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Landgericht Hamburg urteilt

AdBlock gegen Springer: Werbeblocker dürfen Webseiten modifizieren

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58 Kommentare 58

Die in Köln ansässige eyeo GmbH, unter anderem Verantwortlich für die populären Werbeblocker Adblock Plus, Adblock und Adblock Browser, hat sich in einem wegweisenden Verfahren vor dem Landgericht Hamburg gegen die Axel Springer SE durchgesetzt.

Adblock Plus

Die Axel Springer SE hatte eine Klage gegen den umstrittenen Anbieter der bekannten Browser-Erweiterung angestrengt, die feststellen sollte, dass die Modifikation von Webseiten durch installierte Werbeblocker gegen urheberrechtliche Bestimmungen verstößt. Mit Blick auf das Verhalten von eyeo sollten das Recht auf Unterlassungsansprüche und mögliche Schadenersatzforderungen festgestellt werden.

Weitreichende Konsequenzen für Browser-Erweiterungen

Wäre das Landgericht Hamburg der Argumentation des Verlagshauses gefolgt, wären die daraus erwachsenen Konsequenzen allerdings nicht nur problematisch für Werbeblocker ausgefallen, sondern hätten auch anderen Browser-Erweiterungen mit direktem Zugriff auf den Quellcode angesteuerter Seiten betroffen. Entsprechend begrüßenswert scheint das getroffene Urteil, das den Endanwendern weiterhin die Möglichkeit einräumt geladene Webseiten nach belieben modifizieren und bearbeiten zu lassen.

Die eyeo GmbH feiert ihren Sieg als gemeinnützigen Dienst für die Community und gibt an, dass mit der Entscheidung des Hamburger Landgerichts nun auch die im Raum stehenden Risiken für Entwickler von Browser-Erweiterungen gebannt wurden. Diese wären zuletzt mit einer unsicheren Rechtslage konfrontiert gewesen, die unter Umständen rückwirkende Schadensersatz-Ansprüche für die zurückliegenden drei Jahre möglich gemacht hätte.

In der Community der Entwickler ist die eyeo GmbH allerdings nicht besonders beliebt. Zum einen beurteilen viele Nutzer die Anzeige „unaufdringlicher Werbung“ trotz aktiver Werbeblocker als „Verrat am User“, zum anderen steht das Geschäftsmodell des Unternehmens in der Kritik, das bestimmte Anzeigen gegen Zahlungen von Werbetreibenden trotz Werbeblocker darstellt.

19. Jan 2022 um 07:10 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ich bin leider auf der Arbeit gezwungen, ein Produkt der eyeo zu verwenden und bei Spiegel Online wird gefühlt gar nichts geblockt. Die Artikel sehen aus, wie ohne AdBlocker. Sehr schade diese Geschäftspraktik.

  • Das Urteil finde ich korrekt.
    Aber solange diese „Firma“ die Werbung teilweise nur gegen eigene austauscht werde ich niemals diese einsetzen.

    • marius müller westerwelle

      Ist halt der einfachste weg Werbung bei YouTube zu blocken. Für alles andere gibts das PiHole

      • Mit meinem pihole bekomme ich die youtube Werbung aktuell noch nicht weg. Haben die das Prinzip geändert? Obwohl ich Listen einsetze, die extra gegen youtube sammeln. Hmmm

      • pihole funktioniert schon längere Zeit nicht mehr, da die Werbung nicht mehr über separate URL geht (das einfachste, um DNS-Blocker auszuhebeln).
        Schade, dass noch niemand einen Proxy geschrieben hat, der die Seiten analysiert und gefiltert an den/die Client(s) ausliefert….

      • YouTube bereinigst du mit uBlock origin. Für alles andere gibt es Mastercard Ääääh pihole

      • Ich bin einer iFun Empfehlung gefolgt und nutze AdGuard. YouTube ist seither werbefrei (im Browser).

  • Werbung gegen Zahlung trotzdem „durchlassen“ klingt natürlich ein bißchen nach Erpressung ;-)
    Aber mit dem Urteil haben dann ja auch andere seriöse Anbieter Rechtssicherheit.

  • Endlich, nicht jede Werbung will man sehen.
    Sollen sie doch ihre Webseiten sperren und nur per Login abrufbar machen, fertig. Bei Bild.de würde dann die Website-Abrufe aber dann um 90% einknicken.

    • Du kannst Bild.de doch mit AdBlocker gar nicht mehr aufrufen. Wozu auch, die verdienen ja überhaupt nichts an dir, wenn du alles wegblockst, jeder AdBlock-User kostet einen Seitenbetreiber Geld. Das vergessen manche wohl.

      • Doch geht, halt nur nicht mit den üblichen Mittelchen wie ADBlock *g*

      • Ist aber ja auch nicht mehr erstrebenswert. BILD ist out. Wenn ich mich belügen und für blöd verkaufen lassen möchte, gehe ich doch heutzutage in spezielle Telegramgruppen.

      • Egal ob mit oder ohne Werbung und/oder AdBlocker: Bild.de sollte man ohnehin nie aufrufen!

      • +1 bzw. – Telegram ^^

  • Ich finde das Urteil auch mehr als richtig. Denn ich glaube, abgesehen von diesem Fall, sollten wir uns generell mal danach fragen, wieso wir fast selbstverständlich davon ausgehen, das Werbung alles darf?
    Wieso akzeptieren wir als Gesellschaft, dass mir ungefragt Werbung aufgezwungen wird. Anders wäre es, wenn ich dafür meine Zustimmung gebe! Ich muss doch auch nicht essen, was andere mir sagen?? Wieso darf denn Werbung für ein Produkt, eine Firma oder was auch immer meine Sinne ungefragt beeinflussen und das, egal welche webseite ich besuche. Würde ich Werbung nur auf der hauseigenen Seite eingeblendet, könnte ich das noch verstehen, denn die „muss“ ich ja nicht besuchen.

    • Wir finanzieren unsere App auch über Werbung. Parallel dazu kann man die Werbung per inApp kauf deaktivieren… jetzt rate mal wodurch mehr Einnahmen generiert werden…
      Leider ist die Zahlungsbereitschaft der App User mittlerweile sehr gering …

      • Werbung ist ok, wenn sie nicht übertrieben ist…
        Manchen blenden auf allen Seiten 5 Werbefenster ein das geht schon auf dem Sack, vorallem wenn man dadurch den Artikel schwer folgen kann, weil man erst rausfinden muss, wo er zwischen der Werbung weiter geht!

      • Rate mal wieso…es gibt ein Überangebot an Informationsseiten und wenn da jemand eine Bezahlschranke (legitim) vorsetzt ist der größte Teil der Nutzer weg. Daraufhin kann man faktisch die Seite dicht machen da man von Google aufgrund der geringen Werbe-Möglichkeiten nach hinten in der Trefferliste geschoben wird.
        Es ist schon ein Teufelskreis…und wir „Leser“ wollen auch noch schnell und umfassend Unterrichtet werden…ohne Werbebanner! Finde jetzt den Fehler.

      • Dr.Koothrappali

        Warum wohl… früher habe ich gerne Geld im Appstore gelassen. Viele dieser Apps wurden komplett gestrichen oder in Abo Modelle umgewandelt um noch mehr Geld aus den Usern zu quetschen. Es reicht halt irgendwann einfach, die Geldgier mancher Entwickler ist krank und deshalb kauf ich nur noch das nötigste.

      • Einfach noch penetranter werben – z.B. auch mal des öfteren mit nicht unterbrechbarer Vollbildwerbung, dann läuft’s schon :-))

    • Schon mal dran gedacht ein Angebot nicht zu nutzen? Dann kommst du ganz sicher auch nicht mit der Werbung auf der Website in Kontakt. Auf der Straße steht es freilich anders aus. Hier ist es schwierig Werbung nicht wahrzunehmen.

    • Ich frage mich das auch. Auf der Straße, in Geschäften, im Radio der Geschäfte… Mit kleinen Kindern safe einkaufen zu gehen ist eine Herausforderung. Das Beste war der Döner, wo meine Kleine danach gefragt hat, warum da welche tot umgefallen sind. Sie hatte auf dem türkischen Fernsehsender die Nachrichten mitbekommen, weil ich beim Bezahlen mal kurz nicht für Ablenkung sorgen konnte. Grossartig.
      Aber das ist die gleiche Frage, wie warum es normal ist die Luft zu verdrecken, das Wasser zu vergiften und das Klima in die Grütze zu fahren. Die Menschheit hat ihr Gutes und ihr Schlechtes. Und 7Mrd Sichtweisen.

    • Zwingt Dich ja niemand irgendwo im Internet zu surfen. Kauf Dir doch ein Buch, da hast Du meist nicht auf jeder Seite Werbung.

    • Dann bezahle für den Content, aber nein, alles kostenlos haben wollen.

      Beim Essen wäre es nicht anders. Wenn du etwas bekommst du – nimmst du es oder kaufst dir selber was…

    • Und wie sollen sich Webseiten deiner Meinung nach finanzieren? Oder sollen wir alle nur noch ehrenamtlich arbeiten?

      • Früher ging es ja auch …

      • Warum nicht…und wenn es Euch nicht gefällt etwas für lau zu machen…stellt es ein und das Internet läuft trotzdem weiter. Ist zwar hart aber so ist es. Ich würde kein Abo abschließen weil einmal so etwas zu beginnen dann nimmt das kein Ende mehr.

  • Mal schauen was nun versucht wird… vielleicht die Webseite „streamen“ sodass diese nicht vorgeladen wird und modifiziert werden darf?

  • Also ich verstehe und akzeptiere Werbung auf deren Seiten. Von irgendwas muss ja die Arbeit bezahlt werden. ABER Werbung ist einfach zur Pest geworden. Wenn auf einer Seite bald mehr Werbung als Bericht zu sehen ist, brauchen die Seitenbetreiber sich nicht wundern wenn sich das immer mehr Leute installieren. Die Menge macht das Gift.

    • Exakt!
      Am schlimmsten dann in apps, weil die Werbung Teile der Funktionen bedecken und nicht wegklickbar ist.

      • Vor allem schlimm bei kleinen Apps und Spielen. Suchte letztes eine App für Stopmotion Aufnahmen. Gerade die kleinen Apps, die eigentlich kaum Funktionen hatten (was es bei dem Thema auch nicht zwingend braucht) waren vollgestopft mit Werbung. Hatte einige ausprobiert und viele waren bis zur Unbenutzbarkeit zugemüllt… wird da wirklich versucht mit einer MikroApp abzusahnen? Natürlich werden diese Apps kaum verwendet und auch dementsprechend nicht gut bewertet, ist doch zum scheitern verurteilt… Manchmal versteh ich die Entwickler bei sowas nicht

  • Solche Tools sind wichtig, da die Werbebranche übertrieben hat.

    Aber das ein Add-on meine Seite ändern darf, finde ich ein Unding! Mein content, die verdienen aber daran. Gehts noch?

  • Ich kann hier nur Adguard empfehlen. Kostet nicht viel und ist der zuverlässigste Blocker, den ich jemals hatte. Man kann alles genauso einstellen, wie man es mag!

  • Das wäre auch echt der Hammer gewesen, wenn die Gerichte anders entschieden hätten. Es ist schließlich meine Entscheidung welche Teile einer Website ich laden will und welche nicht.

    Ich persönlich habe garnicht so sehr ein Problem mit Werbung an sich.
    Ein paar Banner in einem Artikel, die man klicken kann oder eben nicht….okay….Das ist total in Ordnung.

    Die Werbeindustrie hat sich das aber selbst versaut. Mittlerweile wird so vieles im Hintergrund geladen von dem der Durchschnittsuser überhaupt nichts mitbekommt. Verschiedene Tracker, Telemetrie, Analytics, Cross Site Tracking (das mieseste überhaupt), tausende Cookies…..Daraus werden Profile gebildet, die dann wieder die Werbung beeinflussen die angezeigt wird um auch schön die conversion rate zu erhöhen…..
    Da bin ich raus. Werbung ja aber ich lasse nicht mein gesamtes Surfverhalten überwachen.
    Da es sehr schwierig wäre nur das „böse“ zu blocken, Blocke ich mittlerweile halt alles. Pihole läuft im Netzwerk und der Rest wird über UBlock, AdGuard, 1Blocker und Adblock Pro gefiltert.
    Im Mobilfunk nutze ich außerdem noch einen Adblockenden DNS Anbieter als Alternative zum lokalen Pihole.

    Was bleibt also als Alternative? Viele Verlage haben ja Paywalls eingeführt. Per se habe ich da auch kein Problem mit, allerdings werde ich mich nicht bei 20 verschiedenen Seiten anmelden und jeweils 10€ im Jahr zahlen.
    Wenn die deutschen Verlage sich zusammen schließen und ein Abo für alle wichtigen Seiten zu vernünftigen Preisen einführen, wäre ich wahrscheinlich dabei.

  • Ich kann nur den piHole empfehlen.
    – Raspi Zero kostet fast nix
    – opensource Software / kein Abo
    – minimaler Stromverbrauch
    (z.B. über den USB der FritzBox o.ä.)
    – filtert das gesamte Heimnetzwerk
    (speziell beim SmartTV keine Werbung mehr !)
    – sehr einfache Installation

    • Aber leider sehr zeitaufwendig um die ganzen Ausnahmen zu ergänzen (zumindest meine Erfahrung nach mit PiHole)

      • marius müller westerwelle

        Auch nur anfänglich. Nach 1-2 Wochen einschwingen ist das Ding echt vernachlässigbar.

    • Wollte das Projekt auch in Angriff nehmen, leider funktionieren das Blocken nicht an allen SmartTVs, meiner SetTop Box am Fernseher umgeht das piHole (AppleTV). Gibts hier Updates inzwischen?

      • marius müller westerwelle

        Musst mal beim aTV bei den Netzwerkeinstellungen schauen. Bei mir hat Apple überall einen zweiten DNS reingehauen der das PiHole umgeht. Rauslöschen und fertig

  • Das Urteil ist sehr gut, wäre es anders, wäre es eine ausnahmslose Frechheit.

    Was die Axel Springer SE so treibt in Deutschland ist meine Meinung nach Volksverhetzung aber da ist das Gericht leider sehr schwach…
    Die meisten Menschen sind glaube ich durch den Axel Springer SE Hasserfüllt, depressiv und traurig.

  • Kann mir nicht vorstellen, dass der Springer-Verlag keine Rechtsmittel einlegt.

  • LOL – Ein Server bietet einen Download (html, css) an, ich lade das auf meinen Computer und selbstverständlich kann ich, lokal, mit diesem Text machen was immer ich möchte :D Es wird ja nichts auf dem Server verändert oder wieder hochgeladen…

    Es gibt Erweiterungen um

    • Schriftarten, Größe, Stile anzupassen (Lesbarkeit)
    • Farben anzupassen (Kontrast, Lesbarkeit)
    • Skripte zu blockieren oder on-demand zu laden (Sicherheit, Performance)
    • Animations-Stopper (Lesbarkeit)

    Ja, und natürlich auch Werbeblocker…

    Jedes andere Urteil wäre kompletter Blödsinn gewesen

  • Bild verweigert noch den Zugang wenn Werbeblocker aktiv. Schätze vor Rechtskraft des Urteils wird sich auch nichts ändern.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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