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So unattraktiv wie möglich

5 Mio. Euro Strafe: Apple zahlt zum dritten Mal in Folge

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37 Kommentare 37

Rechnen wir mit den grob 200 Milliarden US-Dollar an Bar-Reserven, die Apple für schlechte Zeiten zur Seite gelegt (in letzter Zeit aber immer häufiger auch für Aktienrückkäufe genutzt) hat, dann könnte Apple die wiederkehrenden Strafzahlungen in den Niederlanden 40.000 Wochen oder 767 Jahre am Stück begleichen, ohne dass diese die aktuellen Quartalsumsätze des Unternehmens beeinflussen würden.

Anders formuliert: Die 5 Millionen Euro, mit denen die niederländischen Marktwächter der Autoriteit Consument & Markt (ACM) Apple dazu bewegen wollen, bestimmten Apps eine schnelle Nutzung von Bezahlsystemen außerhalb des App Stores zu ermöglichen, scheitert nicht nur mit dem Versuch Apple zu beeindrucken, die Mini-Strafe wird nicht mal als Rundungsfehler in der Bilanz des wertvollsten Konzerns der Welt auftauchen.

Entsprechend nachvollziehbar ist, warum sich Apple bei den geforderten Umstellungen für niederländische Dating-Apps nicht nur Zeit lässt, sondern auch Sorge dafür zu tragen scheint, dass diese so unattraktiv wie möglich ausfallen.

So unattraktiv wie möglich

Apple, so wollten es die staatlichen Stellen unserer westlichen Nachbarn, sollte niederländischen Dating-Apps alternative Bezahl-Optionen anbieten, damit diese nicht weiter auf die In-App-Käufe des App Stores angewiesen wären und einen Bogen um die verpflichtende Umsatzbeteiligung Apples schlagen könnten.

Warnbildschirm

Diesen Warnbildschirm sollen abtrünnige Entwickler anzeigen müssen

Was macht Apple: Kündigt an, auch von Umsätzen außerhalb des eigenen Bezahlsystems eine Umsatzbeteiligung von 27 Prozent verlangen zu wollen und erfindet ein besonderes Bewerbungsverfahren für Entwickler, dass den Zugang zu Apples In-App-Käufen komplett entfernt, wenn diese auch Paypal oder Kreditkarten akzeptieren wollen.

Neue Regeln sollen abtrünnige Entwickler zudem dazu zwingen, abschreckende Warnbildschirme anzuzeigen, bevor die kaufbereite Kundschaft auf andere Bezahlmöglichkeiten verwiesen wird.

Darauf hoffen, dass Apple sich von den Strafzahlungen, die nun zum dritten Mal in Folge geleistet werden müssen, beeindrucken lässt und die Vorgaben weniger entwicklerfeindlich umsetzt kann man zwar, darauf wetten sollte man jedoch definitiv nicht.

07. Feb 2022 um 18:28 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Apple an der Kasse: „hier sind 10, kleiner habe ich’s nicht.“

    • Der Artikel zeigt klar wie wettbewerbsfeindlich Apple vorgeht. Ich hoffe Apple wird sowohl in den USA als auch in der EU dazu gezwungen dieses wettbewerbsfeindliche Verhalten zu beenden und auch Sideloading zu erlauben.

      • Es gibt noch Android. Keiner zwingt einen ein iOS Gerät zu besitzen. Da kannst du seitlich dir was rein laden.

  • Apple ist mittlerweile einfach kein Stück besser als Facebook, Google und Co….

  • Apples Quartalsgewinn hat einen neuen Allzeitrekord im globalen Kapitalismus aufgestellt. Der Konzern hat den höchsten Quartalsgewinn eingefahren, den je ein Unternehmen verzeichnete.

    18 Milliarden Dollar hat Apple zwischen Oktober und Dezember 2014 verdient. Das sind rund 195 Millionen Dollar pro Tag, gut 8,1 Millionen Dollar pro Stunde, knapp 136.000 Dollar pro Minute oder 2264 Dollar pro Sekunde.

    Oder anders gesagt: Selbst wenn Konzernboss Tim Cook ein ganzes Bündel 100-Dollar-Scheine aus der Tasche fällt – sein Konzern hat dieses Geld weit schneller wieder verdient, als Cook sich bücken kann, um es aufzuheben. Genau genommen hat Apple das Geld schon wieder verdient, bevor es auf den Boden gefallen ist.

    Spiegel Online, 28.01.2015

    http://www.spiegel.de/wirtscha.....15232.html

  • Und deshalb einfach mal Strafen in Milliardenhöhe verhängen und wenn’s noch nicht geht, die Rechtslage entscheiden anpassen

    • marius müller westerwelle

      Oder einfach jedes Mal verdoppeln. Klar dauert das noch ne Weile bis es apple weh tut aber warum nicht mal was gutes für den Staat dabei rum kommen lassen? Die 5 Millionen sind da doch auch nix wert

      • Richtig. Oder eben die Tagessätze angepasst am Einkommen, so wie das bei „normalen“ Bürgern auch der Fall ist.

  • Was mich ein bisschen verwirrt, warum genau Dating-Apps?

  • Wieso nochmal nur Dating Apps? Das ist irgendwie an mir vorbei gegangen?!

  • Warum alle schon wieder groß rumschreien, ist doch absolut gerechtfertigt das Apple Geld verdienen will, stellen ja auch die Plattform zur Verfügung.
    Ob jetzt 30% sein müssen, ist mal dahin gestellt.

    Und dann die meisten Entwickler auf kostenlosen App Download setzen und die Kohle dann via in-App machen, ist es doch mehr als gerecht das sie dafür was zahlen müssen.

    • Wenn es „fair“ wäre, würde Apple einfach eine Grundgebühr verlangen für Apps, die in den Store kommen und somit beworben und bereitgestellt werden und keine „Umsatzbeteiligung“. Oder zumindest nach Datenvolumen etc. abrechnen. Aber mal ehrlich- machen wir uns nichts vor- die Einnahmen aus dem App Store decken Apples Kosten garantiert um Längen….

      • Achja, hier wurden ja des öfteren schon Vergleiche zu Playstation und Co gezogen. Tatsache ist dass die Konsolenhersteller ihre Geräte quer- subventionieren, sodass sie zunächst für den Konsumenten günstiger sind und dann die Kosten durch Lizenzeinnahmen, etc. der Spielehersteller ausgeglichen werden…
        Und ich glaube bei den Preisen des iPhones kann man wohl kaum von Subvention Apples sprechen, oder?

      • Naja. Wie soll denn die Gebühr gerecht werden? Umsatzabhänging ist Standard. Das gleiche ist in jedem Supermarkt. Ca. 30% will der Händler.

        Warum das bei Apple etwas schlimmes sein soll versteh ich nicht.

      • Du hättest Recht, Tobiii, wenn Entwickler die Möglichkeit hätten, ihre Apps auch in anderen Geschäften anzubieten, von Discounter bis Feinkost, oder auch (das war früher ganz normal) selbst zu vermarkten. Aber diese Selbstverständlichkeit versucht Apple ja selbst auf dem Mac immer mehr einzuschränken.

      • Du gehst davon aus, dass der Appstore der Supermarkt ist, was aber falsch ist. Der Appstore selbst ist dabei einfach nur eine Abteilung in diesem Supermarkt. Das Apple Produkt (Mac, iPhone…) ist der Supermarkt. Und es zwingt dich keiner in diesem Supermarkt zu kaufen. Du kannst auch einfach zu zig anderen Supermärkten (Herstellern) gehen.

      • @xygirl So ein Quatsch, der Vergleich passt hinten und vorne nicht.

      • Piet. Das haben sie. Sie können ihre Apps ja für Android etc. anbieten, wenn ihnen Apple nicht passt!
        Oh, da kostet es ja auch Umsatzbeteiligung.

        Grundsätzlich sind die quasi nur noch vorhandenen In-App-Käufe oder Abo-Modelle die Pest! Da wird das Geld aus der Tasche gezogen.

  • Vollkommen richtig. Apple bietet den Marktplatz und jede Menge Service, von Hosting bis Zahlungsabwicklung. Davon profitiert der Entwickler und muss dafür halt 30% abdrücken. Dafür muss er sich aber zum Beispiel nicht mit betrügerischen Kartenzahlungen und anderen Dingen im Rahmen des Kundenkontaktes herumschlagen.
    Und auch der Kunde profitiert. Er muss z. B. seine Zahlungsdaten nur einmal angeben anstatt sie bei jedem Kauf einem anderen Entwickler zu geben.

  • In gewisser Form versteh ich Apple was Zahlungen angeht
    Beispiel: Fritzchen lädt sich ne dating app aus dem Apple App Store -> zahlt mit alternativer zahlmethode und beschwert sich dann bei Apple wenn etwas schief geht mit den Zahlungen !
    Weil es ist ja aus dem App Store.
    Und nein das ist nicht weit hergeholt
    Der Hersteller ist immer an allem schuld nie der Kunde oder der externe Entwickler -> Hilfe mein what’s app geht nicht Apple ist schuld zu oft im Handel erlebt spreche da aus Erfahrung :-)

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