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Wir haben Café International gespielt…

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…und Bier getrunken. Aber fangen wir vielleicht vorne an. Café International (3,99€ AppStore-Link) ist die iOS-Adaption des 1989 von Mattel veröffentlichten Brettspiels, das noch im Erscheinungsjahr die Spiel des Jahres-Auszeichnung für sich abgreifen konnte. Das relativ einfache Kartenlege-Spiel besteht aus Tischen die unterschiedlichen Nationalitäten zugeordnet und einer Hand voll Karten die ebenfalls mit verschiedenen Landesflaggen geschmückt sind. Auf den Karten sind Männer und Frauen der im Spiel vertretenen Nationalitäten abgebildet die Reihum an die Tische angelegt werden.

Knifflig wird es erst hier. Im Spiel gilt es bestimmte Anlegeregeln und die Karten der Mitspieler zu beachten. Das Geschlechter-Verhältnis an den Tischen muss stimmen, mit bestimmten Zügen lassen sich kleine Kettenreaktionen provozieren und die Punktevergabe kann durch strategisches Legen stark beeinflusst werden.

Doch zurück zum eingangs angesprochene Bier. Café International ist kein Mega-Knaller-Spiel und sicher kein optisches Feuerwerk – ist dafür aber das erste iPad-Brettspiel, in dem wir uns – samt Freundeskreis – verlieren konnten. Und zwar so lange, dass das iPad irgendwann nicht mehr Fremdkörper auf dem Tisch und auch nicht das übliche „schaut mal hier, so spielt man in der Zukunft“-Objekt war, sondern den Abend mitgetragen hat ohne aufzufallen.

Den Ausschlag gegeben hat unter anderem die zurückhaltende Umsetzung des Brettspiels. Ist das einleitende Tutorial absolviert verzichtet Café International auf wilde Animationen und grelles geblinke und tarnt sich als konventionelles Brettspiel mit ruhiger und natürlich optionaler Jazz-Klaviermusik-Untermalung. Sogar die neuen Karten müssen selber gezogen werden und kommen nicht automatisch in die Hand des Spielers.

Auf der anderen Seite nimmt die iPad-Umsetzung des Brettspiels die nervenden Handgriffe (Punkte Zählen, neu Mischen) ab, die sonst immer nach einem Freiwilligen verlangen. Regel-Schwierigekeiten gibt es auch nicht. Spielzüge die nicht legitim sind, lässt die iPad-Version nicht zu und erklärt gleichzeitig warum.

Das komplette Spiel-Tutorial im Video (die iPhone-Version):


(Direkt-LinkMusik)

Also: Die Bewertungen im AppStore sprechen für sich und wenn ihr Café International schon kanntet, werdet ihr bereits zugegriffen haben. Wir wollten hier nur noch mal unterstreichen, dass wir uns gelungene Brettspiel-Umsetzungen genau so vorstellen wie jetzt von ASHS abgeliefert.

Mit einem „ABER“: Wir waren zu dritt. Zu viert sieht die Sache vielleicht schon wieder anders aus, da das iPad für einen Spieler dann entweder auf dem Kopf liegt oder ständig gedreht werden muss. Oder man setzt sich irgendwie um. Optimal ist es zu viert jedenfalls nicht

Zur iPhone-Umsetzung: Diese funktioniert vielleicht im Auto wenn man reihum spielt, macht aber eigentlich nur beim Single-Player Spiel Spass. Ein Modus bei dem ihr gegen eure letzte High-Score kämpft. Überhaupt, auf dem iPhone ist Café International nicht 100%-ig gelungen. Die Grafiken sind zu klein, das Gameplay zu fitzelig, hier hätte man das Brett-Layout vielleicht besser neu erfinden, als einfach nur verkleinern sollen.

Ansonsten. Auf dem iPad, eine große Empfehlung. Prost.

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17. Aug 2012 um 17:57 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Habe das Spiel noch als „richtiges“ Spiel aus Papier
    Es ist wirklich ein tolles spiel
    Jetzt auf ipad und ich bin begeistert wie gut es umgesetzt wurde

  • Franz Pferdinand

    Die Menschen der einzelnen Länder sind voll klischeehaft dargestellt^^
    Das sieht lustig aus :D

  • Super sympathische Review. Vielen Dank, dass Spiel wird gekauft.
    Bitte in Zukunft mehr solcher menschlichen Reviews. DANKE

  • Ich habe mal eine Frage zu dem Spiel. Muss das iPad dann immer weitergegeben werden, sonst sehen ja alle anderen Spieler meine Karten…
    Gibt es (außer porTable und Scrabble, hier fehlt allerdings zurzeit die iPhone App) Gesellschaftsspiele bei denen man das iPhone als Kartenhalter o.ä. benutzen kann und das iPad der Spieltisch ist?
    Ich habe gelesen, dass es bei Ticket to Ride gehen soll, aber das funktioniert irgendwie nicht.

    • Hans-Juergen Richstein

      (Entwickler) Es ist Teil der Café International Regeln, dass andere Spieler alle Karten sehen dürfen. Daraus ergeben sich auch besondere strategische Optionen, bei denen man selbst zunächst auf mehr Punkte verzichtet, um mit dem eigenen Zug für andere zu verhindern, dass sie noch mehr Punkt absahnen können.
      Der Multiplayer Online Modus ist ja bereits in Arbeit, und das iPhone als separater Kartenhalter via Bluetooth/WiFi für das gemeinsame Spiel am Tisch steht auch schon auf meiner Liste…

    • Es ist ja u.a. Sinn des Spiels , dass alle anderen Mitspieler/innen deine Karten sehen. Anderenfalls würde der Spaßfaktor verloren gehen.

  • Apropos Spielen, hab‘ mich schon gewundert hier bei ifun nichts über die Gamescom zu lesen. Jetzt weiß ich auch warum. Aufgrund der positiven Meldungen: Eine zusätzliche Halle für Smart Devices…, habe ich mich mir den Kulturschock Marathon gestern mal angetan. Vor den Eingängen gab’s Eisgekühlte Cola Brause ohne Zucker in Marktschreierischer Manier. Drinnen erwartete mich eine Paralellwelt, eine Mischung aus getarnter Geisterbahn und Irrgarten verstörender Trubelhaftigkeit. Fishlab war nur für Fachpublik erreichbar und laut Personal bereits im Abbau, das WLan only Netcologne (hatte hier wenigstens T-Hotspot erwartet). Schade hätte denen gerne mal was zu ihrem Rally Master gegeigt. TV, Radio-Anstalten waren auch zahlreich mit Ständen vertreten, Deutschlandfunk, RTL, Pro7, Phoenix. Laut Mitarbeiter wurde aber auch an den Fachtagen nicht ein politischer Würdenträger gesichtet. Samsung hob sich durch einen Stand mit Podest Stolperkante aus der Masse hervor. Eine Putze wedelte pausenlos mit dem Mob die Gerätschaften ab, und kehrte den Boden. Glanzlack in einem Guß. Die Umweltschleuder Nr.1. Für mich steht fest, ein Samsung Gerät kommt mir nicht ins Haus. Und hier natürlich auch unverkennbar: Retro, als seien wir am Ende des digitalen Zeitalters angelangt. Müssen wir jetzt schon reloaden?
    Fazit: Bis auf ein kleines Feines Open Community Projekt kam ich mir vor, als hätte mich jemand zum Nachsitzen verdonnert. Nochmals tu ich mir das nur auf ausdrückliche Einladung, oder gegen Bezahlung an.

    • Ja, wir haben uns das die letzten Jahre angetan aber dieses Jahr den Biergarten vorgezogen. Die Neuerungen für unseren Bereich halten sich in Grenzen. Die Anbieter machen im Vorfeld immer sehr viel Wind und wenn’s hochkommt sieht man mal einen Vorab-Built, parallel wird sowieso alles halbwegs relevante gleich Online bereit gestellt.

  • Schöner Testbericht – Spiel ist gekauft :)

    Der Titel erinnert mich ein wenig an Songtitel der Band Tocotronic :D

  • haha es hat „den Abend mitgetragen“.. – solche rhetorischen Ergüsse ist man von ifun nicht gewohnt. Weiter so, war lustig!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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