mir ist 3D-Audio definitiv lieber aber es gibt ja zum Glück noch die automatische Stereo in 3D-Audio Umwandlung. Nicht perfekt aber besser als nur Stereo. Also wirklich! Apple will doch nur den Markt für 3D-Audio ankurbeln und das ist auch gut so.

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    • Nein, bekommen sie nicht. Durch die Regelung ändert sich der Verteilungsschlüssel, welcher bei Streamingdiensten ausschlaggebend dafür ist, wie viel Geld letztlich beim einzelnen Künstler landet. Mehr Geld für den einen bedeutet daher gleichzeitig weniger Geld für alle anderen (bei gleichbleibendem Gesamtumsatz).

      Und während bisher der Marktanteil anhand tatsächlicher gehörter Streams der wichtigste Faktor für die Vergütung war, sorgt die Erhöhung auf Basis des Anteils von 3D-Audio im jeweiligen Portfolio für eine zusätzliche Verzerrung.

      • HETZENzhbabbler

        Hast du eine Quelle? Ich finde dazu gar nichts.

      • HETZENzhbabbler

        Oft war es so das Apple sogar mehr bezahlt. Auch bei ein Gratis Abos bezahlt Apple das aus eigener Hand. Es liest sich so als ob die per Sream einfach mehr bekommen. Von Apple. Da gibt es per so kein Topf.

  • Das Argument mit der künstlerischen Kritik ist sooo albern. Ich habe schon mal bei einem Gemälde (hat mein Opa mal 15.000 DM für bezahlt) einen Strich weitergezogen. Immer wenn ich es mir angesehen hatte, hat mich dieser, nur 3/4 ins Motiv gezogene Strich, genervt. Da gehen andere auch an die Decke aber so wie es nun ist, ist es eben besser. Und ich empfinde auch die alten Stereo-Songs im neuen 3D Format als sehr viel angenehmer zu hören. Gut das man das am iPhone einstellen kann. Leider fehlt diese Funktion noch am Apple TV.

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  • Als ob Adele zu Independent gezählt werden könnte. LOL Die gute Frau ist ein Mega Star und kann sich 3D-Audio locker leisten.

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  • Ich finde die Musik in 3D (Dolby Atmos) um Welten besser als Stereo. Die entsprechende Soundanlage mit benötigten Lautsprecher füllt den Raum mit Sound und erzeugt tolle Soundeffekte.
    Ich als Endverbraucher würde sogar für 3D Musik einen Taler mehr ausgeben als für Stereo. Das war früher ja auch so. Blu-Ray haben mehr gekostet als DVD’s und die Super-Audio-CD’s mehr als „normale“ CD’s.

  • Irgendwer hat immer was zu meckern und recht machen kann man es auch nie allen. Also was soll’s.

    • Naja, wenn es tatsächlich so ist, dass der zu verteilende „Kuchen“ gleich groß bleibt, die Stücke für einige aber größer ausfallen, bleiben für andere nur Krümel übrig … also weniger als vorher …

  • Hab 3D Audio bisher nur auf den AirPods Pro gehört und war mäßig begeistert. Auf der neuen Dolby Atmos Anlage eröffnen sich aber plötzlich komplett neue Klangwelten. Ich möchte nur noch alle Songs so hören, aber leider hat (fast) keiner meiner Lieblingskünstler bisher ein Remaster davon bekommen. Echt schade!!

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