Verfahren gegen Apple läuft
Abschlussbericht Online-Werbung: Bundeskartellamt geht Anfangsverdacht gegen Apple nach
Das Bundeskartellamt hat heute den zusammenfassenden Abschlussbericht seiner so genannten Sektoruntersuchung Online-Werbung vorgelegt (PDF-Download) und beschreibt in dem knapp 70 Seiten starken Dokument den Ist-Zustand beim Wettbewerb der Online-Werber im Netz.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes
Das Dokument geht auf einzelne Marktteilnehmer wie Apple, Amazon und die Google-Mutter Alphabet ein, versucht deren Aktivitäten jedoch nicht zu bewerten, sondern lediglich die aktuellen Entwicklungen beim Ausspielen von Online-Werbung zu skizzieren.
Wie Ambivalent der grobe Überblick auf das Geschäft mit den Bannern, Tracking-Tools und digitalen Werbetafeln ausfällt, lässt der folgende Satz aus der Abschlussbemerkung der Bundesbehörde erkennen: „Dem vielschichtigen Phänomen der Online-Werbung wird nach alledem weder eine Einordnung gerecht, die uneingeschränkt deren wohlfahrtssteigernde Wirkung behauptet, noch eine pauschale Charakterisierung als verbraucher- bzw. datenschutzfeindlich.“
Dabei hatte sich die Behörde ausdrücklich nur der nicht-suchgebundenen Reklame gewidmet und Werbeeinblendungen, die als Reaktion auf Online-Suchen ausgespielt wurde, komplett ausgeklammert.
Verfahren gegen Apple läuft
Was Apple angeht, erinnert das Bundeskartellamt an die Einführung der sogenannten „App Tracking Transparency“-Abfrage (ATT), die dazu geführt hat, dass viele Werbe-Werkzeuge auf iOS-Geräten nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung der Anwender genutzt werden können. Gleichzeitig hatte Apple den App-Anbietern vorgeschrieben, die neuen Datenschutz-Anforderungen nicht anderweitig zu umgehen.
Was aus Sicht des Verbrauchers erst mal positiv klingt, hatte das Bundeskartellamt bereits im Juni 2022 dazu veranlasst ein Verfahren gegen Apple einzuleiten. Apple sei hier nicht nur einseitig und unter Ausnutzung der eigenen Regelsetzungsmacht vorgegangen, sondern würde selbst Daten sammeln und verwerten.
Das Bundeskartellamt geht derzeit dem Anfangsverdacht nach, „dass diese Regelungen Apples eigene Angebote bevorzugt behandeln und/oder andere Unternehmen behindern könnten“. Im Abschlussbericht heißt es dazu:
In Deutschland habe ATT den Anteil des dank Einwilligung trackbaren Traffics auf Apple-Geräten innerhalb weniger Monate deutlich reduziert. Dieser Rück- gang korrespondiere mit einem Rückgang der durchschnittlichen Werbeerlöse von Publishern auf Apple-Geräten. Gleichzeitig hätten sich Apples eigene Werbeerlöse wesentlich erhöht.
Wenn alle unternehmen so wenig Werbung machen und verursachen würden wie Apple wäre die Welt schon ein Stück angenehmer
Anstatt ein Gesetz gegen Tracking zu machen untersucht man Apple weil es den Benutzern ermöglicht dieses einzuschränken.
Aber was will man von unseren Politdarstellern und ihren Gehilfen schon erwarten.
Naja, bisschen stark einseitig kommentiert. Etwas mehr Differenzierung stände dir gut.
Es wird ja nicht bewertet, sondern festgestellt. Und in dem Zusammenhang eben auch festgestellt, dass das Vorgehen Apples die Negativseite hat, dass offensichtlich a) eigene Apps davon ausgenommen sind und b) hier Apple letztlich Daten sammelt, was der gemeine iOS/iPadOS Nutzer wohl auch nicht befürworten wird.
Die Positivseite – der Rückgang – wird ebenso nicht bewertet/kommentiert.
Wenn man also die Negativseite abschafft über das Verfahren ist alles gut. Und der Nutzer hat vollends gewonnen.
Mir als Verbraucher ist doch klar das alle Anbieter Daten sammeln ,mir geht es eher um den Verkauf derer !
Was macht Apple mit meinen daten? Verbessern oder passen die ihr Produkt (AppleMusic,tv+,arcade und co ) und vielleicht auch iOS im allgemeinen an!?wenn Spotify meine Daten sammelt um damit bessere Vorschläge zu generieren und meinen Standort nutzt um ortsgebunden Vorschläge machen zu können ,ist das ok für mich! Aber wenn Apple meine Daten jetzt an dritte verkauft ,dann fände ich wäre das ein riesen Skandal !deshalb nutze ich außer YT nichts von Google ,es ist einfach deren Kerngeschäft mit Daten zu handeln und da würde ich ich bei weitem unsicherer fühlen
Google & Facebook „verkaufen“ deine Daten ja nur anonymisiert. Der „Schaden“ dadurch ist personalisierte Werbung.
Was ich viel gefährlicher und kranker an Google & Co. finde, sind die radikalisierenden Algorithmen auf YouTube und Facebook…
Auch wenn das Sammeln von Dir bereits als „klar“ (im Sinne von „ok“?) abgetan wird, mich persönlich stört das schon sehr und ich würde genau hier schon ansetzen.
Das Bundeskartellamt soll mal lieber gegen die (täglich stark schwankenden) Benzinpreise vorgehen. Oder gegen die hohen Energiepreise von Gas, Strom und Öl. Oder auch gegen die Lebensmittelpreise und alle anderen Preise des täglichen Lebens.
Daran ist zu erkennen, dass diese Behörde ein reiner Papiertiger im Auftrag der Regierung ist.
Entweder hast du nicht verstanden, was Kartell bedeutet bzw. dass die von dir genannten Sektoren auch ohne Absprachen die Preise beliebig anpassen, oder was die Aufgabe vom Bundeskartellamt ist. Jedenfalls nicht Marktregulierung.
Demnächst wirst Du vom Einbrecher verklagt, wenn Du es ihm mit einem guten Türschloss zu schwer gemacht hast.
Du müsstest Deinen Schlüssel entweder wegwerfen, dann hättest du es auch schwer reinzukommen, oder du müsstest überall Schlüssel zu deiner Wohnung verteilen, dann wäre alles wieder gut.
Bei Selbstjustiz wirst Du den Rechtsstaat kennenlernen, da wird dein Einbrecher ein unschuldiges Opfer.