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Menschen verlieren den Überblick

Abos werden oft nur bezahlt aber nicht genutzt

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Unter der Überschrift „'Subscription Creep' Is Real“ hat das US-Magazin CNET eine Umfrage zum Abo-Verhalten von Amerikanern durchgeführt. Die Ergebnisse dürften sich zumindest größtenteils auch auf Deutschland übertragen lassen.

Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei auf die Tatsache gelegt, dass kostenpflichtige Abonnements oft gar nicht oder nur begrenzt genutzt werden und sich die Summe der hierfür ausgegebenen Beträge schleichend anhäuft. In den USA wird dieses Phänomen auch als „Subscription Creep“ bezeichnet.

Erwachsene geben demnach in den USA im Schnitt jeden Monat 91 Dollar für Abo-Leistungen aus. Aufs komplette Jahr gerechnet kommen hier mehr als 1.000 Dollar zusammen. An oberster Stelle stehen dabei die Ausgaben für Videodienste, die von rund 60 Prozent der Befragten genutzt werden. Interessanterweise liegen die Ausgaben für Musikdienste knapp hinter Gebühren für kommerzielle Leistungen wie Amazon Prime nur an dritter Stelle. Für digitale Dienste wie Cloud-Speicher und In-App-Käufe bezahlen 17 Prozent aller Befragten.

Was gerne vergessen wird: Abo-Gebühren fallen nicht nur bei der Nutzung von Onlinediensten an. Die Menschen geben auch vertraglich gebunden Geld für Fitnessstudios oder Essenslieferungen und Ähnliches aus.

Oft wird die Kündigung vergessen

Für viele Kunden sind vergessene Kündigungen definitiv ein Problem. So hat fast die Hälfte der Befragten eingestanden, schon mindestens einmal ein Probeabo abgeschlossen zu haben und vergessen, rechtzeitig zu kündigen.

Immerhin zeigt sich auch ein großer Teil der Abo-Willigen aufgeschlossen und erkundigt sich regelmäßig nach günstigeren Optionen oder wechselt seine Abos durch – dies zahlt sich wohl insbesondere bei der Nutzung von Videodiensten aus.

„Click to cancel“: Apple macht’s vor

Das Thema Abos steht in den USA derzeit hoch im Kurs, weil die dortige Handelskommission diesbezüglich neue Bestimmungen erlassen hat. Im Vordergrund steht hier die Verpflichtung, eine einfache Möglichkeit zur Kündigung zu bieten. Lange Klick-Strecken im Stil von „wollen Sie wirklich“ oder „hier unser letztes Angebot“ sind demnach nicht mehr zulässig, stattdessen müssen die Anbieter einen Mechanismus bereitstellen, mit dessen Hilfe man das Abonnement und damit auch zukünftige Zahlungen auf einfache Weise beenden kann.

Apple geht hier längst mit gutem Beispiel voran. Man kann sich per E-Mail an in Kürze anstehende Zahlungen erinnern lassen und findet im App Store sowohl eine Übersicht aller laufenden Abos wie die Möglichkeit, diese mit einem Klick zu beenden.

18. Okt 2024 um 19:25 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Neulich Zoom gekündigt. Jede Menge Klicks und wollen Sie wirklich…

  • Wie sieht es aus mit Internet/Festnetz/Mobilfunk?
    Ein Abo das fast jeder hat aber hier nicht aufgelistet wird…

  • Dazu Handyverträge, Auto Finanzierung/ Leasing, „0% Finanzierung etc.. Wahnsinn

    • Ja. Als ich letztens eine Aufstellung dieser Ausgaben gemacht habe, habe ich direkt alle Mobilverträge der Familie und Festnetz, Telefon, TV gekündigt. Jetzt zahle ich beim Budget Anbieter nur noch die Hälfte.
      Eigentlich ist es so einfach…

    • Auch der gleiche primitive Kommentar, seht Ihr keinen Unterschieden zwischen Abos für digitale Güter die man vll vergisst und einer KFZ Finanzierung oder Miete? Grundgütiger was ist hier langsam los…

      • Und Du liest nicht, denkst nicht, sondern lässt hier primitven Unsinn ab.

        Hast Du das einleitende Wort „Dazu“ gelesen? Bedeutet soviel wie zuzüglich bzw. zusätzliche Ausgabe.

  • Ganz so toll ist Apple hier aber auch nicht, denn ein mögliches iCloud Abo wird nicht unter „Abonnements“ angezeigt.

  • Die 20$, die ChatGPT pro Monat kostet, sind es auf jeden Fall wegen den Programmierskills wert, aber frage ich mich auch manchmal. Wenn ich dann Mal wieder kaum etwas programmiert haben möchte, dann lohnt es sich wahrscheinlich schon kaum noch…

  • Na und? Wo liegt das Problem? Möchte nicht wissen, wieviel per Einmalkauf bezahlte Software nicht dauerhaft genutzt wird.

  • Einfach mal seine Finanzen organisieren – mit besonderen Blick auf die Fixkosten (inkl. Abos)

  • Dafür liebe ich Finanzapps wie Finanzguru. Ich sehe genau für was ich diesen Monat Geld ausgegeben habe … und wie viel es nächsten Monat mindestens sein wird.

    • Und dafür brauchen sie ja auch nur Zugriff aufs Konto. Is klar.

    • Finanzguru ganz schlimm in Sachen Datenschutz, ne Freundin arbeitet da im First Level. Mir reicht meine Bank N26 seit vielen Jahren, kann alles teilen und bekomme es kategorisiert. Perfekt. Einfach ne ordentliche Bank nutzenn.

    • Alleine der Umstand, dass es Apps gibt um seine Ausgaben zu überblicken, zeigt schon wo das Problem liegt. Der Umgang mit Geld scheint heute nicht mehr Teil der Erziehung zu sein und auch in der Schule bekommt man da nichts beigebracht. Ich hab immer gelernt und daran halte ich mich mit 37 Jahren noch, dass ich mir nur das Leisten kann, wofür ich Geld habe. Dinge wie ein Hauskauf, ich habe keines oder geg. ein Auto, sprich Großanschaffungen muss man natürlich ausklammern. Die meisten Leute heute können scheinbar nicht oder nicht richtig mit Geld umgehen oder haben zu viel davon. Anders ist sowas sonst nicht zu erklären.

      • @ShadowChi zur Horizonterweiterung: Ich nutze diese App tatsächlich NICHT um mein Ausgabeverhalten zu kontrollieren.
        Ich nutze sie, um bspw. nur soviel wie nötig Geld auf dem (zinslosen) Girokonto zu lagern. Der Rest wandert auf das momentan wieder besser verzinste Tagesgeld oder Aktien. Da es hier nicht um 5,20 EUR geht und ich sehr viele Finanzbewegungen habe macht das Sinn. M.W. ist diese App die einzige, die eine vernünftige Prognose in die Zukunft mit Onlineanbindung dafür anbietet. Sich selbst Budgets zu setzen brauche ich hingegen nicht.

      • Auch wieder so ein Phrasendrescher: „ …und auch in der Schule bekommt man da nichts beigebracht.“

      • Constantin Opel

        Absolut richtig, aber das will heute kaum noch einer hören. Sofortgenuß ist das Ergebnis einer verfehlten Erziehung im zeitweiligen Überfluß.

      • Dann erklär doch mal warum so ein Artikel erscheint.

      • @ShadowChi: Ich bekomme von der Statistik den Eindruck, dass es vielen (nicht allen) materiell doch einfach ziemlich gut geht. Im Kern stimme ich auch Deiner Aussage zu, aber nicht in Bezug auf Apps, die das Ausgabe-/Einnahmeverhalten aufzeigen.

      • Der ist gut! Die Leute haben zu viel Geld. Ist genau anders herum. Die leite haben nicht für alles Geld. Sie sehen nur, oh meine Kumpels haben das. Muss ich auch haben, obwohl die Kohle eigentlich nicht ausreicht.

      • @Geld: Genau deswegen widerspreche ich ja ShadowChi in Bezug auf den Sinn o.g. Apps: Wenn jemand zu viele Ausgaben im Verhältnis zu seinem Einkommen hat. Grossmütterchen hatte dazu früher ein Haushaltsbuch auf Papier gehabt.
        Aus dem von dir beschriebenen „Kumpel hat das auch“-Effekt lassen sich dagegen keine Rückschlüsse auf ungenutzte Abos schließen um der es in der Statistik geht.

  • Haben die doch schlau gemacht. Erst alle Medien digitalisieren, so dass man keine Produktionskosten mehr hat, (CD’s DVD’s z.b.) dann schlechte Abos verkaufen wo noch nicht mal in Anspruch genommen wird. Einnahmen ohne Ausgaben. Deswegen die hohen Manager Provision. Aus deren Sicht alles richtig gemacht.

    • Digitale Software hat also keine Produktionskosten? So so. Und cds und dvds können auch ungenutzt in den Schrank wandern.

    • Wie war es denn vorher? Da hat man 15 EUR für einen Film gezahlt, den man nur einmal angesehen hat, 1,99 Euro für einen einzigen Musiktitel, oder 49 Euro für eine einzige Staffel einer Serie. Oder 200 Euro für Software, die dann nach 2 Jahren schon nicht mehr aktuell war.

    • AustinPowersPensilPumpe

      Die haltungkosten für Server und betrieb vergessen die meisten.
      Ein Lied wurde aufgenommen, eine Cd wurde hergestellt, verschifft und mit dem Song bespielt.
      Heute wird das Lied auch aufgenommen und im Anschluss muss dieses ewig auf Abruf auf Servern liegen welche dauerhaft betrieben werden müssen (Updates, Sicherheit etc). Ebenso mussten die Server erstmal gebaut werden.

      Bin mir nicht so sicher was teurer und aufwändiger ist …

    • Früher hast du nen Film produziert für zb 100 mio. und wusstest dann das im box office wieder einspielst. Anschließend kannst du dann noch dvds und co verkaufen.

      Heute wird der film genauso teuer produziert aber die einnahmen verteilen sich auf ein riesigen topf. Das macht es viel schwerer kalkulierbar ob der film ein invest von x millionen wert ist.

  • Die Zeiten wo man einfach 1 Option hatte waren die besten. Auch beim iPhone vom Beispiel her.
    Und nicht überall alles als Abo angebriesen wird ich bete das es nicht mehr lange so weiter geht

    • Das wird leider nicht mehr abnehmen. Ganz im Gegenteil, Abos weeden immer mehr an Verbreitung gewinnen. Als Entwickler wirst du sogar von Apple regelmäßig abgeklopft, ob du nicht lieber Abos in deine App einführen möchtest

  • Käpt'n Blaschke

    Ich habe jahrelang mein Fitnessstudio betrogen. Habe bezahlt, bin aber nicht hingegangen. Habe echt ein schlechtes Gewissen deswegen

  • Protestthedanny

    Für den besseren Überblick nutze ich die App Subsee. Wurde hier glaube ich auch mal vorgestellt… es kommt schnell viel zusammen…

  • Ich bin sehr froh über Apples gangart mit dem app store. Das ein oder andere 7 Tage testen ding hab ich schon vergessen und die abo übersicht macht es so einfach übersicht zu behalten.

  • Abos lohnen sich eigentlich fest immer nur für Power-User und nie für Gelegenheitsnutzer.

    Somit wird eine ganze Zielgruppe (wahrscheinlich sogar die größere) außen vor gelassen. Aber es scheint ja genug Menschen zu geben, die trotzdem solche Abos abschließen.

    Von daher wird sich auch nichts daran ändern.

  • Abos sind einfach die Pest und richten jegliche Kreativität, Innovation und jeglichen Mut zu etwas Neuem zugrunde.

    Wo es früher mal neue Software gab, die kaum jemand kannte und sich dann wenn sie gut war durch Mund-zu-Mund Propaganda weiterverbreitet hat trotz einem hoch angesetztem Preis, stattdessen gibt es heute eine Kopie eines Klons einer Software für potentiell Millionen Einheitskäufer, beschnitten und mit Werbung verseucht zu einem Abopreis der bereits auf ein Jahr gesehen den früheren Kaufpreis übersteigen.

    Ähnliches gilt für Musik Streaming Charts die nur noch auf Empfehlungs-Algorithmen basieren, weshalb auch nur noch Remixe, geklaute Samples oder sogar KI generierte Songs in den „Top-Charts“ auftauchen.
    Ebenso bei Filmen, wo immer weniger Kontroverse Inhalte auftauchen dürfen um nicht an einem woken Shitstorm zu versinken. Immer weniger Text enthalten sein darf, damit die internationale Vermarktung einfacher wird. Und generell immer weniger Filme sondern lieber auf Serienformate gesetzt wird, weil man so die gemolkene Streamingkundschaft längere Zeit im Abo behalten kann. Das Abo was jetzt mit Werbung für eine doppelte Bezahlung unterminiert wird, vorher zigfache Preiserhöhung bereits erleben musste und zusätzlich noch für bessere Bild und Tonqualität an mehrere Benutzer gekoppelt wird, aber künstlich beschränkt durch AGBs nicht von mehreren bezahlten Benutzern genutzt werden darf, weil laut AGB nur „Haushaltsmitglieder“ erlaubt sind.
    Wer also nicht absichtlich schlechte Qualität empfangen möchte aber keinen Mehrpersonenhaushalt hat, soll einfach für 4 Personen bezahlen ohne die bezahlte Leistung in Anspruch nehmen zu können.
    Im wahren Leben undenkbar wird diese widerliche Praxis auch noch bejubelt und verteidigt…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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