ifun.de — Apple News seit 2001. 39 495 Artikel

Neue Jugendschutzmaßnahmen

Alterskontrollen: Großbritannien droht Betreibern mit Haftstrafen

Artikel auf Mastodon teilen.
40 Kommentare 40

Die britische Regierung plant strengere Auflagen für Social-Media-Plattformen, um Kinder besser vor schädlichen Inhalten zu schützen. In einem Interview mit Sky News hat der Technologie-Minister Peter Kyle angekündigt, dass Betreiber von Plattformen, die ihre Schutzpflichten vernachlässigen, künftig mit erheblichen Strafen rechnen müssen. Neben Geldbußen von bis zu 18 Millionen Pfund oder 10 Prozent des Jahresumsatzes seien unter bestimmten Umständen auch Haftstrafen für Verantwortliche möglich.

Peter Kyle Uk

Peter Kyle, Secretary of State for Science, Innovation and Technology

Als Grundlage dient der bereits im Oktober 2023 verabschiedete „Online Safety Act“, die neuen Maßnahmen sollen ab Januar schrittweise umgesetzt werden. Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom soll dann über die nächsten Schritte informieren. Die Regeln sollen Kinder unter anderem vor Cybermobbing, Gewaltdarstellungen und gefährlichen Inhalten wie Videos von riskanten Stunts schützen.

Eine wesentliche Rolle hierbei wird in Großbritannien künftig der Altersnachweis spielen. So sollen Plattformen, die speziell für Erwachsene konzipiert sind, zu strengeren Alterskontrollen verpflichtet werden, die beispielsweise über Kreditkarten oder Ausweise erfolgen.

Regeln sollen konsequent durchgesetzt werden

Kyle hat in dem Interview betont, dass die neuen Regelungen nicht nur symbolischen Charakter hätten, sondern konsequent durchgesetzt würden. Dies sei insbesondere nötig, um das Vertrauen der Eltern in die Online-Sicherheit ihrer Kinder wiederherzustellen. Unternehmen, deren Produkte von Millionen Menschen genutzt werden, müssten eine stärkere Verantwortung tragen.

Die neuen Vorgaben sollen Plattformbetreiber stärker in die Pflicht nehmen und sicherstellen, dass diese proaktive Maßnahmen ergreifen, um schädliche Inhalte zu unterbinden. Laut den von der britischen Medienaufsicht veröffentlichten Leitlinien zählen dazu insbesondere Inhalte im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung, Betrug sowie Drogen- oder Waffenkriminalität.

27. Dez. 2024 um 11:02 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    40 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Und was passiert mit den gesammelten Alterverifikationsdaten? Wer schützt die wie und wo? Vor paar Monaten hat der 2 Faktorauthentifikationsdienstleister von oder für Amazon/Twitch eine ganze Menge an privaten Kundendaten „verloren“.
    Oder was ist mit dem Facebookgau? Die Liste ist so unendlich lang…

  • Ist schon komisch, das sich auf diesem Gebiet so wenig tut. Das ganze ist doch schon seit Ewigkeiten ein großes Problem! Das ganze sollte im ganz großem Stil angepackt werden.

    • +1 man sieht überall Kinder die nicht einmal diese Dienste nutzen dürften. Den Eltern scheint es ja egal zu sein.

      • Aber in erster Linie wäre es Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen, dass ihre Kinder solche Dienste nicht nutzen.

      • Ich gehe mal davon aus, dass Du keine Kinder hast. Oder die vollständige Überwachung betreibst.
        Das kann nicht von Eltern alleine geleistet werden.

        Der Einfluss auf Heranwachsende wird komplett unterschätzt oder ignoriert. (Ich weiß nicht, was schlimmer ist)

        Ich bin der festen Überzeugung, dass die sog. sozialen Medien ähnlich wie in Down-under auch bei uns erst später zugänglich gemacht werden. Die logische Konsequenz der Briten liest sich für mich charmant.

  • Die Plattformen wird es freuen detaillierte personenbezogene Daten ihrer Nutzer im Namen des Jugendschutzes einsammeln und für Werbezwecke nutzen zu können. Cyberkriminelle werden es lieben bei Angriffen auf Social Media Plattformen detaillierte Personendaten für Identitätsdiebstahl etc. erbeuten zu können.
    Und die Kids werden einfach gefälschte oder geklaute Daten nutzen.

    • Schade, dass du nicht schreibst, was deiner Meinung nach eine gute Möglichkeit wäre, Kinder und Jugendliche besser zu schützen.

      • Die Antwort ist ernüchternd: Es existiert kein Weg Jugendliche nachhaltig über eine Altersverifikation auszusperren. Man kann allenfalls Konten sperren, wenn man den Nutzer anhand von Postings als Jugendlichen identifizieren kann. Nachhaltig funktioniert der Jugendschutz hier nur über die Eltern. (Erziehung, Aufklärung, Austausch zwischen Erziehungsberechtigten und ihrem Nachwuchs. Mir ist allerdings bewusst, dass gerade bei den Problemfällen hier der Hund begraben liegt.)

      • Normalen Kinder ohne kriminelle Energie, die einfach nur geschützt werden sollen, hilft das schon.
        Wenn ein Kind geklaute Ausweisdaten nutzt, lief was schief in der Erziehung.

        Es geht hier auch um Mobbing Schutz, den weder Eltern noch Kinder anders steuern können.

      • Deine Naivität ist entzückend, Stephan.

      • Dafür gibt es Eltern und Alters Verifikationssysteme auf jedem Handy/PC. Die Lösung ist so einfach, aber der Nanny Überwachungsstaat ist leider salonfähig geworden.

    • Für Werbezwecke lohnt sich das gar nicht. Das wird streng reguliert.

    • Mit digitalen Ausweisen könnte(!) man das super datensparsam machen. Die Plattform fragt „Ist diese Person wirklich älter als 16?“ – Dann gewährt die Person Zugriff auf die Wallet mit dem Digitalen Ausweis und die muss nichts mehr antworten als „Ja“.
      Dann würden da keine Daten übermittelt. Zumindest keine zusätzlich zu denen, die Gabi eh schon bei der Plattform eingetragen hat.

      • Da können wir uns in Bezug auf UK in zehn Jahren mal unterhalten. Und dann schauen wir mal, wie wir die Jüngeren von den 16+ Kids isolieren wollen.

      • Ähm, genau das kann doch der aktuelle Personalausweis mit der Onlineausweisfunktion – zumindest in DE: ist der Nutzer älter als und es gibt ein „ja“ oder „nein“ zurück. Mehr braucht es nicht!

      • Nur bringt das genau gar nix, da Dreizehnjährige auch Sechzehnjährige kennen.

  • Das finde ich mit Verlaub einfach dumm.

    Ich finde es ist Aufgabe der Eltern zu überwachen und zu kontrollieren auf was ihre Kinder zugreifen können.

    Dazu gibt es entweder im Router, sowie in den Einstellungen sowohl unter Android als auch unter iOS reichlich Möglichkeiten dafür.

    Dass das viele Eltern schlicht und ergreifend nicht können, sich nicht nicht damit befassen wollen oder es ihnen gar egal ist, sollte nicht die Aufgabe von privaten Websitenbetreibern sein.
    Ich weiß nicht wie es in England ist, aber in Deutschland kommt man als Minderjähriger nach gesetzlichen Vogaben vielleicht an ein Smartphone aber nicht an einen eigenen Internetzugang.

    Gerne gehe ich soweit mit, dass es eine Sperrmöglichkeit auf Höhe des Mobilfunkbetreibers oder des DSL-Anbieters gibt, solche Inhalte zu blockieren, oder wie gesagt im Router nur für bestimmte Geräte, wenn die Eltern trotzdem unbedingt weiterhin darauf zugreifen wollen.

    Aber ich halte überhaupt nichts davon das Nichtkönnen bzw. Nichtwollen der Erziehungsberechtigten auf alle Websitenbetreiber abzuwälzen.

    • Eltern sind auch in der Pflicht ihren Kindern Alkohol und Tabakkauf zu untersagen, trotzdem machen sich Verkäufer auch strafbar. Also wo ist das Problem?

    • Hast du selber Kinder? Prinzipiell bin ich voll bei dir, aber spätestens, wenn das Kind in der Schule ist und ein iPad von der Schule hat, mit dem es online arbeiten soll, auf youtube Lernvideos gucken soll und von einem Filter nicht alte drei Sekunden geblockt werden soll, obwohl es auf legitimen Seiten unterwegs ist, kann ich als Eltern gar nicht mehr so kontrollieren wie es nötig wäre, um jugendschützend zu sein. Unser heutiges Internet ist per se nicht jugendschützend.

  • Endlich wieder neue Verbote.

    Bald wird der Zugang zu Tiktok, Instagram und Co auf dem Schulhof unter der Hand gehandelt, wie bisher nur Zigaretten, Bier und Gras.

    • ja, echt doof! Lieber Alk für Alle, Führerschein abschaffen und Waffen an jedem kiosk für jedermann!
      Sorry, aber jede Gemeinschaft, ob Familie, Freundeskreis oder eben Gesellschaft/Staat funktioniert nur über Regeln, die letztlich immer auch Verbote umfasst.
      Ja, primär sind hier sicherlich Eltern in der Pflicht, das klappt aber leider nicht wirklich und da ist dann der Gesetzgeber gefordert. Und das nicht nur zum Schutz der Jugendlichen sondern zu unser aller Schutz!
      Und ja, Datenschutz ist natürlich wichtig, hier muss zum einen abgewogen werden, was wichtiger ist und zum anderen Lösungen gefunden werden, die Datensparsam sind (ePerso) und natürlich muss Missbrauch bestraft werden. Wenn Junior Papas oder Mamas Autoschlüssel entwendet und eine Spritztour macht, haften auch die Eltern!

      • Man kann bestimmte Dinge reglementieren, anderes sollte man aber schon alleine entscheiden können.

        Oder man möchte es wie in China haben.

    • Für viele Kinder und Jugendliche ist es bereits jetzt verboten, diese Netzwerke zu nutzen. Es gibt bereits ein Mindestalter, das halt nirgends kontrolliert wird.

      Ich finde es sehr gut, dass nun endlich Kontrollen eingeführt werden sollen.

  • Klarnamenpflicht für 100% der Nutzer! Das wollt ihr? Wird eher eine massive Einschränkung der Meinungsfreiheit und Bademäntel werden von ganz Links, über die Mitte bis nach ganz Rechts benötigt. Außer das „offene Wort“ ist dann lieber tot…

  • In erster Linie geht es darum, eine Infrastruktur aufzubauen, um Erwachsene daran zu hindern, Ansichten im Internet zu posten, die gegen den regierungsamtlich zugelassenen Norm-Meinungen verstoßen.
    Alle Zehn Jahre erhebt die notdürftig getarnte Zensur ihr hässliches Haupt…

  • Wie immer, wenn der Datenschutz, Meinungsfreiheit oder Persönlichkeitsrechte eingeschränkt werden sollen kommen die mit dem gleichen totschlagsargument. Wer kann schon gegen Kinderschutz sein ? Und dann wird Schritt für Schritt alles eingeschränkt für das die Plattformen und das Netz selbst steht.

    Für helikoptereltern mag das ok sein – dann muss man sich nicht mehr um die Socialmedia-Kompetenz der Kinder kümmern

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 39495 Artikel in den vergangenen 8468 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven