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Versehentlich verflüssigt

7 Minuten bei 170°: MacBook Air zu heiß gebacken

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47 Kommentare 47

Sicher seid auch ihr schon mal über DIY-Empfehlungen wie diesen Blogeintrag von Aleš Kocjančič gestolpert. Wer sich ein wenig im Netz umschaut, findet an mehreren Stellen Erfahrungsberichte von Anwendern, die ihr spezifisches Mac-Problem mit dem eigenen Backofen lösen konnten.

Hauptplatine Backofen

Kann funktionieren, muss aber nicht: Das Logicboard im Backofen

Der erstaunlich weit verbreitete Ansatz zur Problemlösung – das kurzzeitige, starke Erhitzen der Hauptplatine – soll gebrochene Lötstellen wieder „erneuert“, da sich hier der Lötzinn verflüssigt und die ursprünglichen Kontakte wiederherstellt.

Eine verwegene Aktion, über die wir in der Vergangenheit auch auf ifun.de schon berichten konnten.

Was hingegen mit der Lupe gesucht werden muss, sind negative Schilderungen der Aktion, in deren Verlauf nicht die brüchigen Lötstellen sondern der MacBook-Patient selbst zu stark erhitzt wurden. Und eine eben solche hat Alistair Wooldrige jetzt zu Papier gebracht und hier veröffentlicht.

Sein £1,000 teures MacBook Air in den Ofen legen, sollte möglicherweise nicht die erste Idee sein, wenn sich der eigene Laptop nicht mehr einschalten lässt – ich hatte an diesem Tag jedoch ein ganz gute Gefühl. Die Kurzfassung: Die Temperatur höher als im Rezept einzustellen ist keine gute Idee. Es sei denn, man arbeitet mit dem Ziel, die meisten Komponenten gleichzeitig vom Motherboard abzulöten. Im folgenden notiere ich die chronologische Abfolge der Ereignisse.

Ein lesenswertes Stück. Auch Misserfolge gehören kommuniziert und bewahren zu selbstbewusste Bastler in Zukunft vielleicht vor ähnlichen Missgeschicken.

Bauteile

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17. Apr 2019 um 12:14 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ich sag mal so:
    Selbst schuld wenn man mit Null Ahnung von Elektronik/Löten an sowas rangeht…

  • Ich erinnere mich noch. Ich war bereit das Risiko einzugehen und habe diese Methode vor paar Jahren bei meinem 2011er MacBook Air angewendet. Hat prima geklappt. Nach einem Jahr kamen wieder Probleme, habe die Methode wieder angewendet und danach hat es wieder funktioniert. Lustige Sache war das!

  • Simon-Aus-Berlin
  • Sowas hab ich damal schon drei mal mit der PlayStation 3 gemacht bis die Abstände des Fehlers immer kürzer wurden… dann ist sie doch in den Müll gewandert! Hat das Leben aber ca 1 Jahr verlängert!

  • Bei einem solchen ofen ist es auch kein wunder. Für solche Aktionen ist umluft zu empfehlen.

  • Danke für diesen Beitrag! Habe dieses Verfahren bisher 3x in der Anwendung gehabt: 1x erfolgreich, 2x nicht. Wobei die beiden erfolglosen Male nicht zu einem weiteren Defekt führten, wie hier beschrieben. Grundsätzlich sollte man diese Methode nur als letzte Möglichkeit anwenden.

  • Hat bei mir auch schonmal beim Grafikkartenchip eines Laptop wunderbar funktioniert. Allerdings würde ich das nur dann riskieren, wenn der nächste Schritt sonst die Entsorgung wäre…

  • Hab das gleiche mit der Timecapsule gemacht. Hat einwandfrei funktioniert.

  • Bei mir war es die Grafikkarte meines 2008er iMac. Konnte ihn nach dem Backen noch ein reichliches Jahr danach verwenden… Aber wir hier schon geschrieben: letztes Mittel und genau die Zeiten, Temperatur und Umluft beachten…

  • Also wenn ich mir die Bilder nach dem Backen so anschaue….das sieht nach den normalen Fertigungstoleranzen bei Apple aus :-) ;-)

  • Damals 3-mal mit dem MBP 2008 gemacht. 3-mal, weil sich die GPU nach Wochen rausgelötet hat.
    250 Grad und jedes Mal 10 min länger. Am Ende hat es funktioniert und Jahre gehalten

  • Wer das als Lösung macht, hat von Technik absolut keine Ahnung und der Schaden kann enorm werden. Aber manche brauchen das anscheinend. Statt selber einfach nen Lötkolben zu schwingen. Unfassbar, aber mich wundert bei der Menschheit eh nichts mehr

    • Nicht alles lässt sich aber mit nem Lötkolben Nachlöten, entweder weil man nicht ran kommt, oder die Lötstelle einfach zu klein ist…

      • Trotzallem hat er recht.
        Ein technisches Gerät hat nicht von privater Hand erhitzt zu werden.

        Da sind Kapazitoren drin, ein Akku.
        Sowas willst du nicht explodieren sehen.

      • Gernhardt Reinholzen

        Nein, man legt da auch nicht den Akku mit rein, sondern NUR die Platine.
        Und darauf befinden sich heutzutage auch keine Elektrolytkondensatoren mehr, sondern „Solid Capacitors“ die ohne Flüssigkeiten auskommen.
        Natürlich sollte man das vorher prüfen, aber in notebooks wird man die ganz sicher nicht mehr finden.

        Und von rumlöten würde ich da sowieso die Finger lassen. Erstens ist das SMD und daher mit normalem Lötkolben nicht zu bewerkstelligen und außerdem erreichst du beim Löten sehr viel höhere Temperaturen und beschädigst die Bauteile dann garantiert.

        Die Backofenmethode macht man in der Hoffnung, dass defekte Lötstellen zumindest nach dem erhitzen nen etwas geringeren Widerstand und damit besseren Kontakt haben, was eben oft dazu führt, dass das Gerät danach wieder funktioniert.

        Generell macht man das aber auch nur dann, wenn die Garantie futsch ist, die Reperatur bzw. Austausch unrentabel und wenn man ganz sicher ist, dass nichts mehr Hilft. Sprich, bevor man das Gerät entsorgt probiert man die Backofenmethode. Wenns klappt, dann klappts, wenn nicht, dann eben nicht…

    • Viel Spaß beim Nachlöten z.B. eines Grafikkartenchips. Die Technik hat sich mit der Menschheit weiterentwickelt. Selbst auf diese Reparaturen spezialisierte Firmen erhitzen einfach alle Lötpunkte eines Chips auf einmal und löten nur in seltenen Fällen etwas nach.

  • Hatte das Problem mit meinem MacBook Pro 2008, Mainboard backen 7 min bei 200 Grad hat geholfen.
    Aber nur iene zeitlang, dann musste der Ofen wieder ran und die Abstände wurden immer kürzer.

  • Wenn man im Garten ein Loch in den Boden gräbt und heißes Wasser rein schüttet dann wird aus der flachen Erde wieder eine ovale Erde, denn heißes Wasser erzeugt Ausdehnung wie ja jeder weiß.
    Wenn man den Macbook Pro in der Mikrowelle bei 600 Grad ca. 20 Sekunden erhitzt schmelzen die Leiterbahnen noch besser und schneller zusammen.

  • Das ist wirklich ein neuer Tiefpunkt…..Herr lasse Hirn regnen…..

    • Na die Lösung an sich ist bei einem ohnehin defekten Teil doch in Ordnung. Bevor es in den Müll wandert würde ich das sicher probieren.

      In dem Fall liegt doch das Problem an dem Ofen der ja eher ein Grill ist. Als er die Temperatur auf 180 hochgedreht hat hat der nochmal richtig Gas gegeben und sicher lokal die Temperatur stark überschritten. Mit so nem Billigofen klappt das einfach nicht.

  • Was dachte der Typ? Dass das Löt“zinn“ wie Stahl bei 800 Grad schmilzt?

  • Geil. Hier wird ja öfters gebacken als in nem Kochforum.
    :-D

  • Hat bei meinem 2011er MacBook Air auch schon 2x wunderbar geklappt wegen dem Problem mit dem Arbeitsspeicher.

  • Kein normaler Backofen erreicht die nötige Temperatur und Lötzinn zu verflüssigen.
    Lest es mal nach…

  • Das, in der Elektrotechnik, übliche Lot wird in der Umgangssprache Lötzinn genannt und ist eine Zinn-Blei-Legierung dessen Schmelzpunkt zwischen 180 C und 260 C liegt.

    • Ist schon lange bleifrei und die Temperatur von bleifreiem Lot liegt etwas höher als bei bleihaltigem.

      Das Hauptproblem bei dieser Methode ist, dass das enthaltene Kolophonium beim ersten Lötvorgang entweicht und somit ein zweites löten nicht so ohne weiteres möglich ist. Siehe beidseitige bestückte Platinen. Da fallen die Bauteile auch nicht einfach ab wenn sie kopfüber noch einmal durch den Ofen fahren.

  • Habe es mit dem Mainboard von meinem Fernseher auch so gemacht. 10 Minuten bei 200 Grad ober+unterstütze, hat dann noch etwas über ein Jahr ohne Probleme funktioniert. Wenn das Gerät sonst eh in der Tonne landen würde kann man es ja versuchen.

  • Hab mein iPad Mini im Brotbackautomaten wieder auf Vordermann gebracht: Programm Vollkorn, Normal. Von der Mikrowelle würde ich abraten, denn hier lässt sich die Tellerdrehzahl bei erforderlich 4,5 Umdrehungen so schlecht einstellen.

  • Es ist erstaunlich wie Hartnäckig sich so ein Schwachsinn hält.
    Selbst wenn es mit viel Glück funktioniert taucht das gleiche Problem nach kurzer Zeit wieder auf.

    Die einzige korrekte Abhilfe ist das „nachlöten“ oder der komplette Tausch des Chips mit dem richtigen SMD Equipment unter Einhaltung aller Antistatikmaßnahmen.

    Nur das erzeugt eine dauerhafte Abhilfe.

    Es ist vor allem Schwachsinn weil es kleine Reparaturklitschen gibt die eben das Equipment haben und diese Reparatur für 200-300 Euro komplett sauber erledigen. Apple nimmt für ein Logicboard gleich 700 Euro und dann ist es noch nicht eingebaut.

  • also bei mir hat es 2010 funktioniert…allerdings mit einem macbook pro, wenn man es richtig macht ;)

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